Artikulation und Wahrnehmung

Die lautsprachliche Kommunikation beruht auf der Modifikation eines Luftstroms, die als Klang oder Geräusch wahrgenommen wird. Der zur Lautbildung nötige Luftstrom wird fast immer bei der Atmung generiert (sieh Abb. 5).Der so erzeugte Luftstrom kann seine erste Modifikation bei der Phonation im Kehlkopf erfahren. Schließlich wird bei der Artikulation durch die mannigfaltigen Konfigurationsmöglichkeiten der einzelnen Sprechorgane im Mund-Rachen-Nasenraum der so modifizierte Luftstrom weiter manipuliert (sieh Abb. 6) [Tronka 2006: 19].

 

Abb. 5. Der anatomische Aufbau des Brustkorbs (aus [Pompino-Marschall 1999: 21]).

 

Das Organ der Phonation ist der knorpelige Kehlkopf, der auf der ebenfalls knorpeligen Luftröhre liegt und als eine Art Ventil dient, d. h. in der Lage ist, die Luftröhre und dadurch die unteren Atmungswege zu verschließen. Zwischen den Stellknorpeln und der Innenkante des Schildknorpels spannen sich die beiden Stimmbänder.

Durch die mehrfach beweglichen Stellknorpel können die Stimmlippen unterschiedliche Positionen einnehmen. Für die Lautproduktion spielt gerade der dadurch entstehende Zwischenraum zwischen den Stimmbändern bzw. den Stellknorpeln, die sog. Stimmritze oder Glottis (vgl.Abb. 2d), eine wichtige Rolle. Fü die lautsprachliche Kommunikation sind zahlreiche Glottispositionen relevant (sieh. Abb. 7) [Tronka 2006: 22 - 24].

Die Artikulation erfolgt im Ansatzrohr, der den Mundraum, den Rachenraum und den Nasenraum, d.h. den Luftraum zwischen der Glottis und der Mund- bzw. Nasenöffnung umfasst (sieh. Abb. 8).

Ganz kompliziert ist auch der Prozess der Lautwahrnehmung, wobei ein Sprachsignal durch Gehör und Gehirn des menschlichen Hörers verarbeitet wird. Die Abb. 9. zeigt den grundsätzlichen Aufbau des menschlichen Gehörorgans. Dieses besteht aus:

1) dem Außenbords mit Ohrmuschel und Gehörgang bis hin zum Trommelfell;

2) dem Mittelohr vom Trommelfell über die Gehörknöchelchen bis hin zum ovalen Fenster; sowie

3) dem Innenohr mit der Schnecke und dem Corti’schen Organ, das die Hörempfindung an den Hörnerv abgibt.

Akustische Signale gelangen bis ins Innenohr. Dort werden sie in nervöse Signale umgewandelt, die dann ans Gehirn weitergeleitet werden [Hess 2005: 26].

 

Abb. 6. Der anatomische Aufbau des Kehlkopfes (aus [Pompino-Marschall 1999: 21]).

Abb 7. Glottiseinstellungen (aus [Tronka 2006: 23])

Abb. 8. Sagittalschnitt durch das Ansatzrohr (aus [Tronka 2006: 25])

 

 

Abb. 9. Schematische Darstellung von Außen-, Mittel- und Innenohr ([Zwicker 1982: 22] nach [Hess 2005: 26])




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