Die Weimarer Republik

Die Macht fiel den Sozialdemokraten zu. Ihre Mehrheit hatte sich von revolutionären Vorstellungen früherer Jahre längst abgewandt und sah ihre Hauptaufgabe darin, den geordneten Übergang von der alten zur neuen Staatsform zu sichern. Das Privateigentum in Industrie und Landwirtschaft blieb unangetastet; die zumeist antirepublikanisch gesinnte Beamten- und Richterschaft wurde vollzählig übernommen; das kaiserliche Offizierskorps behielt die Befehlsgewalt über die Truppen. Gegen Versuche linksradikaler Kräfte, die Revolution in sozialistischer Richtung weiterzutreiben, wurde militärisch vorgegangen. In der im Januar 1919 gewählten Nationalversammlung, die in Weimar tagte und eine neue Reichsverfassung beschloss, hatten die drei uneingeschränkt republikanischen Parteien – Sozialdemokraten, Deutsche Demokratische Partei und Zentrum – die Mehrheit. Die Weimarer Republik war eine „Republik ohne Republikaner“, rabiat bekämpft von ihren Gegnern und nur halbherzig verteidigt von ihren Anhängern. Vor allem die wirtschaftliche Not der Nachkriegszeit und die drückenden Bedingungen des Friedensvertrages von Versailles, den Deutschland 1919 unterschreiben musste, eine tiefe Skepsis gegenüber der Republik entstehen lassen. Eine wachsende innenpolitische Instabilität war die Folge.

1923 erreichten die Wirren der Nachkriegszeit ihren Höhepunkt (Inflation, Ruhrbesetzung, Hitlerputsch, kommunistische Umsturzversuche); danach trat mit der wirtschaftlichen Erholung eine gewisse politische Beruhigung ein. Kunst und Wissenschaft erlebten in den „goldenen zwanziger Jahren“ eine kurze, intensive Blütezeit. Nach dem Tod des ersten Reichspräsidenten, des Sozialdemokraten Friedrich Ebert, wurde 1925 der ehemalige Feldmarschall Hindenburg als Kanditat der Rechten zum Staatsoberhaupt gewählt. Er hielt sich zwar strikt an die Verfassung, fand aber nie ein inneres Verhältnis zum republikanischen Staat. Der Niedergang der Weimarer Republik begann mit der Weltwirtschafskrise 1929. Die bisher bedeutungslose nationalsozialistische Bewegung Adolf Hitlers, die extrem antidemokratische Tendenzen und einen wütenden Antisemitismus mit scheinrevolutionärer Propaganda verband, gewann seit 1930 sprunghaft an Gewicht und wurde 1932 stärkste Partei. Am 30. Januar 1933 wurde Hitler Reichskanzler. Außer Mitgliedern seiner Partei gehörten dem Kabinett auch einige Politiker des rechten Lagers und parteipolitisch ungebundene Fachminister an, so dass die Hoffnung bestand, eine Alleinherrschaft der Nationalsozialisten zu verhinder

Über den Gegenstand der Psychologie

Die Psychologie ist die Wissenschaft von den psychischen Erscheinungen und Prozessen, ihren funktionalen Grundlagen und Wechselbeziehungen zur Umwelt. Die moderne Psychologie beschäftigt sich mit den menschlichen Eigenschaften und Fähigkeiten nicht allein, um sie kennenzulernen und zu beschreiben, sondern, gestützt auf Forschungsergebnisse, wünscht sie deren individuelle Entwicklung zu beeinflussen, ja die in ungeeigneter Form zur Entwicklung gekommenen durch Anwendung erworbener Kenntnisse zu verändern. Die Psychologie erforscht die objektiven Gesetzmäßigkeiten der menschlichen Psyche, von denen wir uns leiten lassen müssen, wollen wir komplizierten Prozess der Herausbildung der Persönlichkeit exakt und mit maximalem Resultat gestalten. Die sich weltanschaulich-theoretisch und methodologisch auf der Philosophie basierende moderne Psychologie hat auf der Grundlage der materialistischen Geschichtsauffassung die idealistische These widerlegt, wonach die psychischen Eigenschaften und Vorgänge des Menschen – ein für allemal gegebene, angeborene Fähigkeiten sind, die bestenfalls einer gewissen Entfaltung unterliegen, aber keineswegs einer wirklichen Formung fähig sind. Diese falsche Vorstellung von der Psyche des Menschen diente jahrhundertlang der Begründung der Ungleichheit zwischen den Völkern, Klassen und Rassen.

Die praktische Anwendung der wissenschaftlichen Ergebnisse der Psychologie durchdringen alle Gebiete der Gesellschaft. Das ist der Fall, weil in der Gesellschaft überall Menschen wirken, und wie sehr sich auch die Arbeit mechanisiert, automatisiert, hängt doch in der Gesellschaft auf mehr und mehr Gebieten letzten Endes alles von Menschen ab. Jeder Mensch wirkt auf alles ein und alles wirkt auf jeden Menschen zurück und beeinflusst bzw. verändert die Lebensform der Menschen, ja über diese hinaus auch seine Persönlichkeit und Psyche. Der Umstand, dass all dies in der Praxis zur Geltung kommt, ermöglicht es, dass die Bedeutung der modernen wissenschaftlichen Ergebnisse der Psychologie in den fortschrittlichen Gesellschaften in ständig schnellerem Tempo zunimmt.

Gegenstand der Pädagogik

Die Pädagogik ist die Wissenschaft von der Erziehung und Bildung der heranwachsenden Generation, eine Gesellschaftswissenschaft.

Gegenstand der Pädagogik ist die Erziehung als ein bewusst Gestalter und geführter Prozess. Die Pädagogik untersucht Wesen, Gesetzmäßigkeiten, Entwicklungstendenzen des pädagogischen Prozesses.

Die Pädagogik untersucht die Tätigkeit der Erzieher. – Gegenstand der Pädagogik ist nicht nur die Erziehung von Kindern und Jugendlichen, sondern auch von Erwachsenen. Die Erweiterung der Grenzen der Pädagogik ist durch tiefe soziale Veränderungen in der heutigen Welt bedingt.

Die Pädagogik hat eine theoretische und eine praktische Funktion. Die theoretische Analyse der Gesetzmäßigkeiten der Erziehung ist für die Ausarbeitung von Grundlagen der Bildungspolitik sowie der praktischen Tätigkeiten der Lehrer und Erzieher notwendig. Praktische Erfahrungen geben den Lehrern und Erziehern fundierte Hilfe. Theoretische und praktische Funktion stehen in einem engen, wechselseitigen Zusammenhang.

Die Spezifik pädagogischer Erscheinungen tritt in der Erziehung der Kinder und der Jugend besonders deutlich hervor. Im Kindes- und Jugendalter werden der heranwachsenden Generation die von der Menschheit gesammelten Erfahrungen, Wissen, Kultur, Weltanschauung und Moral systematisch vermittelt.

Soziologie

Soziologie ist eine Wissenschaft, die sich mit der empirischen und theoretischen Erforschung des sozialen Verhaltens befasst, das heißt die Voraussetzungen, Abläufe und Folgen des Zusammenlebens von Menschen untersucht. Als systematisch-kritische Wissenschaft des Sozialen ging die Soziologie aus dem Zeitalter der Aufklärung hervor und nimmt eine vermittelnde Stellung zwischen Natur- und Geisteswissenschaften ein. Ihren Namen erhielt sie von Auguste Comte, bevor sie sich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts als eigenständige universitäre Disziplin durchsetzte. Ferdinand Tönnies, Georg Simmel und Max Weber gelten als Begründer der deutschsprachigen Soziologie.


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