- Entspricht deine Ausdrucksweise dem Stil einer schriftlichen Arbeit?
- Hast du Wörter aus deiner Muttersprache einfach ins Deutsche übersetzt?
- Gibt es viele neue oder fremde Wörter?
- Gibt es viele Wiederholungen?
Korrektheit
Gibt es Fehler, die du immer wieder machst? Suche nach deinen typischen Fehlern.
- Grammatik:
- Steht das Verb an der richtigen Stelle? Achte auf die Verbstellung!
- Stimmen die Verbformen (Endung, Tempus, Modalverb, Passiv, Konjunktiv)?
- Kontrolliere die Artikel vor allem bei Wörtern, die du mehrfach verwendest!
- Sind die Pronomen und Präpositionen korrekt?
- Stimmen die Adjektiv- Endungen?
- Sind die Sätze richtig miteinander verbunden?
- Hast du die Groß- und Kleinschreibung beachtet?
- Sind Wörter richtig getrennt oder zusammengeschrieben?
- Hast du, wo nötig, Umlaute verwendet?
- Satzzeichen:
- Fehlen Kommas?
- Hast du in manchen Sätzen zu viele Kommas gesetzt?
Teile einer Schülerarbeit
Im Folgenden kannst du Ausschnitte aus einer gelungenen Schülerarbeit lesen. Sie ist eine von vielen Möglichkeiten einen guten Aufsatz zu schreiben. Natürlich ist diese Arbeit nicht fehlerfrei.
Eine Welt eine Stadt?
Könnten Sie sich eine Welt ohne Großstädte vorstellen, | |||
eine Welt wo es kein Handynetz gibt, in der das Fernsehen |
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keine Rolle spielt oder in der der Bildungsstand eines Erwach- | |||
senen so hoch wie einer eines 14-jährigen ist? Ich zumindest | |||
nicht. Obwohl wir in einer Zeit leben, die negative Aspekte, | |||
wie Luftverschmutzung oder Stress, auf den Menschen aus- | |||
übt, entscheiden sich immer mehr Menschen gegen ein Leben auf | |||
dem Dorf um ein „besseres“ Leben in der Stadt anzufangen. | |||
Demzufolge ist die Vergrößerung der Bevölkerung der Städte | |||
aber auch der Gebiete. | 10 |
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Dieses Problem wird auch in dem Artikel „Wachsende | |||
Megastädte“ der auf einer Internetseite (www.welt.de) Sep- |
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tember 2008 erschienen ist, behandelt. Außerdem unterstützt | |||
Auch das Liniendiagramm „Die Zukunft ist urban“ dieglei- | |||
che These. (…) |
… Das ist auch auf dem Diagramm verdeutlicht wor- |
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den, da sich die Bevölkerung der Stadtbewohner im Laufe (…) |
Wenn man sich diese Entwicklungen anschaut, fragt man sich, ob | |||
es wirklich besser ist, in einer Stadt zu leben. Für ein Leben in der |
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Stadt spricht, dass hier die da hier die Lebenseinstellung viel einfa- | |||
cher und bequämer ist. Man verfügt über all dem was man | |||
braucht: elektrischen Strom, eine geheizte Wohnung oder | |||
eine Wasserleitung. Was für die Stadtbewohner ein „Muss“ | |||
schein ist für die aus dem Dorf ein Luxus. Denn die |
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Dorfbewohner müssen sich die Wohnung mit Holz heizen, | |||
das sie auch selbst hacken müssen. Außerdem müssen sie | |||
sich Wasser vom Brunnen, das vielleich am anderen Ende | |||
der Straße liegt, schleppen. Weiterhin möchte ich mich | |||
über den Bildungsstandart äußern, der ohne Zweifel entwickel- |
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ter in den Städten ist, weil es hier Schulen / Universitäten | |||
gibt und außerdem hat fast jedes Haus ein Internetanschluss | |||
und man kann im erzieherischen Zwecke nachforschen über | |||
dem was man braucht; wenn nicht gibt es ja auch die | |||
Biblioteken. All diese Möglichkeiten gibt es nicht auf dem … |
Doch, laut dem Sprichwort, gibt es in jedem Guten |
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auch etwas Schlechtes, also hat die Stadt auch Nach- | |||
teile, die man auf dem Land nicht findet. An der Spitze | |||
ist die Luftverschmutzung wegen der Autos und den Fa- | |||
briken. Über dieses Problem muss man sich in einem Dorf … |
1. Version: eigene Meinung mit Begründung
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Wenn ich auf meinen Fall zurückkomme, kann | |||
ich nur sagen, dass ich mit meinem Leben als Stadtbewohne- |
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rin zufrieden bin. Obwohl ich all den Gefahren und Nach- | |||
teile informiert bin, würde ich mein Leben nicht tau- | |||
schen wollen. Ersten glaube ich, das ich diesen Gedanken | |||
habe, weil hier all meine Freunde sind. Die hätte ich |
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natürlich auf irgendwo anders aber die Freizeitbeschäfti- | |||
gungsmöglichkeiten wären bestimmt andere. Außerdem bin | |||
ich in der Stadt nicht immer von den Eltern bewacht. In | |||
einem Dorf, wo alle sich kennen hätte ich nicht die Mö- | |||
glichkeit zu machen was ich will, denn vielleicht passt es | |||
einem nicht und die Eltern werden das bestimmt von | |||
Nachbaren oder anderen Freunden erfahren. Ich bin der | |||
Meinung, dass das Dorf einem keine Intimitätssphäre ver- | |||
leiht. Außerdem ist man in einer Stadt auch selbststän- | |||
diger und mutiger, denn von kleinen an muss man ler- | |||
nen stark zu sein, damit man einer so heftigen Gesell- | |||
schaft Stand halten kann. Außerdem habe ich den Ein- | |||
druck, dass das Leben auf dem Land eher passiv als | |||
aktiv ist, denn alle sind freundlich, stressfrei und sie |
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tun so, als ob auf dieser Welt keine Probleme gäbe. Ich | |||
bin der Typ der Veränderungen mag, mein Leben muss | |||
dynamisch sein und in der Stadt ist immer was los: Kon- | |||
zerte, Aufstellungen und viel mehr. | |||
Aber wenn ich gründlich nachdenke würde auch | |||
mir ein Wochenende auf dem Dorf gut tun, damit ich mich | |||
erhole und auf anderen Gedanken komme. | 110 | ||
Als Fazit kann man meinen, dass das Leben | |||
in der Stadt schön ist aber man muss darauf Acht geben, |
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die Dörfern nicht ganz zu zerstören und aus der Welt | |||
eine riesengroße Stadt machen. |
2. Version: eigene Meinung ohne Begründung
Wenn ich auf meinen Fall zurückkomme, kann |
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ich nur sagen, dass ich mit meinem Leben als Stadtbewohne- | |||
rin zufrieden bin. Dies ist vor allem deshalb so, weil die Stadt | |||
tausend Möglichkeiten bietet mir – in der Ausbildung, im Beruf | |||
und in der Freizeit. Aber wir dürfen auch nicht die negativen | |||
Seiten vergessen. In Zukunft muss deswegen vor | |||
allem die Probleme im Umweltschutz und die | |||
Verkehrsprobleme gelöst werden, damit das Leben | |||
in der Stadt lebenswert bleibt. Autofreie Innenstädte | |||
und Umweltschutzmaßnahmen im Bereich der | |||
Industrie und beim Bau von Wohngebäuden gehen | |||
in die richtige Richtung. Und natürlich dürfen wir | |||
die Dörfern nicht ganz zu zerstören und aus der | |||
Welt eine riesengroße Stadt machen. |
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Die lineare Erörterung hat die Funktion, eine eigene Meinung zu einem Thema durch geeignete Argumente zu begründen. Dabei kannst du dich auch kritisch mit Gegenargumenten auseinandersetzen. Insgesamt musst du auf die folgenden vier Aspekte besonders achten:
1. „Linear erörtern“ heißt, dass man eine Argumentationskette bildet, aus der (durch die Argumentation selbst!) die eigene Meinung klar hervorgeht. Das bedeutet, dass man nicht Pro- und Kontra-Argumente präsentieren muss, sondern man entscheidet sich schon am Anfang für eine konkrete Haltung zu dem Problem (Pro oder Kontra oder eine Synthese aus beidem): Das hängt von der eigenen Meinung zu einem Thema ab, die man schon zu Beginn in Form einer (zunächst unbegründeten) These formulieren kann.
2. Bei der linearen Erörterung steht die eigene Meinung schon zu Beginn fest, die Argumentation dient dann „nur“ noch dazu, diese eigene Meinung ausführlich (!) zu begründen. Die eigene Meinung ist also das logische Ergebnis deiner Argumentation und muss deshalb am Ende nur noch in Form einer Schlussfolgerung (ohne neue Argumente wie bei der dialektischen Erörterung) genannt werden. Du siehst: Bei der linearen Erörterung hängen Argumentation und eigene Meinung viel stärker zusammen als bei der dialektischen Erörterung.
3. Du kannst dich in deiner linearen Erörterungen aber auf Gegenargumente zu deiner Meinung beziehen, und zwar, indem du sie relativierst oder widerlegst. Damit zeigst du, dass diese Gegenargumente nur eingeschränkt gelten oder falsch sind.
4. Dies bedeutet auch, dass du die Argumentation sprachlich anders darstellen kannst. Du musst die Argumente nicht neutral entwickeln, sondern du darfst dich selbst in die Argumentation einbringen (ich behaupte, ich meine, ich denke usw.), die Darstellung der Argumente darf also deine subjektive Haltung deutlich machen.
Redemittel für die Relativierung und Widerlegung von Gegenargumenten
Einführung eines Gegenargumentes:
§ Ein (wichtiges, beliebtes) Argument/das Hauptargument (für die Einführung von Studiengebühren) ist Folgendes: …
§ Viele Gegner/Befürworter (von Studiengebühren) behaupten gerne/gehen davon aus/sind der Meinung/stellen die These auf/glauben, dass …
§ Gerne weisen die Gegner/Befürworter (von Studiengebühren) darauf hin, dass …
§ Dabei gehen die Gegner/Befürworter (von Studiengebühren) von der Annahme/von der Voraussetzung aus, dass …
§ Dabei gehen die Gegner/Befürworter (von Studiengebühren) von folgender Annahme/von folgender Voraussetzung/von folgenden Rahmenbedingungen aus: …
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Widerlegung oder Relativierung eines Gegenarguments:
§ Dies gilt aber nur/ist aber nur dann richtig, wenn (man davon ausgehen kann, dass …)
§ Dabei wird gerne übersehen/vergessen/unterschlagen, dass …
§ Genau diese Annahme/Voraussetzung aber ist (nachweislich) falsch, denn …
§ Diese Rahmenbedingungen existieren aber heute noch nicht./ Diese Voraussetzungen sind heute noch nicht gegeben.
§ Die Gegner/Befürworter (von Studiengebühren) berücksichtigen dabei nicht, dass …
§ Die Argumente der Gegner/Befürworter (von Studiengebühren) sind in sich widersprüchlich/widersprechen sich: So wird einerseits behauptet, dass …, andererseits wird darauf hingewiesen, dass …
Redemittel für Überleitungen zwischen den Argumentationsteilen
Es lassen sich unterscheiden:
- Die aufeinander folgenden Argumentationsteile sind gleichwertig: Reihung
- Ein Argumentationsteil wird höher bewertet: Steigerung
Überleitungen, die gleichwertige Argumente reihen:
- zunächst einmal … /an erster Stelle wäre zu nennen...
- dann aber auch... /ferner... /ein weiteres... /und auch...,
- nicht minder zu beachten... /nicht weniger wichtig ist...
- darüber hinaus... bleibt auch zu bedenken... /weiterhin... /noch ein ähnlicher Punkt ist anzuführen... /ein weiterer Gesichtspunkt gehört hierher:...
- ebenfalls... /ebenso... /außerdem noch... /hinzu kommt...
§ eng damit verknüpft ist... /dabei muss auch bedacht werden...
§ ähnlich steht es um... /nicht anders ist es mit...
§ nicht zuletzt... /nicht zu vergessen... /auch sei daran erinnert, dass...
§ zu guter Letzt... /schließlich sei daran erinnert, dass... /zum Schluss sei noch genannt... /als letztes Argument sei angeführt, dass...
Überleitungen, die eine Steigerung signalisieren:
§ Schon der einfache... /Beginnen wir mit dem, was auf der Hand liegt:...
§ Schwieriger wird es schon mit... /Gewichtiger ist da schon...
§ Noch bedeutsamer aber ist …
§ Besonders wichtig aber erscheint mir... /Am deutlichsten...
Redemittel für die Schlussfolgerung:
§ Abschließend/Zusammenfassend lässt sich die Situation wie folgt bewerten:...
§ Angesichts meiner Argumentation vertrete ich also den Standpunkt, dass...
§ Ich beurteile die Frage abschließend wie folgt:...
§ Auch wenn vieles dafür/dagegen spricht, halte ich persönlich...
§ Betrachtet man die genannten Argumente, muss man zu dem Schluss kommen, dass...
§ Meine Bewertung/Mein persönliches Fazit sieht wie folgt aus:...
§ Um abschließend auf die Ausgangsfrage zurückzukommen:...
§ Wie man meiner Argumentation entnehmen kann, bin ich für/gegen...
Deinen Text solltest du mit einigen abschließenden Sätzen beenden. Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten. Welche sich für deinen Schluss anbietet, hängt von deinem vorangehenden Text ab.