Hohe Stirn als Zeichen der Intelligenz

Als besonders klug galten die Damen in der Renaissance, wenn sie eine hohe Stirn hatten und selbstverständlich wollte jede Frau klug aussehen, darum wurden die Stirnhaare ausgezupft und ballonförmige Aufbauten sowie Bänder ließen die Stirn noch ein wenig höher erscheinen.

Die Augenbrauen wurden komplett entfernt, als gutes Beispiel dieser Modeerscheinung muss man sich nur das Bildnis der berühmten Mona Lisa anschauen, die in dieser Zeit gelebt hat.

Der Mittelscheitel

In späteren Jahren wurde diese Praxis durch einen Mittelscheitel ersetzt, das lange Haar wurde zu einem Knoten am Hinterkopf geformt. Noch schlichter wurden die Frisuren um 1500. Es wurde ein strenger Mittelscheitel gezogen und das Haar eng am Gesicht, über die Ohren und eng an den Wangen entlang gekämmt und am Hinterkopf verknotet. Ein feines Netz bedeckte den Dutt am Hinterkopf und ein Band, verziert mit Steinen oder Juwelen, wurde über die Stirn gelegt.

Hochsteckfrisuren mit Drahtgestell

Die Herren bevorzugten im Barock einen kurzen Haarschnitt, während die Damen mit langem Haar aufwarten konnten. Diese wurden bevorzugt nach hinten oder oben gekämmt. Damit das Haar immer perfekt saß und nicht in sich zusammenfiel, wurde es auf einem Drahtgestell befestigt.

Der Aufbau dieser Hochsteckfrisur "Fontange" war sehr aufwendig. Das Drahtgestell wurde mit Haarkrepp überzogen und einzelne Strähnen daran befestigt. Häufig wurde noch ein Schleier mit einem zweiten Drahtgestell auf dem Kopf befestigt. Die Damen hatten zum Teil 60 cm hohe Haarfrisuren, die mit Bändern und Perlen gestaltet wurden.

Papilloten-Technik

Die Zeit der Ringel- oder Korkenzieherlocken begann in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Die neu entwickelte Papilloten-Technik machte diese Mode möglich, sogar die Männer mit glattem Haar trugen Locken. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts wurden die Frisuren wieder schlichter - zu einem Dutt gebundene Haare dominierten.

Puder, Brennstab und Pomade kamen Mitte des 18. Jahrhunderts. Lockenfrisuren konnten dadurch noch einfacher frisiert werden. In dieser Zeit setzten sich bei den Männern die Perücken mit Zöpfen, Lockenrollen oder Beuteln durch.

Die französische Armee führte Perücken ein, deren künstliche Haare im Nacken geknotet und in einem Taftbeutel gesteckt wurden. Zum Ende des 18. Jahrhunderts dominierten wieder die Hochsteckfrisuren bei den Damen. Mit Draht und elastischen Unterkissen aus Wolle kreierten sich die Damen elegante Turmbauten auf den Köpfen.

In der Biedermeierzeit (1790 bis 1890) trug man griechische und römische Frisuren, die reich verziert wurden. Einfache und natürliche Frisuren waren in der Zeit des Jugendstils (1890 bis 1910) gefragt, hochgesteckte Frisuren gab es zu dieser Zeit fast gar nicht mehr.

Verschiedene Scheitelformen

Die unterschiedlich gezogenen Scheitel in T-, V-, Y- oder U-Form machte die Frisurenmode der Biedermeierzeit ab 1804 aus. Auf dem Kopf wurde das Haar sehr flach und glatt gezogen, es wurden wieder Diademe, Kopfhauben und Zierkämme getragen. Später waren die Frisuren durch einen breiten, am Hinterkopf aufgesteckten Knoten geprägt. Die Seitenpartien wurden mit Papilloten geschmückt.

Papilloten

Um 1830 wurden die Papilloten an den Seitenteilen zu großen Lockengebilden, die die Ohren vollständig bedeckten. Gekordelte Zöpfe und Zopfgeflechte aus Eigenhaar oder angesteckte Korkenzieherlocken und Lockentuffs ließen die Seitenpartien noch voluminöser erscheinen.

Die Zeit der Perücken war vorbei, es wurden nur noch einzelne Haarteile verwendet.

Im 18. Jahrhundert schlug die Geburtsstunde der Dauerwelle, wobei die Prozedur des Haarkräuselns zu der Zeit noch sehr umständlich und unangenehm war.

Pony und Koteletten

Einige junge Männer zeigten mit kurz geschnittenen Haaren, einem ins Gesicht gekämmten Pony und langen Koteletten ihre demokratische Grundhaltung. Da das Tragen von Bärten in diese Richtung zielte, durften ab 1846 kein preußischer Postbeamter oder Referendar Bart tragen.

Schlichtheit überwiegte

In der Zeit des Jugendstils konnten sich immer mehr Menschen leisten zum Friseur zu gehen als je zuvor. Die französischen Frisuren mit Mittelscheitel setzten sich anfangs durch. Für Schlagzeilen sorgte die österreichische Kaiserin Elisabeth (Sissi) mit ihren langen Haaren und dem Blumenschmuck darin.

Aufwendige Haarkämme, Schleifen, Schleier und Haarteile verschwanden fast völlig - Schlichtheit war wieder modern.

Die richtige Haarfarbe wurde nun zur Frage aller Fragen. Das Rotfärben der Haare galt als ordinär, ansonsten wurde sehr viel ausprobiert, um die richtige Farbe zum Typ herauszufinden.


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