Wie lernt man eigentlich am besten Deutsch?

Ganz einfach: mit Spaß. Die „richtige“ Methode gibt es nicht. Die Wege sind dabei so vielfältig wie die Motive Deutsch zu lernen – neben klassischem Unterricht gibt es Kurse im Radio und Internet. Einige lernen intuitiv. Sie brauchen keine Grammatik. Sie finden Grammatik schrecklich. Für sie ist Kommunikation alles. Die anderen lernen systematisch. Sie wollen alle Regeln genau wissen. Für sie ist Grammatik sehr nützlich. Und manche lernen am schnellsten alternativ: singend. Sehr populär ist heute die „kommunikativ- interkulturelle“ Methode, mit dem Trend, dass Grammatik heute wieder eine starke Rolle spielt.

Wer weit entfernt im Ausland – ist es an einem der 125 Goethe-Institute in aller Welt, an Schulen, bei privaten Lehrern oder in professionellen Sprachschulen-Deutsch lernt, kann heute ganz einfach in direkten Kontakt mit Deutschland tret- ten. Internet und Radio schmelzen die Entfernungen: “Deutsche Welle“ bietet schon seit Ende der 50-er Jahre Radio-Sprachkurse an. Die 26 Lektionen des aktuellen Programms „Deutsch – warum nicht?“ (www.dw-wold.de) werden heute außerdem auch im Internet mit Texten, Übungen und Audiofiles ergänzt -das macht zeitlich unabhängig von den 15-minütigen Radiosendungen. Die Hauptidee ist, dass jeder, der Deutsch lernen will, auch dazu eine Möglichkeit bekommt – egal, wo er auf der Welt lebt. Um Sprache, wie sie nicht im Lehrbuch steht, geht es auf der Internetseite “Deutsch lernen mit jetzt. de“. Dieses Lehrangebot richtet sich vor allem an junge Leute und wird dauernd aktualisiert. Basis sind Zeitungsartikel des Online-Magazins. Dazu gibt es ein Glossar mit jugendsprachlichen und umgangssprachlichen Ausdrücken, viele Übungen und Tipps für Lehrerinnen und Lehrer. Das Internet ist ein virtuelles Eingangstor zur deutschen Sprache.

(Janet Schayan)

Hauslektüre

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Aus der Geschichte und über das Leben der Sprachen

Der Begriff “deutsch“ entstand dann als Abkürzung des Eigenschaftswortes “deut-isch“ und bezeichnet das, “was zum deut(Volk) gehört“.

Der Prozess des Menschenwerdens umfasste Millionen Jahre. In diesem Prozess erwarb sich der Mensch Fähigkeiten, die ihn von den anderen Lebewesen unterscheiden. Er ist in der Lage, durch ungeplante und unorganisierte Arbeit die Natur zu verändern; er kann denken, und er besitzt eine Sprache. Mit der Sprache entwickelt der Mensch auch die Fähigkeit, Begriffe zu bilden. Der Mensch hat sich also die Sprache als Mittel der Verständigung geschaffen und sie seinen Bedürfnissen ständig angepasst. Mit der Weiterentwicklung der Sprache haben sich Wandlungen vollzogen. Sie gingen allmählich vor sich und waren eng mit den Veränderungen im Denken und Handeln verbunden.

Es gibt auf der Erde etwa 6000 Sprachen und Dialekte. Viele Sprachen sterben heute aus, zum Beispiel viele Sprachen im Ural in Russland, in Nordamerika u.a. Die meisten Sprachen der Welt sind klassifiziert und gehören zu verschiedenen Familien und Gruppen. Die größte Familie ist die indoeuropäische Familie. Die Sprachen dieser Familie bilden 4 Gruppen: germanische Gruppe, slawische Gruppe, romanische Gruppe und indische Gruppe und sind miteinander verwandt. Zur Gruppe der slawischen Sprachen gehören Russisch, Ukrainisch, Belorussisch, Polnisch, Slowakisch, Bulgarisch und andere Sprachen. Zur Gruppe der romanischen Sprachen gehören Italienisch, Französisch, Spanisch, Retoromanisch in der Schweiz u.a. Zur Gruppe der germanischen Sprachen gehören Deutsch, Englisch, Dänisch, Schwedisch, Norwegisch und einige andere Sprachen.

In Europa spricht man mehr als 100 Sprachen, Deutsch ist dabei die verbreitetste Sprache. Diese Sprache sprechen über 100 Millionen Menschen. Man spricht Deutsch in Deutschland, Österreich, Luxemburg, Liechtenstein und in der Schweiz. Es gibt auch deutsche Minderheiten in anderen Ländern. Die deutsche Sprache ist als dritte offizielle Europasprache neben Englisch und Französisch festgelegt. Der wichtigste Grund dafür ist die wirtschaftliche Bedeutung Deutschlands. Auch als Kultursprache und Handelssprache wird Deutsch immer wichtiger. Deshalb ist es nicht zufällig, dass sich Deutsch nach Englisch zur beliebtesten Fremdsprache in Schulen und Universitäten in Europa entwickelt hat. Heute lernen 20 Millionen Menschen fremder Staaten die deutsche Sprache. Denn Deutschland, Österreich und andere deutschsprachige Länder sind Länder der hohen Kultur, Länder der großen Dichter und Schriftsteller, Komponisten und Künstler, Erfinder und Wissenschaftler.

Von den 6000 Sprachen, die noch auf der Erde existieren, werden in 100 Jahren die Hälfte und in 200 Jahren höchstens noch 10 Prozent übrig bleiben. Vor circa 15 000 Jahren habe die Welt den Höhepunkt sprachlicher Diversität erlebt - mit zwischen 10 000 und 15 000 gleichzeitig existierenden Sprachen, gesprochen von Gruppen von etwa 600 Menschen. Seit dem Sesshaftwerden der menschlichen Rasse vor rund 10 000 Jahren reduzierte sich die Zahl der Sprachen, zunächst nur im Schnecken­tempo. Erst im letzten halben Jahr­tausend beschleunigte sich der Vorgang - von rund 7000 Sprachen habe sich in dieser Zeit die Zahl der ge­sprochenen Sprachen um rund 1000 vermindert. Die imperiale Ausdeh­nung Europas, die Kolonialisierung Amerikas und Australiens werden als Hauptgrund für diese Reduktion be­trachtet. In Nordamerika werden von 187 le­benden Sprachen nur noch 38 weitergegeben: in Südamerika von rund 400 nur noch etwas über hundert. In Australien gehen in Kürze 90 Prozent der Ureinwohner-Sprachen verloren. Auch in Europa droht einem Dutzend Sprachen, die von jeweils weniger als 15 000 Men­schen gesprochen werden, das baldi­ge Aussterben: das Sorbische, das Nordfriesische und das Ostfriesische zählen ebenso zu diesem Kreis wie vier Samen-Sprachen in Nordskandi­navien oder, in Griechenland, die toskanische Sprache. Was der beschleunigte Sprachver­lust in absoluten Zahlen signalisiert, ist die Tatsache, dass die bedrohten Sprachen keine Chance mehr haben, sich weiterzuentwickeln, in neuen Sprachen aufzugehen, wie es in den alten Tagen der Menschheitsge­schichte der Fall war.

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