Jugendprobleme

Jugend hat keine Tugend. (Sprichwort)

Die Jugend ist die Ausprobierphase im Leben. Man hat eine große Neugierde in sich, die alles wissen und probieren will. In der Jugend weiß man noch nicht, was man will. Das muss man erst herausfinden. Sie sind ständig auf der Suche nach neuen, nach stärkeren, nach intensiveren Reizen. Jugendliche sind tolerant und frei von Vorurteilen, haben nur eines gemeinsames, sie sind jung. Die Generation der 14-20-jährigen zersplittert nach ihren Interessen, Hobbys, Zielen, Möglichkeiten, Wünschen. Die jungen Menschen leben heute in einer Welt, die sich in einem vorher nie gekannten Tempo verändert. Die Menschen des 21. Jahrhunderts werden anders sein, andere Ziele verfolgen, andere Werte entwickeln. Vieles ist für die Jugendlichen wichtig: Freundschaft, Erwachsenwelt, Abitur, Hobbys, Mode, Job, Berufswahl. Das Leben der jungen Leute ist nicht eitel Sonnenschein, Jugendliche haben viele Schwierigkeiten und Probleme beim Erwachsenwerden. Wenn die Kinder keine Unterstützung und Verständnis in der Familie haben, dann gehen sie auf die Strasse und können auch drogen- und alkoholsüchtig werden. Rauchen, Alkohol, Drogen bewirken psychische Abhängigkeit und führen zu schweren Krankheiten, z.B. AIDS.

Die Reaktion der jungen Generation auf diese Probleme ist widersprüchlich. Einerseits wächst die Bereitschaft zur Arbeit und erhöht sich die Aktivität der jungen Menschen. Andererseits gibt es auch sehr viele Jugendliche, die gleichgültig sind. Oft gewinnen Resignation, Desinteresse an alles. Vom Jahr zu Jahr steigt die Zahl jener Jugendlichen, die im Alkohol, in Drogen und in kriminellen Taten einen Ausweg suchen. Was macht Teenager kriminell? Dazu gehören: schlechte Bildung, geringes Einkommen der Eltern, schlechte Wohnviertel mit hoher Arbeitslosigkeit, „ungesunde“ Umgebung usw..

Ein seriöses Problem unserer Gesellschaft ist die Drogenabhängigkeit der Jugendlichen. Die Drogengefährdung ist besonders hoch im jugendlichen Alter zwischen 15 bis 18 Jahren. In dieser Zeit sind die Neugier und die Lust am Experimentieren am stärksten ausgeprägt. Viele Psychologen und Therapeuten glauben, dass Jugendliche Drogen nehmen, weil sie den Protest suchen. „Rauchen gefährdet ihre Gesundheit“ – so steht es auf jeder Zigarettenschachtel. Viele Jugendliche kennen die Gefahren. Sie wissen, wie schädlich Nikotin für ihre Gesundheit ist. Trotzdem raucht fast ein Drittel von ihnen. Mehr als Hälfte hat es schon mal ausprobiert.

Der Alkoholgenuss unter der Jugend steigt. Zehn Prozent aller Kinder unter 15 Jahren nehmen täglich Bier, Wein oder Schnaps zu sich. Einige sind schon alkoholkrank. Viele Menschen sind der Meinung, dass die Familie wirklich schuld ist, wenn ein junger Mensch auf die schiefe Bahn kommt. In manchen Familien haben die Kinder kein richtiges Vorbild, weil ihre Eltern trinken und nicht arbeiten. In solchen Familien werden die Kinder oft den ganzen Tag sich selbst überlassen. Es gibt aber auch Jugendliche, die aus guten Familien stammen und auf die schiefe Bahn kommen. Ihre Eltern kümmern sich nur um Essen und Kleidung der Kinder. Sie sorgen dafür nicht, um aus den Problemen ihrer Tochter oder ihres Sohnes einen Ausweg finden zu helfen. Oft fliehen die Jugendlichen von zu Hause, weil sie satt von der „häuslichen“ Erziehung sind. Die jungen Menschen haben aber oft das Gefühl, dass man sie nicht versteht. Sie möchten z.B. viel fernsehen, aber die Eltern setzen beim Fernsehen die Grenzen. Sie suchen die Gesprächspartner zuerst zu Hause, und fühlen sich nicht ernst genommen, wenn die Eltern ihnen sofort «sehr gute» Ratschläge geben. Sie haben vor den Eltern Angst, wenn sie schlechte Noten bekommen haben. Für einige bedeutet das mindestens Hausarrest. Viele Eltern hören nicht auf, ihren Sohn oder die Tochter wie kleine Kinder zu behandeln, wollen sie erziehen, ihnen den richtigen Weg weisen. Die Eltern fühlen sich auch beunruhigt, wenn ihr Kind ein ganz anderes Leben führt, als sie es selber gewohnt sind. Oft sollen die Kinder das verwirklichen, was den Eltern nicht gelungen ist. Missverständnisse zwischen Eltern und Kindern gehören heute zur Tagesordnung.

Die Jugend bedeutet die Zeit der ersten Liebe. Sie ist wunderbar! Ein Sprichwort berichtet: „Wer liebt, hat alle Taschen voller Hoffnung“. Aber es ist aber gut bekannt, dass gerade die erste Liebe sehr oft ein unglückliches Ende hat, das bringt den jungen Leuten viele Probleme. Sogar die Freunde bleiben nicht immer Freunde. Wenn die Jungen Menschen beginnen, sich besser zu verstehen, verlieren sie oft ihre besten Freunde.

Die erste selbständige Entscheidung im Leben jedes jungen Menschen ist die Berufswahl. Dieser wichtige Schritt bestimmt das künftige Leben und er darf nicht in falscher Richtung gemacht werden. Bei falscher Wahl tauchen viele Probleme auf, die das Leben erschweren und manchmal sogar ruinieren können. Man muss mit dem Gedanken einverstanden sein: “ Glücklich ist ein Mensch, der mit Vergnügen zur Arbeit geht und nach der Arbeit nach Hause läuft“. Bei den Berufsvorstellungen der Jugendlichen spielen oft die Berufe der Eltern eine große Rolle. Die Wunschberufe entstehen nicht zufällig: sie reifen in der Familie oder im Unterricht. Nicht selten können Verwandte oder Freunde die Berufswahl beeinflussen oder sogar bestimmen. Dann kann man alle Vorteile und Nachteile des konkreten Berufs vermeiden. In solchem Fall hat man klare Vorstellungen, was von dem Beruf erwartet wird. Es ist wichtig, denn im Alltag sehen viele Dinge anders als im Traum aus. Man baut Luftschlosser, aber die Realität kann anders sein. Man muss das akzeptieren und sich darauf vorbereiten. Der ausgewählte Beruf muss nicht nur den Interessen, sondern auch den realen Möglichkeiten entsprechen. Entscheidend bei der Berufswahl sind vor allem Leistungen, Fähigkeiten und Neigungen. Mit einer guten schulischen Ausbildung gibt es mehr Chancen, sich mit der Wunschtätigkeit zu beschäftigen. Man muss selbstkritisch sein und eigene Fähigkeiten richtig einschätzen. Wenn man sich überschätzt, wird man später bedauern und umsonst die kostbare Zeit verlieren. Ab und zu kann man hören, dass jemand das Studium abgebrochen hat und versucht einen anderen Beruf zu bekommen. Oft fallen die Erwartungen mit der Wirklichkeit nicht zusammen. Welche Hauptgründe liegen in der Wahl des zukünftigen Berufs? Erstens, muss dieser Beruf für Sie interessant sein. Ergreifende Arbeit, die Ihnen wirklich gefällt, ist sehr wichtiger Bestandteil des Glücks in Ihrem Leben. Dann muss man unbedingt die Notwendigkeit berücksichtigen das Geld zu verdienen. Sogar die interessante Arbeit bringt Ihnen keinen Spaß, wenn Sie hungrig sind. Außerdem ist heute das Arbeitslosigkeitsproblem sehr aktuell. Sie müssen also solchen Beruf wählen, mit dem Sie später gute Arbeit finden können.

Jeder junge Mensch hat aber sein Idol, das heißt ein Wunschbild, ein Ideal, ein Vorbild. Idole sind für Jugendliche notwendig. Mit ihnen können sie in verschiedene Welten abtauschen und dadurch ihre eigene Persönlichkeit entwickeln.

Man muss ein paar Worte auch über die staatliche Unterstützung der jungen Menschen sagen, es geht um das Staatsprogramm „Die Jugend von Belarus“, dessen Schwerpunkte sind: patriotische Erziehung, Sozialschutz von Jugendlichen und jungen Familien, Arbeit mit der Landjugend, Versorgung einer gesunden Lebensweise bei der Jugendlichen, Herausbildung einer Umweltkultur, Entwicklung des schöpferischen Potentials sowie die Arbeit mit begabten jungen Menschen; internationale Zusammenarbeit der Jugend u. a.. In Belarus gibt es über 160 Kinder- und Jugendorganisationen und Verbände. Mehr als 20 davon bekommen staatliche Unterstützung, auch finanzielle. Die größte ist Belorussischer republikanischer Jugendverband (BRSM). Aber ehrlich gesagt sind politische Bewegungen bei den jungen Menschen nicht besonders populär und interessant. Doch eine große Bedeutung im bilateralen Kulturaustausch hat das Goethe- Institut Minsk, das verschiedene Bildungs- und Begegnungsprogramme organisiert.

Es ist heute kompliziert jung zu sein. Aber der Mensch ist jung einmal im Leben, und viele schöne Dinge können passieren nur, wenn man jung ist. So genießen Sie Ihre Jugend, solange sie dauert.

Übung 1. Hier sind einige Wörter und Wendungen, die die Erwachsenen bei der Charakteristik der Jugend von heute gebrauchen.

a) Nun bilden Sie Sätze daraus!

Die Erwachsenen meinen: Die Jugend von heute (ist)…-will nur Spaß vom Leben haben; hat keinen Respekt; drücken sich vor schweren Aufgaben; wird heutzutage zu sehr verwöhnt; verantwortungslos; hat es viel zu leicht; genießen zu viel Freizeit; will alles probieren; manchmal zu unsicher; macht, was verboten ist; macht verrückte Sachen; will anders sein; grob; frei von Vorurteilen; undankbar; aggressiv; hat keine Angst vor Strafe; fürchtet sich vor Nichts; hat keine Ehre.

b) Welche Behauptungen scheinen Ihnen ungerecht zu sein? Womit sind Sie einverstanden, womit nicht?

c) Wie sind tatsächlich Ihrer Meinung nach die besonderen Eigenschaften der heutigen Jugend?

d) Sind Jugendprobleme überall gleich / international? Welche von denen sind besonders aktuell? - kein Taschengeld; die Suche nach sich selbst; Gewalt in der Schule / in der Armee; Probleme mit Freunden / Eltern / Geschwistern; Stress beim Studium; Alkohol; Ferienjob; Drogen; Streit zu Hause; die Zerstörung der Natur, die Verschmutzung der Umwelt; Liebeskummer; Probleme mit Noten; Wohnungsnot (kein eigenes Zimmer); Rauchen; unsichere Zukunft; Berufswahl; Arbeitslosigkeit; kein Vertrauen von den Eltern; erste Liebe und Enttäuschung darin; Verrat der Freunden; besonderes Aussehen: Kleidung, Frisur, Schminken; Computersucht; emotionelle Probleme.

Hauslektüre:

Mobbing.Wie Kinder zu Opfern werden. Was Eltern und Lehrer unternehmen können?

Der Begriff „Mobbing“ bezeichnet eine Art des Psychoterrors, also einen systematischen Prozess, Ausgrenzung und schwerwiegende Erniedrigung eines anderen Menschen, die von einer oder mehreren Personen fortwährend betrieben werden. In deutschen Schulen werden täglich Tau­sende Jungen und Mädchen von Klassenka­meraden geschnitten, gehänselt, geschlagen sowie persönlich oder über Mobiltelefone und Internet-Portale beschimpft, gedemütigt, be­droht. Mobbing ist an Schulen „ein ernst zu nehmendes Problem".

Wer permanent gemobbt wird, zweifelt ir­gendwann an sich selbst! Nicht nur die Opfer sind mit solchen Situ­ationen überfordert. Auch Lehrer und Eltern wissen meist nicht, was sie tun sollen. Die einen schwanken zwischen Hilflosigkeit und Ignoranz, die anderen reagieren mit Resigna­tion oder Wut und Aktionismus. Häufig ent­steht dann Streit zwischen Eltern und Verant­wortlichen der Schule, was den Druck auf die betroffenen Kinder weiter erhöht.

Woran erkennen Eltern, dass ihr Kind gemobbt wird? Die Gefahr ist sehr groß, wenn der Nach­wuchs folgende Verhaltensweisen zeigt: Er klagt, dass niemand ihn mag, er gehänselt oder ausgelacht wird. Er verliert angeblich häufig persönliche Dinge wie Kleidungs­stücke und Schulsachen oder kommt mit ka­putten Sachen nach Hause. Für Verletzungen, Schürfwunden oder blaue Flecke schiebt das Kind fadenscheinige Erklärungen vor. Es geht nicht mehr gern zur Schule, möchte begleitet werden. Es schläft oder isst schlecht, klagt über Kopf- oder Bauchschmerzen. Es hat kei­ne Freunde an der Schule, wird nicht ein­geladen bzw. lädt niemanden ein. Die schu­lischen Leistungen sinken plötzlich ab.

Eltern müssen zuerst die Situation erken­nen und verstehen. Sie müssen mit dem Kind besprechen, wer die Mobber und ihre Unter­stützer sind, seit wann die Schikanen laufen. Erst danach sollten sie mit dem Klassen­lehrer sprechen.

Lehrer sollten mit dem Mobber reden, ihn dabei aber nicht gleich niedermachen, sondern ihm erklären, was seine Taten bewirken. Sie müs­sen ihn dazu bringen, Verantwortung zu über­nehmen. Der Lehrer sollte auch die Klasse ins Gespräch einbeziehen und in Rollen­spielen brenzlige Situationen durchgehen. Die Klasse berät, wie sich die Beteiligten verhal­ten sollten. Wichtig: Das echte Opfer darf da­bei nicht das Opfer spielen. Der Lehrer sollte Stunden einführen, in denen Schüler Schulall­tagskonflikte besprechen und aufarbeiten. Es bietet sich auch eine Toleranz-Erziehung durch. Gruppenarbeit oder Projekte an, die Empathie und Mitgefühl stärken sollen. Der Lehrer muss deutlich machen, dass er schon bei klei­nen Vergehen wie Beschimpfungen einschrei­tet und Sanktionen verhängt. So kann er die Schüler dafür sensibilisieren, schon bei klei­nen Mobbing-Attacken gegenzusteuern.Wenn alle Gespräche nicht fruchten, ist ein Schulwechsel die einzige Alternative. Eltern sollten das allerdings mit ihrem Kind und der Schulleitung abstimmen.Experten schätzen, dass etwa 20 % der jährlichen Selbstmordfälle durch Mobbing ausgelöst werden. Mobbing in der Schule kann also sehr negative Folgen für den weiteren Lebensweg der betroffenen Schüler(innen) haben, nicht nur für die Opfer, sondern auch für die Täter. Häufig kommt es vor, dass die Täter noch unbeliebter in der Gemeinschaft sind als die Opfer, dass nur die Angst vor ihnen den Ausschluss aus der Gruppe verhindert.


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