VIII. Entsprechen die folgenden Aussagen dem Text ?

a) Rose merkte das Elend, das sich ringsumher ihren Blicken bot, nicht.

b) Die Carrols wollten Rose Kindes Statt annehmen.

c) Rose freute sich gar nicht, die anderen Geschwister und den Vater wiederzusehen.

d) Michaels Pflegeeltern scheuten keine Mühe, um ihn glücklich zu machen; sie sprachen von ihm wie von einem eigenen Kind nie.

e) Michael hat die Krisis nicht überstanden.

IX. Wem gehören die folgenden Äußerungen?

a) „Ich habe die neuen Sachen versetzt. Es war nichts im Haus“.

b) „Sie werden Ihre liebe Note haben, sie zu überreden“.

c) „Sie ist die ideale kleine Mutter. Das ist der Trieb, der ihr ganzes Leben ausfüllt“.

d) „Du kommst jetzt weg. Zu Freunden in Galway. Für einen Monat. Auf ein Landsgut, wo du nichts zu tun brauchst als Hühner zu füttern und auf den Feldern herumzulaufen und Milch zu trinken“.

e) „Ich weiß ja, es ist zu seinem Besten. Ich will ihm nicht im Wege stehen“.

f) „Jetzt kann ich ausruhen. Ich habe so schreckliches Kopfweh…“

X. Was hat Ihre persönliche Einstellung zu der Hauptperson am tiefsten beeinflusst (произвело наибольшее впечатление) ?

XI. Suchen Sie im Text Sätze, die seine Hauptidee wiedergeben.

XII. Stellen Sie die Fragen zum Inhalt des Textes und lassen Sie Ihren Gesprächspartner darauf antworten.

XIII. Können Sie die weiteren Beispiele (aus der Literatur oder aus Ihrem Verwandten- oder Bekanntenkreis) anführen, wo sich ein Mensch um den anderen Willen sein Leben geopfert hat?

Äußern Sie Ihre Meinung darüber: Lohnt es sich so zu leben? Worin besteht Ihrer Meinung nach der Lebenssinn?

Vier Jahre in einem Schuppen

Meine Eltern, das Forscherehepaar Pierre und Marie Curie, hatten sich das Ziel gesteckt, Radium in reinem Zustande herzustellen. Dieser Stoff kommt in der Natur nur in fast ungreifbar winzigen Spuren vor. Meine Eltern glaubten, einen Weg gefunden zu haben, auf dem man Radium rein und greifbar herstellen könne. Das war aber nur möglich, wenn sie sehr große Mengen von Rohstoffen verarbeiteten.

Hier musste man vorab drei dringliche Aufgaben lösen: Wie ist die erforderliche Menge von Rohstoff zu beschaffen? In welchem Raum soll die Verarbeitung vor sich gehen? Woher soll das Geld kommen, um die Kosten der Forschungsarbeit zu decken?

Die Pechblende, die Radium enthält, ist ein kostbares Gestein, das in den Bergwerken in Böhmen1 gewonnen wird. Sie enthält Uransalze, die bei der Glasbläserei verwendet werden. Meine Eltern würden die Pechblende für ihre Radiumforschungen tonnenweise nötig haben. Woher aber das Geld nehmen, sie zu bezahlen? Die Eltern sind nicht so einfällig, Hilfe vom Staat zu erwarten …

Ein glücklicher Einfall kam ihnen zu Hilfe. Wenn in der Glasindustrie die Uransalze aus der Pechblende herausgezogen und verwertet worden waren, dann musste in den Rückständen der Pechblende das Radium unberührt geblieben sein. Dieser Abfall, der auf Halden geschüttet wurde, war also für meine Eltern genau so wertvoll wie unverarbeitete Pechblende. Ist die Pechblende teuer, so müssten die Abfälle nach der Urangewinnung nahezu wertlos für die Glasindustrie sein.

Wenn man einen österreichischen Gelehrten um eine Empfehlung an die Direktoren der Bergwerke bäte, wäre es vielleicht nicht unmöglich, zu erschwinglichen Preisen eine bedeutende Menge dieses Abfalls zu erlangen.

Das ist ganz einfach. Nur musste es einem einfallen. Dennoch muss man auch den Transport nach Paris bezahlen. Pierre und Marie streckten die nötige Summe aus ihren sehr bescheidenen Ersparnissen vor.

Könnte man nicht wenigstens in den zahlreichen Baulichkeiten, die zur Sorbonne1 gehören, einen anständigen Arbeitsraum ausfindig machen, um ihn den Curies zur Verfügung zu stellen? Es scheint nicht der Fall zu sein! Nach vergeblichen Bemühungen kehren sie beide betreten an ihren Ausgangspunkt zurück, in die Ecole de Physique2, in der Pierre unterrichtet, in das kleine Atelier, das Mariens erste Versuche beherbergte. Das Atelier liegt auf einen Hof zu. Auf der anderen Seite des Hofes befindet sich eine Holzbaracke, ein verlassener Schuppen, dessen Glasdach in einem so kläglichen Zustand ist, dass es den Regen durchlässt. Kein Holzboden: die Erde ist mit einer Schicht Asphalt bedeckt. Darauf stehen ein paar wacklige Küchenstühle, eine große Schultafel, die, weiß Gott, woher kommt, und ein alter Eisenofen mit einem verrosteten Rohr.

Ein Handwerker würde nicht gern an einem solchen Ort arbeiten. Pierre und Marie aber finden sich damit ab. Der Schuppen hat einen Vorteil: Er ist so wenig einladend, so erbärmlich, dass niemand daran denkt, ihn den Curies zu versagen. Der Leiter der Schule hat sich stets wohlwollend gegen Pierre Curie verhalten, und es tat ihm sicher leid, ihm nichts Besseres bieten zu können. Aber die Curies, die froh sind, mit ihrer Pechblende nicht auf der Straße liegen zu müssen, bedanken sich, sagen, „dass es schon das Richtige sei, dass sie es sich schon einrichten würden“.

Während sie von dem Raum Besitz ergreifen, kommt die Antwort aus Österreich. Es sind gute Nachrichten! Ausnahmsweise sind die Abfälle der letzten Urangewinnung nicht fortgeschafft worden. Man hat sie in der Nähe von Joachimsthal3 irgendwo abgeladen. Die österreichische Regierung, die die Besitzerin der Fabrik ist, hat beschlossen, aus Gefälligkeit eine Tonne Abfall den zwei närrischen Franzosen, die sie angeblich brauchen, zur Verfügung zu stellen. Die Curies haben also augenblicklich bloß die Transportkosten für eine Tonne des Gesteins zu tragen.

Eines Tages fährt ein Lastwagen bei der alten Schule vor. Die Curies werden geholt. Bloßköpfig, in ihren Arbeitsmänteln, stürzen sie hinaus. Pierre, der sich nie aufregt, bewahrt Ruhe, doch Marie kann einen Freudenausbruch nicht unterdrücken. Es ist die Pechblende, ihre Pechblende, deren Eintreffen ihr vor einigen Tagen vom Güterbahnhof aus gemeldet wurde! Fiebernd vor Neugier und Ungeduld, öffnet sie einen der Säcke, um ihren Schatz zu betrachten.

Darin ist das Radium verborgen. Daraus wird sie es gewinnen und sollte sie einen Berg dieses leblosen Gesteins bewältigen müssen, das dem Staub der Landstraße gleicht.

Der Schuppen hält den Rekord für Unbequemlichkeit. Während des Sommers ist er infolge des Glasdaches heiß wie ein Treibhaus. Während des Winters weiß man nicht, ob man sich Frost oder Tauwetter wünschen soll: wenn es regnet, tropft das Wasser mit sanft aufreizendem Geräusch auf den Boden oder auf die Arbeitstische. Wenn es friert, friert man mit. Da ist nichts zu machen. Der Ofen ist unzureichend, selbst wenn man ihn bis zur Weißglut erhitzt. Die meisten Arbeiten müssen sowieso im Hof vor sich gehen, denn im Schuppen ist kein Luftabzug vorhanden, um die schädlichen Gase abzuleiten. Wenn ein Regenguss einsetzt, müssen beide in aller Eile die Apparate in den Schuppen zurückschleppen. Um ihre Arbeit fortsetzen zu können, ohne zu ersticken, stellen sie einen Luftzug her, indem sie Fenster und Türen dauernd offen halten. Oft hat die Mutter in dem Schuppen das Mittagessen zubereitet, weil sie eine wichtige Arbeit nicht unterbrechen mochte. Manchmal musste sie einen ganzen Tag lang eine siedende Masse mit einer Eisenstange umrühren, die fast so groß war wie die Mutter selbst. Unter solchen Umständen mussten Pierre und Marie von 1898 bis 1902 arbeiten.

Trotz allem waren die Jahre in dem elenden alten Schuppen die besten, glücklichsten, einzig und allein der Arbeit gewidmeten Jahre, die meine Eltern verlebten.

Ungeachtet des Eifers der beiden Forscher zeigt sich das Radium störrisch. Es will sein Geheimnis nicht preisgeben. Aus den Arbeitstagen werden Monate, Jahre des Lebens wie in einem Traum, von der einen einzigen Sache erfüllt. Pierre versucht, die Eigenschaften des Radiums genau zu beschreiben, mit dem neuen Metall immer vertrauter zu werden. Marie hat die Männerarbeit auf sich genommen: sie leistet Schwerarbeit. Mit der ihr eigenen unerbittlichen Geduld ist sie vier Jahre hindurch Tag für Tag zugleich Physiker, Chemiker, Ingenieur und Schwerarbeiter gewesen. Ihrem Gehirn und ihren Muskeln ist es zu verdanken, wenn in dem alten Schuppen an Radium immer reichere Stoffe lagen...

Fünfundvierzig Monate nach dem Tage, an dem die Curies das wahrscheinliche Vorhandensein des Radiums ankündigten, trägt Marie endlich 1902 in diesem Zermürbungskrieg den Sieg davon: es gelingt ihr, ein Dezigramm reines Radium herzustellen, und sie unternimmt eine erste Bestimmung des Atomgewichtes des neuen Stoffes, die 225 ergibt.

Den Ungläubigen – es gab deren noch immer einige – bleibt nichts anderes mehr übrig, als sich vor den Tatsachen zu beugen und vor der übermenschlichen Beharrlichkeit einer Frau.

Das Radium ist ins Dasein getreten.

Eve Curie

Texterläuterungen

der Schuppen sich Dat. ein Ziel stecken (te, t) in reinem Zustand herstellen (te, t) ungreifbar winzig die großen Mengen von Rohstoffen die Aufgaben lösen (te, t) die Kosten der Forschungsarbeit decken (te, е) die Pechblende, -n das kostbare Gestein bei der Glasbläserei verwenden,te, t einfällig sein ein glücklicher Einfall verwerten(te, t) der Rückstand, (-stände) die Halde, -n der Abfall, (-fälle) zu erschwinglichen Preisen erlangen (te, t) Es musste einem einfallen die bescheidenen Ersparnisse j-m zur Verfügung stellen (te, t) Es scheint nicht der Fall zu sein! beherbergen (te, t) das verrostete Rohr sich mit etw. abfinden (a, u) einladend erbärmlich versagen (te, t) sich gegen j-n wohlwollend verhalten (ie, a) Es tat ihm leid Besitz von etw. Dat. ergreifen (i, i) fortschaffen (u, a) abladen (u, a) aus Gefälligkeit fiebernd vor Neugier das leblose Gestein bewältigen (te, t) das Treibhaus, (-häuser) bis zu Weißglut erhitzen (te, t) Im Schuppen ist kein Luftabzug vorhanden ohne zu ersticken zum Umfallen müde sein einzig und allein der Arbeit gewidmete Jahre ungeachtet des Eifers störrisch Schwerarbeit leisten (te, t) Es ist … zu verdanken das Vorhandensein des Radiums ankündigen (te, t) der Zermürbungskrieg Es bleibt nichts anders übrig sich vor den Tatsachen beugen (te, t) ins Dasein treten (a, e) сарай, ангар поставить себе целью извлекать в чистом виде невероятно малый большое количество сырья решать задачи покрыть расходы на проведение исследований смоляная обманка ценная горная порода применять при выдувке стекла быть оригинальным счастливая случайность утилизировать остаток груда пустой породы отбросы, отходы, утиль приобрести по доступным ценам Это кому-то должно было прийти в голову скромные сбережения отдать в распоряжение Но не тут-то было! приютить заржавевшая труба примириться с чем-либо привлекательный жалкий отказывать относиться к кому-либо добро-желательно Eму было жаль овладеть чем-либо убирать, увозить сгружать в порядке любезности сгорая от любопытства справиться с безжизненным камнем теплица нагреть до белого каления В сарае нет вентиляции не задохнувшись быть в изнеможении от усталости   годы, посвященные исключительно работе невзирая на старания упрямый, норовистый выполнять тяжелую работу благодаря … объявить о наличии радия   изнурительная борьба Ничего другого не остается подчиниться фактам возникать, обнаружиться

I. Bilden Sie mit Hilfe von Suffixen Adjektive (Adverbien) von den folgenden Wörtern und ordnen Sie diese ein:

-ig -lich -bar -isch
1 staubig      

die Natur, der Staub, der Handwerker, die Kosten, die Beharrlichkeit, der Erfinder, reparieren, die Luft, der Schatz, der Monat, der Schutz, der Franzose, der Optimismus, die Neugier, benutzen, die Tatsache.

II. Schreiben Sie aus dem Text Sätze im Passiv heraus. Bestimmen Sie Passivformen und übersetzen Sie diese Sätze.

Muster: Die Pechblende ist ein kostbares Gestein, das in den Bergwerken in Böhmen gewonnen wird. (Präsens Passiv) – Смоляная обманка – это ценная горная порода, которую добывают на рудниках Богемии.

III. Stehen die Verben in folgenden Sätzen im Konjunktiv oder im Indikativ? Übersetzen Sie die Sätze:

Muster: Ein Handwerker würde nicht gern an einem solchen Ort arbeiten. (Konjunktiv) – Ремесленник работал бы неохотно в таком месте.

a) Wenn man um eine Empfehlung an die Direktoren der Bergwerke bäte (bitten), wäre es vielleicht nicht unmöglich, zu erschwinglichen Preisen eine nötige Menge des Abfalls zu erlangen.

b) Meine Eltern würden die Pechblende für ihre Radiumforschungen tonnenweise nötig.

c) Könnte man nicht wenigstens in den zahlreichen Baulichkeiten der Sorbonne einen anständigen Arbeitsraum ausfindig machen?

d) Ist die Pechblende teuer, so müssten die Abfälle nach der Urangewinnung fast wertlos für die Glasindustrie sein.

IV. Was erfahren Sie im Text über:

a) Radium; b) Pechblende; c) Uransalze.


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