Die Blume schmal
die Scham tönen
die Schar das Tal
die Schere der/das Tor
die Spule nämlich
für die Schnur
gar der Plan
hören schön
klar schonen
malen schwül
quälen der Star
quer bequem
3.2 zwischen zwei Vokalen, wenn der erste ein langer Stammvokal oder der Diphtong [ae] ist und der zweite zum unbetonten Suffix oder zur unbetonten Silbe gehört, z.B.: die Ruhe; die Nähe; die Mühe; die Reihe; wehen; sehen; drehen; verzeihen; leihen
Anmerkung: Es gibt wenige Ausnahmen. Man muß sich merken:
säen
schreien
befreien
schneien
speien
knien
3.3 am Ende des Wortes nach einem langen Vokal oder Diphtong, z.B.: froh; roh; rauh; der Schuh; das Stroh; das Geweih; die Kuh; fähig
Anmerkung: Vor dem Suffix -heit fällt das Dehnungs- h aus:
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roh – die Roheit
rauh – die Rauheit
zäh – die Zäheit
* Zu der kunftigen Rechtschreibung der kursivgedruckten Wörter sieh die neuen Sreibregeln.
3.4 in einer kleinen Gruppe von Wörtern vor einem Geräuschlaut. Man muß sich folgende Wörter merken:
Der Draht dreht
die Mahd blüht
die Naht steht (u.ä.)
# Bezeichnung des langen [i:]
1. In vielen deutschen Wörtern wird das lange i durch die Buchstabenverbindung ie bezeichnet, z.B.: der Brief; das Tier; niesen; riechen; das Ziel; kriechen; die Miene; gießen
2. Man schreibt die Buchstabenverbindung ie in den betonten Suffixen -ie; -ier; -ieren, z.B.: die Chemie; die Energie; das Klavier; das Papier; buchstabieren; passieren
3. In einigen Wörtern tritt zum ie noch das Dehnungszeichen h. Man muß sich folgende Wörter merken:
das Vieh er sieht er befiehlt
ziehen du siehst du befiehlst
fliehen er stiehlt er empfiehlt
es geschieht du stiehlst du empfiehlst (u.ä.)
4. Das Dehnungszeichen h steht nach dem i nur in folgenden Pronomen. Merken Sie sich:
ihn ihre
ihm ihrer
ihr ihren
ihnen ihrem
5.Man schreibt das lange i ohne das Dehnungszeichen h in folgenden Fällen. Behalten Sie:
die Bibel der Artikel der Stil
der Biber das Lineal die Mine
die Fibel das Klima die Fiber
der Igel das Kino das Augenlid
der Titel das Kilo mir
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der Tiger das Liter dir
das Kaninchen gib wir
6. Ohne Dehnungs - h schreibt man das lange i in Substantiven auf -in; -ine; -ina, z.B.: Berlin; Schwerin; die Kantine; die Rosine; die Apfelsine; die Gardine; die Medizin; Katharina; Regina
# Bezeichnung der Vokale [e:]; [ε:] und [ε]
1. Langes e und ä kann man im Deutschen dem Klang nach deutlich unterscheiden, z.B.: die Beeren – die Bären; sehen – säen; die Seele – die Säle
2. Man schreibt ä zur Bezeichnung des Umlautes, wenn die Grundform des Wortes ein a hat, z.B. die Hände – die Hand; die Bände – der Band
3. Man schreibt ä zur Bezeichnung des Umlautes bei der Wortbildung, wenn das Wort, von dem abgeleitet wird, ein a hat, z.B: der Ärmel (von: Arm); säen (von: Saat); ändern (von: ander)
4. In einigen Wörtern schreibt man ein ä, weil es so historisch festgelegt wurde, prägen Sie sich folgende Wörter:
die Ähre der März
der Bär der Käfig
gähnen der Käse
sich(Dat.) etw. einprägen die Träne
der Schädel vorwärts
der Lärm die Mähe
5. Man schreibt ä in den Suffixen –är und –tät; im Präfix prä-, z.B.: das Präfix; das Präsens; der Sekretär; die Universität
* Sieh auch die neuen Schreibregeln.
# Bezeichnung der Diphtonge
1. Die meisten Wörter mit dem Diphtong [ae] schreibt man mit der Buchstabenverbindung ei, z.B.: das Ei; eilen; eins; weich; der Reis; die Leine; die Zwei; mein
2. In wenigen Wörtern mit dem Diphtong [ae] schreibt man die Buchstabenverbindung ai. Folgende Wörter muß man sich einprägen:
der Hai der Mai
der Haifisch die Saite
die Waise die Maid
der Kai der Taifun
der Laie der Rain
der Mais (das) Mainz
der Hain (das)Mailand
der Laib der Main
der Laich die Taiga
der Kaiser der Baikal
die Taille Rainer Maria Rilke
3. In einigen Fremdwörtern schreibt man die Buchstabenverbindung ai, dasentweder als [e:] oder als [ε:] gesprochen wird. Behalten Sie:
der Trainer der Maire
trainieren die Mairie
die Saison der Raid
das Palais der Pair
die Renaissance die Polonaise
der Refrain das Necessaire
das Terrain Saint-Simon
4. In wenigen Wörtern, insbesondere in Namen, findet man auch seltenere Schreibung dieses Diphtongs – ey und ay. Behalten Sie:
Bayern Ceylon
Bayreuth Karl May
die Mayonnaise Joseph Meyer
Franz Joseph Haydn Stefan Heym
* Zu der kunftigen Rechtschreibung der kursivgedruckten Wörter sieh die neuen Sreibregeln.
5. In den meisten Wörtern mit dem Diphtong [oø] schreibt man die Buchstabenverbindung eu, z.B.: treu; feucht; die Freude; der Freund; heute; die Leute; euer; neu; die Bedeutung
6. Wenn die Grundform des Wortes den Diphtong [ao] hat, schreibt man für den Diphtong [oø] die Buchstabenverbindung äu, z.B.: das Fräulein (die Frau); das Gebäude (bauen); häufig (der Haufen); der Räuber (rauben); geläufig (laufen); äußern (außen); erläutern (laut)
Anmerkung: Die Grundform einiger Wörter mit dem Diphtong [ao] ist nicht erkennbar. Diese Wörter muß man sich einprägen:
die Säule
sich räuspern
sich sträuben
7. Für den Diphtong [ao] schreibt man immer nur au, z.B.: das Haus; aus; die Pause; der Zaun; der Raum; blau; sauber; brauchen; sausen
# Bezeichnung der Konsonanten [k] und [ts]
Für die Laute [k] und [tz] gibt es verschiedene Schriftzeichen:
1. Im Wortanlaut schreibt man k und z, z.B.: das Kissen; der Kreis; die Kiste; der Zahn; der Zirkus; die Zitrone
2. Nach langen Vokalen, Diphtongen und Sonoren schreibt man k und z, z.B.: der Haken; die Gurke; streiken; der Streik; duzen; siezen; schwänzen; die Würze
3. Im Wort- bzw. Stammauslaut wird [k] durch g wiedergegeben, wenn der stimmlose Konsonant mit dem stimmhaften wechselt, z.B.: der Tag (die Tage); klug (kluge); der Weg (die Wege); möglich (mögen)
4. Nach den kurzen Vokalen schreibt man die Buchstabenverbindungen ck und tz, z.B.: der Nacken; packen; die Flocke; putzen; die Hitze; die Matratze
Anmerkung1: In den Fremdwörtern schreibt man gewöhnlich kein ck, z.B. doe Schokolade; die Akustik; der Direktor; der Rekord; die Vokabel, behalten Sie aber die Rechtschreibung folgender Fremdwörter:
die Perücke
die Baracke
die Atacke
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der/das Barock
das Jackett
die Blockade
Anmerkung 2:Man muß die Rechtschreibung folgender Wörter behalten: das Paket, aber: die Packung; einpacken u.ä.
5. Das verdoppelte kk ebenso wie das verdoppelte zz wird nur in einigen Fällen (meistens in den Wörtern fremder Herkunft) geschrieben. Diese Wörter muß man sich merken:
die Akkumulation der/das Sakko
akkumulieren der Stukkateur
der Akkusativ die Stukkatur
akkurat der Grizzlybär
der Akkord der Bajazzo
das Akkordeon die Razzia
der Mokka die Skizze
die Okkupation der Jazz
der Okkultismus die Pizza
okkupieren pizzikato
die Makkaroni (das) Nizza
* Zu der kunftigen Rechtschreibung der kursivgedruckten Wörter sieh die neuen Sreibregeln.
6. In den deutschen Wörtern wird das [k] vor s durch ch wiedergegeben, wenn die beiden Buchstaben zum Stamm gehören, z.B.: sechs; wachsen; der Ochs; der Fuchs; die Eidechse; wachs; (das) Sachsen; die Achse; der Lachs
7. In folgenden Wörtern griechischer Herkunft schreibt man ch für [k]. Prägen Siesich ein:
das Chamäleon die Chronik
das Chaos chronisch
chaotisch die Chryzantheme
der Charakter das Orchester
das Chlor der Christ
das Chrom das Christentum
der Choral Christus
die Cholera Christoph
der/das Chor Christian
die Chronologie Christa
die Chrestomatie Christine
8. In einigen Wörtern, Orts- und Personennamen schreibt man c für [k]. Diese Wörter muß man sich einprägen:
das Café der Recorder (Rekorder)
der Campingplatz die Cassette (Kassette)
die Clique Carl (Karl)
der Cocktail Clarissa (Klarissa)
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der Clown Canada (Kanada)
der Computer die Creme
das College das Cottage
9. In der Verbindung [ks] kann [k] durch x wiedergegeben werden, z.B.: die Hexe; die Nixe; Sphinx; Xenia; Xavier
10. In dem Präfix -ex wird [ks] durch x wiedergegeben. Folgende Wörter muß man sich merken:
exakt die Existenz
die Exekution existiren
das Examen die Exursion
das Exil exmatrikulieren
exotisch die Expedition
extra der Export
das Exemplar expressiv
das Experiment die Expressivität
die Expertise der Experte
11.In wenigen Wörtern wird c für [ts] geschrieben. Merken Sie sich:
Ceres (antike Göttin)
Celsius
Cäsar
Ceylon
cirka (zirka)
cm
# Bezeichnung der S-Laute
Für die Laute [s] und [z] gibt es verschiedene Schriftzeichen:
1. Man schreibt den Buchstaben s überall dort, wo man das stimmhafte [z] hört, z.B.: sauer; süß; blasen; die Sense; der Felsen; langsam; das Schicksal
2. Im Wortanlaut, im Inlaut und im Auslaut vor einem Konsonanten wird s geschrieben, z.B.: die Szene; der Sklave; die Knospe; die List; die Lust
3.Man schreibt den Buchstaben s in den Suffixen - sel, -sal; -sam, z.B.: das Rätsel; gehorsam; das Schicksal
4. Im Wort- bzw. Stammauslaut wird [z] durch s wiedergegeben, wenn der stimmlose Konsonant mit dem stimmhaften wechselt, z.B.: das Gras (die Gräser); das Glas (die Gläser); blies (blasen); der Kreis (im Kreise)
5. In einigen einsilbigen Wörtern (meistens sind das Dienstwörter) wird s geschrieben. Prägen Sie sich die Wörter es; das; des; was; aus; bis; als ein!
Anmerkung: Die ehemalige Schreibweise der Konjunktion daß muß man sich einprägen.
* Sieh auch die neuen Schreibregeln.
6. Man schreibt den Buchstaben s in den Suffixen -nis, -us, -ismus, z.B.: der Kasus; die Erlaubnis; das Ereignis; der Föderalismus
Anmerkung: Die Pluralform der Substantive auf...nis und...us muß man behalten:
das Gefängnis – die Gefängnisse
der Bus – die Busse
7. Zwischen zwei Vokalen, wobei der erste kurz gesprochen wird, schreibt man ss, z.B.: die Gasse; die Kasse
* Die Regelung der neuen Schreibweise von ss und ß sieh in den neuen Rechtschreibregeln.
# Bezeichnung der Konsonanten [f] und [v]
1. Der stimmlose Konsonant [f] wird traditionell durch den Buchstaben f nach einem langen Vokal oder Diphtong und durch die Verdoppelung ff nach einem kurzen Vokal wiedergegeben, z.B.: der Hafen; der Haufe; schlafen; schaffen; der Affe; das Schiff
2. Der stimmlose Konsonant [f] wird im Wort- bzw. Stammauslaut durch die Buchstaben v oder w wiedergegeben, wenn bei der Veränderung der Wortform der stimmlose Konsonant mit dem stimmhaften wechselt, z.B.: naiv (naive); das Löwchen (der Löwe)
3. In einigen deutschen Wörtern und in den Präfixen ver- und vor- wird der stimmlose Konsonant [f] durch den Buchstaben v wiedergegeben. Diese Wörter muß man sich einprägen:
der Vater voll
der Vetter viel
das Veilchen vier
das Vieh vorn
der Vogel vorder
das Volk von
der Vers vor
das Pulver vom
der Nerv frevel
die Levkoje der Vogt
4. In den Wörtern griechischer Herkunft schreibt man ph für [f], z.B.: die Philosophie; die Philologie; die Phonetik; das Phonem; die Phonologie; der Philister; das Phlegma; die Phrase; der Phosphor
* Die Regelung der Doppelschreibung der Wörter mit ph und f sieh in den neuen Schreibregeln.
5. Der stimmhafte Konsonant [v] wird entweder durch den Buchstaben w oder durch den Buchstaben v wiedergegeben. Man schreibt gewöhnlich v in den Wörtern, die aus den romanischen Sprachen entlehnt sind, z.B.: der Löwe; der Wolf; wagen; weben; Werther; aber: die Vase; die Valenz; das Verb; das Visum; Viktor
6. In den Konsonantenverbindung [kv] wird q geschrieben, z.B.: die Qualität; die Quantität; die Quittung; queren
# Bezeichnung der Konsonanten [t] und [r]
1. Der stimmlose Konsonant [t] wird traditionell durch den Buchstaben t nach einem langen Vokal oder Diphtong und durch die Verdoppelung tt nach einem kurzen Vokal wiedergegeben, z.B.: tot; rot; die Note; der Laut; heute; die Motte; Lotte; Otto
2. Der stimmlose Konsonant [t] wird im Wort- bzw. Stammauslaut durch den Buchstaben d wiedergegeben, wenn bei der Veränderung der Wortform der stimmlose Konsonant mit dem stimmhaften wechselt, z.B.: das Pferd (die Pferde); das Kind (die Kinder)
3. In einigen deutschen Wörtern schreibt man nach einem kurzen Vokal die Buchstabenverbindung dt für [t], z.B.: die Stadt; verwandt; Hildebrandt; Schmidt
4. Der Konsonant [r] wird durch den Buchstaben r nach einem langen Vokal oder Diphtong und durch die Verdoppelung rr nach einem kurzen Vokal wiedergegeben, z.B.: der Bär; das Ohr; hier; der Herr; der Narr; das Geschirr
5. In einigen Fremdwörtern schreibt man th für [t] und rh für [r], z.B.: die Apotheke; die Bibliothek; das Theater; das Thema; die Theorie; das Thermometer; das Theorem; der Thymian; (das) Thüringen; die Rhetorik; der Rhythmus; das Rhema; die Rhone (Fluß)
6. In einigen Fremdwörtern schreibt man rr für [r], z.B.: die Terrasse; der Terror; das Territorium
* Die Regelung der kunftigen Rechtschreibung der Wörter mit th und rh sieh in den neuen Schreibregeln.
# Bezeichnung der Konsonanten [ ], [ ] und [ ]
1. In den meisten deutschen Wörtern schreibt man sch für [ ], z.B.: waschen; schaffen; die Wissenschaft; der Forscher
2. In den Wörtern mit dem anlautenden [ ] vor p und t wird der Buchstabe s für [ ] geschrieben, z.B.: stumm; die Stimme; stehen; die Spitze; die Speise; spülen
3. In den Wörtern französischer Herkunft schreibt man ch für [ ], z.B.: die Chaussee; der Chef; der Chauvinismus; Charlotte
Anmerkung: In einigen Wörtern setzt sich auch die eindeutschende Schreibung durch. Merken Sie sich:
die Scharme
der Schofför
scharmant
4. Der stimmhafte Konsonant [ ] wird durch den Buchstaben g vor den Vokalen der vorderen Reihe und durch den Buchstaben j vor den Vokalen der hinteren Reihe wiedergegeben, z.B.: die Etage; die Loge; die Etagere; das Genie; das Journal; das Jackett; aber: Shukow
5. In den meisten deutschen Wörtern schreibt man für die Affrikate [ ] die Buchstabenverbindung tsch, z.B.: deutsch; klatschen; der Kutscher; der Tscheche; Deutschland
6.In den Wörter italienischer Herkunft steht für [ ] der Buchstabe c, z.B.: Celesta; das Cello
7. In den Wörtern englischer Herkunft steht für [ ] die Buchstabenverbindung ch, z.B.: der Champion; Charleston
# Die Schreibung von -ig; -lich; -ich
1. Mit –ig schreibt man:
1.1 einige Substantive, z.B.: der Essig; der Honig; der Käfig; der König; der Pfennig; der Zeisig
1.2 die Eigennamen auf –wig, z.B.: Ludwig; Hedwig
1.3 eine große Zahl der Adjektive, die von Substantiven und Adverbien abgeleitet sind, z.B.: bergig (der Berg); freudig (die Freude); frostig (der Frost); kräftig (die Kraft); luftig (die Luft); heutig (heute); damalig (damals)
Anmerkung: Man muß besonders die Wörter beachten, deren Wortstamm auf –l endet, z.B.: Zufällig (der Zufall); adlig (der Adel); einmalig (ein Mal); eilig (die Eile)
2. Mit –ich schreibt man:
2.1 einige Substantive, z.B.: der Kranich; der Pfirsich; der Teppich; der Habicht
2.2 alle Substantive auf –rich, z.B.: der Enterich; der Gänserich
2.3 einige Eigennamen, z.B.: Friedrich; Heinrich; Ulrich; Dietrich
3. Das Suffix –lich dient zur Bildung der Adjektive:
3.1 die Adjektive, die von Substantiven abgeleitet sind, z.B.: menschlich (der Mensch); freundlich (der Freund); väterlich (der Vater); mündlich (der Mund)
3.3 die Adjektive, die von Adjektiven abgeleitet sind. Sie drücken die abgeschwächte Eigenschaft des eigentlichen Adjektivs aus, z.B.: rötlich (rot); kränklich (krank); bläulich (blau); gräulich (grau)
4. Zur Differenzierung der Bedeutung bildet man von demselben Substantiv die Adjektive mit beiden Suffixen. In diesem Fall geben die Adjektive mit –ig die Dauer an. Die Adjektive mit –lich geben die Wiederholung an. Vergleichen Sie:
monatig monatlich
jährig jährlich
stündig stündlich
Anmerkung: Behalten Sie den Unterschied in der Bedeutung zwischen:
herzig herzlich
geistig geistlich
mündig mündlich
verständig verständlich
zeitig zeitlich
gläubig gläublich
gütig gütlich
sinnig sinnlich
# Beachten Sie die unterschiedliche Rechtschreibung folgender Homographe:
die Aale (Pl) – die Ahle
der Leib – der Laib
die Seite – die Saite
der Weise; die Weise – die Waise
mein – Main
Rhein – rein – der Rain
die Leere – die Lehre
das Meer – mehr
leert - lehrt
die Lerche – die Lärche
die Felle (Pl) – die Fälle (Pl)
die Miene – die Mine
der Stiel – der Stil
das Fieber – die Fiber
wieder – wider
die Verse (Pl) – die Ferse
bis - biß
THEMA 2: DIE NEUEN SCHREIBREGELN
# S-Schreibung
1. Nach einem langen Vokal (wie bisher) schreibt man ß, z..B.: die Straße; das Maß; grüßen; groß; das Floß; der Ruß; gießen; bloß; der Gruß
2. Nach einem kurzen Vokal schreibt man nun ss, auch dort, wo bisher ß stand, z.B.: der Fluss, die Flüsse; es passt, passend; wässrig, wässerig (bisher: der Fluß, abe r die Flüsse; es paßt, aber passend; wäßrig, aber wässerig).
3. Nach einem Diphtong wird (wie bisher) ß geschrieben, z.B.: draußen; außer; fleißig; scheußlich; weiß; sich äußern; beißen
# Zusammentreffen dreier gleicher Buchstaben
1.Wenn in Zusammensetzungen drei gleiche Konsonantenbuchstaben zusammentreffen, bleiben immer alle erhalten, z.B.: die Schi fff racht (aus: Schiff+Fracht); fe ttt riefend (aus: Fett+triefend); we ttt urnen (aus: Wette+turnen)
2. Entsprechendes gilt nun grundsätzlich auch, wenn drei Vokalbuchstaben zusammentreffen, z.B.: der S eee lefant(aus See+Elefant); die Arm eee inheit (aus: Armee+Einheit)
3. Diese Regelung wird selbstverständlich auch auf Zusammensetzungen mit Wörtern angewendet, die neu statt auf ß auf ss enden, z.B.: die Flu sss trecke (aus: Fluss+Strecke), die Flu sss enke (aus: Fluss+Senke)
Anmerkung 1: Unverändert bleiben hingegen diejenigen Wörter, die schon in der bisherigen Regelung nicht mehr als Zusammensetzungen behandelt wurden und daher auch in der Trennung nur zwei Konsonantenbuchstaben hatten. Diese Ausnahmen muß man sich merken:
der Mittag (aus: Mitte+Tag, Trennung bisher und künftig: Mit-tag);
dennoch (aus: denn+noch, Trennung: den-noch);
das Drittel (aus: dritter Teil, Trennung: Drit-tel)
Anmerkung 2: Zur Erleichterung des Lesens kann man den Bindestrich setzen z.B.: die Sauerstoffflasche oder die Sauerstoff-Flasche; der Seeelefant oder der See-Elefant.
# Verdoppelung der Konsonantenbuchstaben nach kurzem Vokal
1. In einigen Einzelwörtern werden Konsonantenbuchstaben in Anlehnung an Flexionsformen oder an andere Wörter derselben Wortfamilie neu doppelt geschrieben. Merken Sie sich:
der Ass (wegen: des Asses, die Asse)
der Tipp (wegen: tippen)
der Karamell (wegen: die Karamelle)
die Stepp[decke] (wegen: steppen)
der Messner (wegen: die Messe)
der Tollpatsch (wegen: toll)
der Mopp (wegen: moppen)
der Stuckateur (wegen: das Stück)
die Stuckatur (wegen:das Stück)
summieren (wegen: die Summe)
nummerieren (wegen: die Nummer)
der Stopp (wegen: stoppen)
platzieren (wegen: der Platz)
# Umlautschreibung
1. In einigen Einzelwörtern wird entsprechend dem Stammprinzip und in Anlehnung an andere Wörter derselben Wortfamilie neu ä statt e geschrieben. Merken Sie sich:
der/das Bändel (wegen: das Band)
der Stängel (wegen: die Stange)
behände (wegen: die Hand)
die Gämse (wegen: der Gams)
belämmert (wegen: das Lamm)
überschwänglich (wegen: der Überschwang)
das Quäntchen (wegen: das Quantum)
verbläuen (wegen: blau)
schnäuzen (wegen: die Schnauze)
aufwändig (wegen: der Aufwand)
# Sonstige Einzelfälle
1. Die Schreibung einiger weniger Wörter wird den allgemeinen Regularitäten der Laut-Buchstaben-Zuordnung angepasst. Man muß sich merken:
rau (wie alle Adjektive auf -au: blau, grau, genau, schlau)
das Känguru (wie. andere fremde Tierbezeichnungen: der Kakadu, das Gnu, der Emu)
der Föhn (auch in der Bedeutung Heißlufttrockner)
2. Bei den Wörtern „die Rohheit“ und „die Zähheit“ (bisher: die Roheit, die Zäheit) soll das Dehnungs - h nicht mehr fallen.
Anmerkung: Als Ausnahmen verbleiben allerdings „die Hoheit“ und „die Rauheit“(Schreibung wie bisher).
3. Neue Schreibungen sind sinnvoller, merken Sie sich:
der/die Zierrat (bisher: der/die Zierat)
selbstständig (bisher: selbständig)
der Albtraum, der Albdruck usw. (bisher: der Alptraum, der Alpdruck usw.)
# Fremdwortschreibung
1.ph, th, rh, gh > f, t, r, g
1.1. Die Verbindung ph kann in allgemeinsprachlichen Fremdwörtern mit den Stämmen -phon-, -phot-, -graph- und -phie durch f ersetzt werden, z.B.:
das Mikrofon (das Mikrophon); die Fotokopie (die Photokopie); der Grafiker (der Graphiker); das Telefon (das Telephon), aber nur: telefonieren; der Telegraf(der Telegraph), aber nur: telegrafieren
Anmerkung: Die Schreibung mit f soll neu auch bei derDelfin, fantasieren und dieFantasie (Hauptvarianten: derDelphin, phantasieren, die Phantasie) möglich sein.
1.2. Entsprechend können in einigen häufig gebrauchten Wörtern die Buchstabenverbindungen rh (nur am Wortende), th, gh durch r, t, g ersetzt werden, z.B.: der Katarr (der Katarrh), der Tunfisch (der Thunfisch), der Panter (der Panther), der Jogurt (der Joghurt), die Spagetti (die Spaghetti)
Anmerkung: Die Schreibung mit sch soll neu bei der/dasKetschup (Hauptvariante: der/dasKetchup) möglich sein.
2....é,...ée ->...ee
Die Wörter, die aus dem Französischen ins Deutsche gelangt sind und die auf...é oder...ée ausgehen, können auf...ee geschrieben werden, z.B.:
das Dekolletee (das Dekolleté); das Buklee (das Bouclé); das Kommunikee (das Kommuniqué)
3....ies ->...ys
Bei Wörtern aus dem Englischen, die auf...y ausgehen, wird das Mehrzahl -s in der Regel nach deutschem Muster angehängt, z.B.:
die Lobbys (nicht: die Lobbies); die Hobbys (nicht: die Hobbies)
4....tial,...tiell ->...zial,...ziell
Wenn es verwandte Wörter auf -z im Auslaut gibt, soll auch die z -Schreibung erlaubt sein und sogar als Hauptvariante in...zial und...ziell gelten, z.B.:
das Potenzial, potenziell (wegen: die Potenz); substanziell (wegen: die Substanz); finanziell (wegen: die Finanz); tendenziell (wegen: die Tendenz)
5. Einzelfälle
Bei einigen Fremdwörtern wird die neue Schreibweise erlaubt. Merken Sie sich:
das Nessessär (bisher: das Necessaire)
das Kommunikee (bisher:das Kommuniqué)
das Butike (bisher: das Boutique)
die Fassette (bisher: die Facette)
der Grislibär (bisher: der Grizzlybär)
die Majonäse (bisher: die Mayonnaise)
der Nugat (bisher: der Nougat)
die Polonäs (bisher:die Polonaise)
das Portmonee (bisher: das Portemonnaie)
THEMA 3: GROß- UND KLEINSCHREIBUNG
# Groß- und Kleinschreibung der Substantive und der Substantivierungen
1. Substantive schreibt man grungsätzlich groß. Andere Wortarten, wenn sie substantiviert werden, schreibt man auch groß, z.B.: das Wort; die Zahl; das Heute; das Laufen; der Blinde; der Deutsche; das Nichts; das Wenn und Aber; von A bis Z; mit Ja und Nein antworten
2. Großgeschriben werden bisher kleingeschriebene Substantive in Verbindung mit einer Präposition, z.B.:
in Bezug auf
mit Bezug auf
zu Gunsten (zugunsten)
in Frage stellen (infrage)
zu Grunde (zugrunde) Merken Sie sich!
an Hand (anhand)
zu Lasten (zulasten)
außer Acht lassen
zu Hilfe kommen
zu Berge stehen
von Seiten (vonseiten) u.a.
3..Großgeschrieben werden bisher kleingeschriebene Substantive in Verbindung mit einem Verb, z.B.:
Auto fahren
Rad fahren
Schlange stehen
Kopf stehen
Gefahr laufen
Eis laufen Merken Sie sich!
Acht geben
Angst haben
Angst machen
Recht sprechen
Recht haben
Pleite gehen u.a.
4.Tageszeiten nach den Adverbien vorgestern, gestern, heute, morgen, übermorgen werden großgeschrieben, z.B.: heute Morgen, gestern Abend; morgen Mittag; vorgestern Vormittag
5. Die substantivierten Adjektive schreibt man groß, z.B.: das Wichtige; das Wesentliche; im Einzelnen; im Dunkeln; etwas Großes; viel Schönes; alles Gute; nichts Wichtiges; wenig Erfreuliches
Anmerkung 1: Auch die Wörter einzelne, unzählige; zahllose; zahlreiche werden nach der Reform, wenn sie substantiviert sind, großgeschrieben, z.B.: jeder Einzelne; die Unzähligen
Anmerkung 2: Vier häufig gebrauchte Wörter viel, wenig, ein, ander (mit allen ihren Flexionsformen) werden wie vor der Reform kleingeschrieben, z.B: Das haben schon viele erlebt. Die wahren Hintergründe waren nur wenigen bekannt Die meisten haben diesen Film schon einmal gesehen. Die einen kommen, die anderen gehen. Unter anderem wurde auch über finanzielle Angelegenheiten gesprochen
Anmerkung 3: Die früher kleingeschribenen Wendungen wie im stillen; nicht im geringsten; im großen und ganzen; im einzelnen; aufs genaueste, aufs herzlichste werden neu nach der Reform großgeschrieben, z.B.: im Großen und Ganzen; nicht im Geringstenen
6. Adjektive, die Farben oder Sprachen bezeichnen, werden großgeschrieben, wenn sie substantiviert sind, in allen anderen Fällen schreibt man sie klein, z.B.: Ihr Französisch hat einen deutschen Akzent. (das Französisch) Er las den Vertrag französisch vor. (wie?) Sie hasst Grün. (das Grüne) Ich strich die Wand grün. (wie?)
7.Ordinalzahlen werden großgeschrieben, wenn sie substantiviert gebraucht werden, z.B.: der Erste; jeder Dritte; zum Achten
Anmerkung 1: Diese Regel gilt auch für die Wörter letzt und nächst, z.B.: Sie fuhr als Letzte (=als Verliererin) durchs Ziel. Der Nächste soll eintreten.
Anmerkung 2: Kardinalzahlen unter einer Million schreibt man klein, z.B.: Diese zwei wissen nicht, was sie anfangen sollen. Sie kam um fünf an.
8.Paarformeln mit nicht deklinierten Adjektiven zur Bezeichnung von Personen werden neu nach der Reform großgeschrieben, z.B.: Das ist ein Fest für Jung und Alt. (= die Jungen und die Alten) Gleich und Gleich gesellt sich gern. (= die Gleichen)
Anmerkung: Feste Verbindungen aus der Präposition und den Adjektiven werden kleingeschrieben, z.B.: Die Leute kamen von nah und fern. Wir kommen über kurz oder lang.
# Die Eigennamen
1. Eigennamen sind Ausdrücke, mit denen eine Person, ein Ort, ein Land, eine Richtung usw. einmalig bezeichnet werden. Man schreibt sie immer groß, z.B.: Berlin; Italien; Jahann Wolfgang von Goethe; Vereinigte Staaten von Amerika
2.Mehrteilige Eigennamen, die einmalige Sache bezeichnen, werden auch großgeschrieben, z.B.:
die Dritte Welt
der Schiefe Turm von Pisa
die Chinesische Mauer
der Deutsche Bundestag Merken Sie sich!
das Zweite Deutsche Fernsehen
der Zweite Weltkrieg
der Nahe Osten
die Schweizerischen Bundesbahnen u.a.
3. In Wortgruppen, die feste Verbindungen, aber keine Eigennamen sind, schreibt man die Adjektive von nun an klein, z.B.:
die schwarze Liste
die erste Hilfe
das olympische Feuer
die innere Medizin Merken Sie sich!
das schwarze Schaf
die schwarze Messe
die schwarze Magie
die gelbe Zeitung u.a.
Anmerkung: Es gibt einige Ausnahmen daraus. In bestimmten festen Verbindungen werden die Adjektive großgeschrieben, obwohl keine Eigennamen vorliegen. Dies ist in folgenden vier Bereichen der Fall:
· Titel wie Königliche Hoheit, Erster Bürgermeister
· Arten, Unterarten oder Rassen in der Biologie wie Rauhaarige Alpenrose, Roter Milan
· besondere Kalendertage wie Heiliger Abend, Weißer Sonntag
· historische Ereignisse wie der Westfälische Frieden, der Deutsch-Französische Krieg
4. Die Ableitungen von Personennamen auf -isch oder -sch. werden nun wie alle übrigen auf -isch und -sch grundsätzlich kleingeschrieben.
der ohmsche Widerstand
die darwinsche Evolutionstheorie Merken Sie sich!
die bachschen Orgelwerke
das kopernikanische Weltsystem u.a.
Anmerkung 1: Wenn der Eigenname zur Hervorhebung durch den Apostroph abgetrennt wird, wird dies großgeschrieben; z.B. das Ohm'sche Gesetz, derOhm'sche Widerstand
Anmerkung 2: Wenn die Fügung aus Adjektiv und Substantiv als Ganzes ein Eigenname ist, wird dies großgeschrieben; z.B.: die Meyersche (oder Meyer'sche) Verlagsbuchhandlung, die Schweizerischen Bundesbahnen.
5. Die Ableitungen von Ortsnamen auf –er werden großgeschrieben, z.B.:die Berliner Museen; die Dresdener Gemäldegalerie; das Münchener Bier