XII. Beantworten Sie die Fragen zum Text

a) Warum hat Peter Antons Schuh versteckt?

b) Welche negativen Folgen für Peter hatten seine Handlungen im Theater?

c) War Anton mit seinem Freund Peter immer ehrlich und offenherzig? Begründen Sie Ihre Meinung.

d) Was verbindet Ihrer Ansicht nach drei Jugendliche? Freundschaft? Liebe?

e) Kann die ernste Freundschaft mit Ironie, mit dem Verschweigen in nächster Nachbarschaft sein? Führen Sie Beispiele aus Ihrer Erfahrung und besprechen Sie dieses Problem in der Lerngruppe.

XIII. Erzählen Sie den Text mit eigenen Worten nach.

bitterschokolade

I. Lesen Sie den Titel, Untertitel und Vorspann des nachfolgenden Textes. Welches Thema könnte dieser Text zum Inhalt haben?

Eva kommt oft spät heim und hat Ärger

Die Hauptfigur des Textes ist Eva, ein fünfzehnjähriges Mädchen. Sie hat Eltern und besucht die neunte Klasse der Schule. Obwohl Eva kein kleines Kind ist, darf sie nicht nach Hause kommen, wann sie will. Der Vater ist immer böse, wenn Eva lange wegbleibt oder spät heimkommt. Eva träumt von Freiheit. Sie träumt von der Zeit, wenn ihr niemand sagen wird, was sie tun darf und was nicht.

Der Spaziergang mit Michael dauert lange, darum kommt Eva zu spät nach Hause. Sie öffnet die Wohnungstür.

„Eva?“ ruft die Mutter aus der Küche.

„Ja.“

Die Mutter kommt heraus und trocknet sich die Hände an der Schürze ab. „Da bist du ja endlich. Wo warst du nur so lange? Wir haben schon gegessen. Der Papa ist böse. Du weißt doch, dass wir alle um sieben da sein sollen.“

„Damit er was zum Kommandieren hat.“

„Sei nicht frech.“

Eva zuckt mit den Schultern. Sie will nichts hören. Sie will nichts sehen. Nicht die Mutter in der hellblauen Schürze mit den Wasserflecken darauf. Die Mutter, die mit großen Augen sie anschaut.

„Ich bin kein kleines Kind mehr“, sagt Eva. Das sagt sie auch zu ihrem Vater, der schon vor dem Fernsehapparat sitzt, die Füße auf einem Stuhl.

„Ich bin kein kleines Kind mehr“, sagt sie.

Der Vater schaut sie misstrauisch an. „Wo warst du denn?“

„Spazieren am Fluss.“

„Allein?“

Eva zögert. „Mit einer Freundin“, sagt sie.

„Das nächste Mal bist du um sieben zurück, verstanden?“

Eva beißt in einen Apfel. „Ja“, sagt sie verärgert. „Andere aus meiner Klasse dürfen nach Hause kommen, wann sie wollen.“

„Das kann schon sein. Aber bei uns ist das anders. Ich will nicht, dass du dich abends noch draußen rumtreibst. Solange du hier mit uns im Haus wohnst, tust du das, was ich sage.“

Eva beißt wieder in den Apfel und geht in ihr Zimmer. Sie kann lange nicht einschlafen an diesem Abend. Es ist sehr schwül.

Einige Tage später geht Eva mit ihrem netten Freund Michael in die Disko am Josephplatz. Dort tanzt sie gern und bemerkt nicht, wie die Zeit vergeht. Es ist schon acht, als sie auf die Uhr schaut. Sie sagt ihrem Freund „Tschüs“ und läuft nach Hause.

Eva schließt leise die Tür auf. Im Wohnzimmer läuft der Fernseher. Ihr Vater kommt heraus. Er betrachtet sie von oben bis unten, macht zwei Schritte auf sie zu und gibt ihr eine Ohrfeige. Eva schaut ihn erschrocken an. Die Ohrfeige brennt auf ihrer Haut.

„Aber Fritz“, sagt die Mutter böse. „Warum soll sie nicht mal länger wegbleiben? Sie ist doch schon fünfzehn.“

„Ich will nicht, dass meine Tochter sich rumtreibt.“

„Aber das heißt doch nicht rumtreiben, wenn sie mal bis neun wegbleibt. Wann soll sie denn ihre Jugend genießen, wenn nicht jetzt!“ „Sie hat gesagt, sie ist um sieben da“, schreit der Vater. „So fängt es an. Schau doch, wie sie aussieht! Schicken wir sie deshalb auf die Schule, dass sie mit einem Jungen heimkommt?“

Eva geht wortlos in ihr Zimmer und knallt die Tür hinter sich zu. Sie lässt sich auf ihr Bett fallen, auf das weiße, sichere Bett, und weint. „Du Schwein“, sagt sie laut. „Du gemeines Schwein. Nichts weißt du. Nur an so etwas kannst du denken.“

Die Mutter kommt herein und setzt sich zu ihr auf den Bettrand. „Kind, er meint das nicht so, wirklich nicht. Er hat sich solche Sorgen gemacht um dich. Sogar bei der Polizei angerufen, ob irgendwo ein Unfall gemeldet worden ist.“

Eva weint laut. Der Vater soll es ruhig hören, dieses Schwein! „Kind“, sagt die Mutter. „Kind, Kind.“ Was anderes fällt ihr auch nicht ein.

Eva weint noch lauter.

„Du musst versuchen, ihn zu verstehen“, sagt die Mutter.

Eva hebt böse den Kopf. „Immer soll ich ihn verstehen! Immer ich! Geh doch zu deinem Fritz! Geh nur, du verstehst ihn ja so gut.“

Die Mutter sagt nichts mehr. Dann verlässt sie das Zimmer. Eva hört die Tür klappen. Sie drückt ihr Gesicht in das Kissen. Weinen, nur noch weinen. Nichts versteht ihr Vater, gar nichts. Nie hat er was verstanden.

Miriam Pressler

Texterläuterungen

heimkommen (a, o) = nach Hause kommen Ärger haben (te, t) Sei nicht frech mit den Schultern zucken (te, t) j-n mürrisch anschauen (te, t) beißen (i, i) sich herumtreiben (ie, ie) j-m eine Ohrfeige geben (a, e) genießen (Akk.) (o, o) die Tür zuknallen (te, t) gemeines Schwein sich (Dat.) Sorgen um j-n machen, (te, t) ob irgendwo ein Unfall gemeldet worden ist einfallen (ie, a) приходить домой зд.: иметь неприятности Не груби пожимать плечами смотреть на кого-л. с недоверием кусать, откусывать шляться, шататься дать кому-л. пощечину наслаждаться чем-л. громко хлопать дверью (груб.) подлая свинья беспокоиться, тревожиться о ком-л. здесь: не произошел ли где-либо несчастный случай приходить в голову  

II. Setzen Sie die passenden Wörter in den folgenden Text ein:

Andere aus deiner Klasse … nach Hause kommen, wann sie wollen. Das … schon sein. Aber bei uns ist das …. Ich will nicht, dass du dich abends noch draußen …. … du hier mit uns im Hause wohnst, … du das, was ich sage.

tust, dürfen, solange, rumtreibst, kann, anders

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