Das Stockmann-Gasfeld

Im Oktober 2006 wurde entschieden, welches Gas durch die nordeuropäische Gasleitung fliesen wird. Ein Großteil des Gases wird aus dem Stockmann Gasfeld gefördert. Dieses Gasfeld wurde im Jahre 1988 in Barentssee 600km nördlich des russischen Festlandes, nahe der Halbinsel Kola, entdeckt[7]. Es ist das weltweit größte nichtbewirtschaftete Gasfeld. Voraussichtlich können bis zu 100 Milliarden Kubikmeter Gas jährlich in einem Zeitraum von mehreren Jahrzehnten abgeben werden. Dies ist ein großer Anreiz zur Bewirtschaftung. Jedoch ist das Feld 350Meter unter dem Meeresspiegel gelegen und weitere 2000 Meter müssen in den Meeresboden zur Förderung gebohrt werden, was technische Schwierigkeiten aufwirft. Das russische Parlament hat 2000 die Erlaubnis erteilt, dass ausländische Firmen sich an der Bewirtschaftung des Gasfeldes beteiligen dürfen. Russland und die USA planten daraufhin nach einem Treffen der damaligen Präsidenten Clinton und Putin, dass ein Großteil der Fördermengen in die USA geliefert werden würden und die Gewinne den Anteilen entsprechend zwischen den Staaten und den beteiligten Unternehmen geteilt wird[8].

Doch noch immer stand das Problem der technisch schwierigen Unterwasserbohrungen im Raum. Russland und die USA besitzt nicht das  ausreichende technische Know How. Die russische Firma Gazprom, welche die Zugriffsrechte auf das Gasfeld besaßen, führte mit europäischen Firmen, die den technischen Fortschritt hatten, langwierige Gespräche. Schließlich nannte Gazprom im September 2005mögliche Partner von denen bis 2006 drei feste Vertage bekommen sollten. Diese Firmen waren Chevron(USA) und ConocoPhillips(USA), Total(Frankreich) Norsk Hydro(Norwegen) und Statoil(Norwegen). Die Bewirtschaftung des Gasfeldes, das heißt das Bauen der neuen Rohre und das Fördern des Gases sollten 40 Milliarden Dollar kosten. Ursprünglich wurde die Größe des Gasfeldes auf 3,2 bis 3,7 Trilliarden Kubikmeter geschätzt. Aber nach sieben Probebohrungen, die Firma Norsk Hidro durchgeführt hatte, stellte sich heraus, dass sogar bis zu 4 Trilliarden Kubikmeter Gas gefördert werden könnten. Die neue Bewertung des Gasfeldes war für die Gazprom von einer Seite gewinnversprechend, von der anderen Seite würden die beteiligten Unternehmen an unerwünscht hohe Anteile des Russische Gases profitieren können. Als 2006 nun die drei beteiligten Unternehmen genannt werden sollten, verkündete der damalige russische Präsident Vladimir Putin, dass Gazprom beabsichtigte das Stockmann-Gasfeld allein zu bewirtschaften, was angesichts des fehlenden Know Hows der Öffentlichkeit unverständlich erschien[9]. So war es auch nicht erstaunlich, dass 2007 ein Unternehmen gegründet wurde, welches aus der Gazprom (51%), Total(25%) und StatoilHydro(24%) bestand. In diese Stockmann Development AG waren nun die russischen Interessen durch den mehrheitlichen Aktienanteil gewährt sowie auch die französischen und norwegischen Firmen mit ihrem technischen Fortschritt beteiligt[10]. Allerdings war die USA, welche zu Beginn der Gespräche fest mit einer Beteiligung  gerechnet hatte nicht an in diesen Zusammenschluss integriert.

Nun stellte sich die Frage, wie das  von der Stockmann Development AG geförderte Gas weitertransportiert werden würde. Diesbezüglich trafen sich Vladimir Putin und Angela Merkel und beschlossen den Bau der Ostseepipeline.


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