II. Historischer Hintergrund

Aufgrund der 1929 einsetzenden Weltwirtschaftskrise, von der auch Deutschland stark betroffen war, wurden ab 1930 Notverordnungen erlassen. Die NSDAP mit ihrem Vorsitzenden Adolf Hitler übernahm am 30.1.1933 die politische Macht. Am 10.5.1933 fand eine große Bücherverbrennung unter dem Motto "Wider den undeutschen Geist" statt, bei der Werke von über 250 Autoren vernichtet worden. Danach begann eine erste große Auswanderungswelle. 1935 wurden die Nürnberger Gesetze gegen die Juden erlassen. Am 1.9.1939 setzte der Zweite Weltkrieg mit dem Überfall auf Polen ein. Politische Gegner und Millionen von Juden wurden in den Kriegsjahren in Konzentrationslagern hingerichtet. Erst am 8.5.1945 wurden die Kriegshandlungen mit der bedingungslosen Kapitulation Deutschlands eingestellt.

Literatur des Exils

Isolation im Exil

Die Exilierten wurden mit einer Vielzahl von Problemen konfrontiert: die Hoffnung von einer raschen Auflösung der Nationalsozialisten musste vergraben werden, jegliche Kontakte zum Heimatland waren abgetrennt, das Leben in der fremden Umgebung wurde zudem erschwert. Nur ein kleiner Teil der emigrierten Autoren, konnten mit ihrer schriftstellerischen Arbeit genügend Geld verdienen, um einen konstanten sozialen Status aufrechterhalten zu können.
Nicht alle Exilautoren waren in ihrer neuen, aufgezwungenen Heimat sicher. Zu Kriegsbeginn mussten die Schriftsteller erneut fliehen, die z.B. schon nach Frankreich (Benjamin, Roth) geflohen waren. So blieb den meisten Autoren nur der Weg über den Atlantik - nach Amerika (Brecht, Feuchtwanger, Th. Mann, H. Mann, Zuckmayer). Diese Flucht fiel vielen nicht leicht, denn die Trennung von der europäischen Kultur vergrößerte die Isolation.

1.2 Gemeinsame Bemühungen im Kampf gegen den Nationalsozialismus

Die Exilautoren waren zwar weit um Deutschland verstreut, doch sahen sie bald ein, dass sie nur gemeinsam gegen den Nationalsozialismus protestieren können. 1933 wurde in Prag eine Zeitschrift mit dem Titel "Neuen Deutschen Blätter" von Seghers u.a. herausgegeben. Die von Klaus Mann herausgegebene Zeitschrift "Die Sammlung" hatte zum Zweck, antifaschistisch eingestellte Schriftsteller zu vereinen. In den zwölf Jahren (1933-1945) sind über 400 Exilzeitschriften erschienen. Brecht und Becher setzten sich hingegen für ein internationales Antifaschismus-Bündnis ein.


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