Beteiligte Unternehmen

Die Ostseepipeline wird durch die schweizerischen Unternehmung  Nord Stream AG gebaut und wirtschaftlich genutzt. Nord Stream ist ein Zusammenschluss für dieses Projekt der Ostseepipeline  von verschiedenen Unternehmen, die sich am
8. September 2005 in Berlin zur Unterzeichnung des Vertrages zusammengefunden Es handelte sich um die russische „Gasprom“ und die deutschen Wintershall Holding (Tochterunternehmen der BASF AG) sowie E.ON AG.

Die Verteilung der Aktien sieht wie folgt aus:

· 51% „Gasprom“

· 24,5% Wintershall Holding

· 24,5% E.ON Ruhrgas

 

Am 10. Juni 2008 wurde das niederländische Unternehmen N.V. Nederlandse Gasunie auch zum Aktionär der Nord Stream AG. Laut der gemeinsamen Vereinbarung bekamen sie 9%  der Aktien aufgrund der Senkung der Anteile von E.ON und Wintershall Holding um jeweils 4,5%.[11].

Den Bau selbst übernimmt die italienische Firma Saipem, welche von der Gasprom beauftragt wurde[12].

Abbildung 2 Schema der Aktienverteilung                           

                                             Muttergesellschaften

 

                                                           

Bis 2008 51%       24%           24%

 


Seit Juli 2008 51% 20%    20%                         9%

 

 

 

 

Die wirtschaftlichen Rechnungen des Projekts sind sehr gewinnversprechend.

Die folgende Abbildung zeigt den Energieverbrauch in Millionen Tonnen  als Erdöläquivalent in Europa.

 

Abbildung 3

  1981 1990 2000 2006
Erdöl 688,8 1134,5 952,7 970,1
Kohle 793,1 759,4 522,4 552,9
Erdgas 591,5 854,6 906,3 1031,7
Kernenergie 94,9 238,4 307,9 287,8
Wasserkraft 54,9 58,4 73,0 184,6
Anteil Erdgas(%) 21 28,1 33,1 34,1

 

Fachkundige Berichte erklären, dass der jährliche Gasverbrauch in Europa um
50 % bis zum Jahr 2020 steigen wird[13].

Außerdem hat Gas  mehrere positive Eigenschaften gegenüber den anderen Energien. Chemische Zusammensetzung und physikalische Eigenschaften des Gases begründen eine hohe energetische Wertigkeit sowie einen technischen und wirtschaftlichen Vorteile bei seiner Gewinnung, dem Transport, der Speicherung und Nutzung. Gas ist vorteilhaft um in großen Mengen und über große Distanzen in spezialisierten Rohrleitsystemen zu transportieren. Durch die Druckverhältnisse von 7,5 Megapascal nimmt das Erdgas nur noch etwa 1/600 des ursprünglichen Volumens ein. Schließlich ist es die lange zeitliche Perspektive, die weltweit für die Nutzung von Erdgas veranschlagt werden kann. Erdgas ist und bleibt unter allen Bedingungen die vielversprechendste Zukunftsenergie[14].

All diese Aspekte versprechen dem Projekt der Ostseepipeline ab dem Zeitpunkt der Gaslieferung eine der führenden Position auf dem Energiemarkt.

 

 

3. Ziele die Deutschland mit dem Projekt verfolgt

Zuerst ist das zwischen der russischen Erdgasindustrie und der Energiewirtschaft vieler europäischer Länder seid mehr als drei Jahrzehnten intakte Erdgasgeschäft zu nennen. Der Grund für die gute Zusammenarbeit sind langfristige, gutfunktionierende Verträge, die sowohl dem russischen Lieferanten als auch den europäischen Abnehmern ausreichende Sicherheiten für die erheblichen Investitionsaufwendungen gewähren. Während dieser langen positiven russisch-europäische Zusammenarbeit hatten die Partner die Möglichkeiten sich gut kennenzulernen. Das exakte Wissen über die Unternehmenssituation des jeweils anderen Partners schließt Überraschungen in den gemeinsamen Geschäftsabläufen größtenteils aus. Dies bietet eine gute Basis für das nun noch viel größere gemeinsame Geschäft der Ostseepipeline[15].

  Abbildung 4

 

      

Für  Russland als Land mit den größten innereuropäischen Erdgasvorkommen und Deutschland mit dem Land des größten innereuropäischen Energieverbrauchs ist das Projekt der Ostseepipeline besonders attraktiv. Um die  definitive Abnahme und auch die Absicherung des Energievorkommens durch einen garantierten Transport zu gewährleisten, sind Verträge mit den beteiligten Ländern geschlossen worden. Das neue Projekt soll diese Sicherheit festigen.

Bis jetzt strömt  russisches Gas über zwei Leitungen durch Europa. Wie in der Abbildung 3 gezeigt wird. Eine Leitung verläuft über die Ukraine, die Slowakei und Tschechien und befördert 80% des Gases die Andere verläuft durch Weißrussland und Polen und befördert die restlichen 20 %. Im Vergleich zu den bestehenden Pipelines durch die Ukraine und Weißrussland, welche bereits ausgelastet sind, soll die neue Ostseepipeline Gas schneller, billiger und sicherer nach Deutschland liefern da sie nicht von Lieferungsstopps betroffen sein wird. Denn es soll unbedingt die Wiederholung dessen vermieden werden, was im Januar 2006 passierte, als Gasprom die Gaslieferungen nach Weißrussland und Ukraine einstelle. Dadurch übte Russland Druck auf diese Länder aus um von ihnen höhere Gaspreise zu erhalten[16]. Die Monopolstellung die Russland in diesen Länder bezüglich der Energieversorgung hatte nutzten sie ohne politische und soziale Rücksichtnahme aus. Deutschland wird durch die Ostseepipeline auch in solch eine Abhängigkeit kommen können. Doch die weltwirtschaftliche Stellung Deutschlands soll es mehr vor dieser Abhängigkeit schützen als das für die Ukraine und Weißrussland 2006 der Fall war[17].

Wirtschaftlich gesehen sichert sich Deutschland dank der Ostseepipeline den direkten Zugang zu den russischen Gasvorkommen, welches mehrere strategische Vorteile bietet. Es wird keine Transitländer mehr geben und somit entfallen damit auch mögliche politische Spannungen, die sich negativ auf die Lieferungen nach Deutschland auswirken könnten. Aufgrund der fehlenden Transitländer entfallen auch die Gebühren für die Durchleitung des Erdgases. Dazu hat Deutschland den Vorteil, dass es das erste Land innerhalb Europas ist, welches das Gas entgegennimmt, sodass es diese Gas in benachbarte Länder weiterverteilen kann und somit Transitgebühren dafür nehmen kann. Deutschland sichert sich außerdem angesichts des geplanten Kernenergieausstiegs einen ersetzbaren Ersatzenergieträger. Kritiker bemängeln jedoch, dass die Erdgasversorgung Deutschlands mit der Pipeline noch stärker an den bisherigen Hauptlieferanten Russland gebunden wird. Diese Abhängigkeit berge die Gefahr einer volkswirtschaftsschädigenden Preissteigerung auf Grund einer russischen Monopolstellung sowie politische Risiken[18].

Die Ostseepipeline beeinflusst auch die Wirtschaft der Region in Deutschland, die das Gas entgegen nimmt. Die Gasleitung wird in der Nähe von Greifswald enden, welches innerhalb Deutschlands eine wirtschaftlich schwache Region ist. Die Anbindung zur Gaspipeline unterstützt die Wirtschaft der Region, da weiterverarbeitende Industrieanlagen gebaut werden und sich Betriebe ansiedeln die für die weitere Abwicklung notwendig sind. So beeinflusst ein gleichsam internationales Projekt auch die wirtschaftliche Entwicklung einer nationalen Region[19].

Deutschland investiert derzeit sehr viel Geld in Subventionen, die der strukturschwachen Region zufließen. Dies sind für Deutschland Gelder, die dem Staatshaushalt für andere Zwecke fehlen. Durch die Stärkung der Region werden so weniger Subventionen benötigt, was Auswirkungen auf den gesamten Staatshaushalt haben wird. Zudem werden in der Region durch die Komplexität des Projektes und der Weiterverarbeitung Fachkräfte benötigt. Dies verringert die Arbeitslosigkeit und macht die Region auf dem Arbeitsmarkt attraktiver.[20]

4. Ziele die Russland mit dem Projekt verfolgt

 

      Abbildung 5 Bestehende und die geplante Pipelines

 

Russland ist durch die Ostseepipeline in der Lage, die Gasexportzufuhr auf direktem Wege nach Westeuropa zu gewährleisten. Somit sind sowohl der Lieferant als auch der Konsument künftig von den Schwierigkeiten, die während eines Transittransfers bestanden, entlastet. So wird auch ein möglicher Ausfall des Gastransportes, der aufgrund von Streitigkeiten zwischen Russland und den Drittländern basiert, nicht wie es 2006 der Fall war, vermieden. Dies gilt auch für einen möglichen Ausfall, der durch die maroden alten bestehenden Gasleitungen droht, die bereits über den Landweg verlaufen. Bisher konnten Transitländer ihre Transitrolle als Druckmittel gegenüber Russland nutzen, um exklusive Lieferbedingungen für sich selbst durchzusetzen womit sie aber die Versorgungssicherheit Westeuropas gefährdeten[21].

Zudem spart Russland Transitkosten, da keine Drittländer während des Gastransportes durch die Ostseepipeline involviert sind. In den vergangenen Jahren zeigten sich angespannte Beziehungen mit den baltischen Staaten, der Ukraine, und Polen[22]. Man kann nicht sicher sein das diese Länder die Gasleitungen wieder als Druckmittel nutzen werden. Russland verzeichnet derzeit ein Wirtschaftsaufschwung. Die Ostseepipeline soll diese Situation weiter vorantreiben. Dies zeigt, dass die Politik Russlands mit Europa einen großen Einfluss auf die Wirtschaft hat.

Russland befürchtet eine wachsende Konkurrenz auf dem Gasmarkt, da Amerika plant die sogenannte Nabuku für 2010 in Betrieb zu nehmen. Diese Pipeline verläuft durch Südeuropa und endet in Österreich. Das Gas wird nicht über russisches Land transportiert werden, sodass eine vollständige Unabhängigkeit Europas und Amerikas von Russland gegeben sein wird. Deshalb wird Russland bestrebt sein, dass die Gasförderung der Ostseepipeline reibungslos verläuft Südlicher Russischer Pipeline die erst im 2007 geplant wurde und mit Sicherheit später betriebsbereit als Amerikanische Gasleitung wird[23].

Die Zeit der Markteinführung spielt jetzt die entscheidende Rolle, denn derjenige der zuerst auf den Markt kommt wird auch der Marktführer sein. Deswegen nimmt Gasprom derzeit höhere Baukosten auf sich, um einen frühen Markteintritt zu sichern.[24]. Dieser Wettstreit verkompliziert die politischen und wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Russland und USA.

Für Europa ist die bestehende Konkurrenz nur als Vorteil zu betrachten. Aber für Deutschland genauso wie für Russland spielt der Erfolg der Ostseepipeline die entscheidende Rolle, denn das Projekt ist verursacht hohe Kosten, die nur aufgrund eines abzusehenden Erfolges aufgenommen wurden.

Abbildung 6


Wie in der Abbildung 6 dargestellt ist, wächst der Verbrauch des russischen Gases insgesamt aber der prozentuelle Anteil sinkt. Das heißt, dass Russland über die Jahre an dem Anteil des importierten Gases von Deutschland prozentuale Einbußen hinnehmen musste. Deshalb ist Russland bestrebt durch die Ostseepipeline diesem Trend entgegen zu wirken.

Durch den Zerfall der UdSSR hat Russland politische und wirtschaftliche Stellung innerhalb der Weltwirtschaft verloren, welche sie nun aufbaut[25]. Die Konkurrenzsituation der Ostsee- und Nabukupipeline spiegelt den poltischen Machtkampf zwischen Russland und den USA wieder[26].

Neben der politischen Stärkung, gegenüber den USA und aufgeschlossen gegenüber Westeuropa, erhofft sich Russland einen finanziellen Nutzen durch die Ostseepipeline. Sie wollen durch die Bewirtschaftung des Stockmann-Gasfeldes langfristige Finanzielle Einnahmen für das Land erzielen.

Vor allem die Region zwischen St.Petersburg und Viborg wird durch eine neue Arbeitsmarktlage und der Ansiedlung neuer Betriebe von dem Projekt hinzugewinne, Durch die Nachfrage nach Fachkräften, welche für ein europäisches Projekt arbeiten sollen,.steigt das Lohnniveau.

Ein weiterer Vorteil ist das Potential, dass durch eine bilaterale Zusammenarbeit das Verhältnis der beiden Länder positiv gestärkt werden kann.

5. Internationale Problemen die aufgrund der Verwirklichung des Projektes „Ostseepipeline“ entstehen







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