Typische Witterungen der einzelnen Jahreszeiten

Warum treten manche Witterungen zu bestimmten Jahreszeiten besonders häufig auf? Dabei ist der Begriff Witterung nicht gleichbedeutend mit dem Wetter oder dem Klima, sondern die Witterung ist der allgemeine oder durchschnittliche Charakter von Wetterabläufen in einem Zeitraum von wenigen Tagen bis hin zu ganzen Jahreszeiten für ein bestimmtes Gebiet (hier: Deutschland und Mitteleuropa innerhalb der sog. Westwindzone).

Frühling: März – April – Mai

Der meteorologische Frühling ist der Zeitraum der Monate März, April und Mai. In diesem Zeitraum dominiert in Deutschland ein Wechselspiel zwischen sonnigem und trockenem Wetter und unbeständigen, nasskalten Phasen. Es bestehen große Temperaturgegensätze zwischen dem eisig kalten Nordeuropa und dem sich rasch erwärmenden Südeuropa. Deutschland gerät dabei immer wieder zwischen die „Fronten“. Das bedingt, dass speziell im April auf einige milde Tage plötzlich wieder ein Kaltluftvorstoß aus Norden erfolgt, der Schnee- und Graupelschauer sowie Nachtfröste bis ins Flachland zur Folge hat („Aprilwetter“).

Das Maximum des Wechselspiels zwischen trockenwarm und nasskalt wird im April erreicht, im März überwiegt hingegen meist noch die Kaltluft, während sich im Mai in manchen Jahren die Warmluft schon nachhaltig durchsetzen kann.

Dass aber auch im Mai noch mit Kaltluftvorstößen und Nachtfrösten gerechnet werden muss, kommt zum Beispiel durch die sog. Eisheiligen zum Ausdruck. Setzt sich schon frühzeitig warmes und trockenes Wetter in Deutschland durch, dann bedeutet das aus meteorologischer Sicht, dass die polare Frontalzone, an der sich die Tiefdruckgebiete entwickeln, in Mitteleuropa überdurchschnittlich weit im Norden liegt.

Da die Tiefdruckgebiete aber global für den notwendigen Ausgleich zwischen dem warmen Süden und dem kalten Norden sorgen, müssen sie diesen Ausgleich irgendwo anders bewerkstelligen.
Wenn also in Deutschland schon Ende April der Frühsommer einsetzt, dann ist es mit Sicherheit in anderen Regionen der mittleren Breiten zur selben Zeit zu kalt und zu nass. Genauer verstehen lässt sich das anhand des Themenbeitrages zu Langfristprognosen. Aber warum herrscht besonders im Frühjahr hinter Kaltfronten eine besonders rege Schauertätigkeit? Die Ursache hierfür ist die im April und Mai schon recht hoch stehende Sonne, die für eine starke Einstrahlung sorgt und so den Boden und die bodennahe Luft erwärmt. Bei hochreichender Kaltluft wirkt das stark labilisierend, so dass Schauer und Gewitter besonders rasch ausgelöst werden können.

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