Politische Funktionen

Die einzelnen Zeitungen und Zeitschriften, Hörfunk- und Fernsehprogramme erfüllen ihre politischen Funktionen unterschiedlich. Ob sie ihre demokratischen Aufgaben ausreichend wahrnehmen, damit das politische System so funktioniert, wie es soll, ist letztlich eine politische Ermessensfrage.

Politisch stehen den Massenmedien Hürden im Wege, so vor allem

die Tendenz der Presseämter, der Parteien und Verbände, die Presse einseitig zu unterrichten,

die mangelnde Auskunftsbereitschaft der Behörden,

die Möglichkeit der Parteien und Interessengruppen, über die Rundfunkgremien auf Personalpolitik und Programmgestaltung der öffentlich-rechtlichen Anstalten einzuwirken.

Nur bei wenigen Themen herrscht allgemeine Übereinstimmung, auf Kritik zu verzichten - wie zum Beispiel gegenüber der Person des Bundespräsidenten, solange er sich nicht selbst in die Tagespolitik einmischt.

Wirtschaftlich begrenzen besonders folgende Faktoren die Medien:

Abhängigkeit von Anzeigenaufträgen und Werbespots,

Abhängigkeit der Journalistinnen und Journalisten vom Verleger,

Einflussmöglichkeiten großer Pressekonzerne auf andere Verlage und den Vertrieb anderer Presseerzeugnisse,

Abhängigkeit der Zeitungen und Zeitschriften von den Verkaufszahlen, des Hörfunks und des Fernsehens von Einschaltquoten.

Hinzu kommen die räumlichen und zeitlichen Begrenzungen. Eine Zeitung kann eben nur auf einer bestimmten Zahl von Seiten politische Informationen bringen; Hörfunk und Fernsehen müssen sich an Sendezeiten halten. Schon aus diesem Grunde können die Meldungen der Medien nur ein kleiner Ausschnitt der Wirklichkeit sein.

Viele Menschen können oder wollen die Berichte der einzelnen Medien nicht alle zur Kenntnis nehmen, sei es aus Mangel an Zeit und Vorbildung oder aus politischem Desinteresse. Deshalb ist es notwendig, dass möglichst viele Zeitungen, Zeitschriften, Hörfunk- und Fernsehprogramme jeweils so umfassend wie möglich informieren. Dies ist keineswegs nur eine Frage der Quantität, denn eine Zunahme der Medien macht die Bürgerinnen und Bürger nicht automatisch mündiger. Entscheidend ist die Qualität der Information.

Die Demokratie braucht urteilsfähige, verantwortungsbewusste und handlungsbereite - das heißt informierte - Menschen. Sie müssen auch nicht zuletzt über die Massenmedien und deren Probleme unterrichtet sein.

Quelle: Hanni Chill und Hermann Meyn www.bpb.de/info-franzis/info_260

 

 

Textaufgaben:

1. Erläutern Sie folgende Begriffe aus dem Text:

Aktualität, Meinungsbilder, öffentliche Meinung, Minderheit

2. Nennen Sie die  Hauptfunktionen von den Massenmedien dem Text nach, erörtern Sie diese in der Gruppe.

3. Können Sie noch einige Funktionen nennen, die nicht erwähnt sind.

Unterthema 2. Medien in Deutschland

 


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