Reformen von Friedrich II

Am 30. Mai 1740 wurde Friedriech II. nach dem Tod seines Vaters König von Preußen. Er übernahm das Heer seines Vaters, das mit seinen 80.000 Soldaten zu den damals größten Armeen Europas gehörte. Friedrich regierte zur Zeit des späten Absolutismus.

Absolutismus ist ein politisches Regime, in dem die staatliche Souveränität im Willen des Königs personifiziert ist, der sich frei von jeglicher Kontrolle fühlt.

Friedriech II. war ein aufgeklärter Herrscher - er sah sich selbst als „ersten Diener des Staates“ an.

Es folgte eine Zeit der Reformen.

1. Zunächst zeigte er sich als aufgeklärter Herrscher: Friedriech II. schaffte die Folter ab. Er meinte, das ist ein grausames und ungewisses Mittel zur Entdeckung der Wahrheit. Er sagte:

„Lieber sollten zwanzig Schuldige freigesprochen als ein Unschuldiger geopfert werden“.

2. Nach dem Befehl Friedrichs II. hob die Zensur auf. Die Berliner Schriftsteller konnten frei über alle staatlichen Ereignisse schreiben. Erstmals wurde die Freiheit der deutschen Presse.

3. Bereits in den ersten Tagen seiner Regentschaft verkündete Friedrich die Freizügigkeit in religiösen Fragen. Zur damaligen Zeit schon fast revolutionäre Neuerungen. Es wurde sogar 1747 die katholische St. Hedwigs-Kathedrale in Berlin geschaffen.

Bekannt wurde sein Ausspruch:

„Alle Religionen sind gleich und gut … und wenn Türken und Heiden kämen und wollten in unserem Land leben, so wollten wir sie Moscheen und Kirchen bauen.“

3. Friedrich kümmerte sich auch darum, dass sein Volk genug zu essen hatte.

Zuerst senkte er die Getreidenpreise und 1756 führte Kartoffelbefehl ein.

Kartoffeln haben den großen Vorteil: sie geben mehr Nahrung her als Getreide und können auch auf schlechteren Böden wachsen.

Die Bauern kannten damals die Kartoffel nicht. Friedrich befahl den Bauern, Kartoffeln anzupflanzen.

Dank seinem Kartoffelbefehl beginnt der Weg der Kartoffel zur Nahrung Nr.1 im Land.

4. Darüber hinaus beschloss er die Gründung von zahlreichen Schulen, vor allem in den ländlichen Gebieten Preußens, und ordnete die allgemeine Schulpflicht an, damit jedes Kind, egal ob arm oder reich, die Möglichkeit einer schulischen Ausbildung hatte.

5. Es entstanden neue Gewerbezweige: Tuchmanufaktur, Porzellanmanufaktur, Seideindustrie, Bergbau wird weiterentwickelt.

6. Friedrich II. schuf einen einheitlichen Handelsraum, führte den Export ein und zog Kapital ins Land. Um den Handel zu erleichtern, wurden Kanäle gegraben: Verbindung Weichsel-Netze und Elbe-Oder-Havel.

7. Die Verwaltung wurde zentralisiert und aus Frankreich ließ Friedrich 200 Finanzbeamte kommen, die das Steuerwesen reorganisieren. In Berlin entstand eine Staatsbank.

Friedrich war ein vielseitig interessierter Mann und förderte in seinem Reich Kunst, Literatur und Architektur finanziell.

Und auch als Bauherr machte sich der Preußenkönig einen Namen. Eines der schönsten Bauwerke, das in der Regierungszeit Friedrichs II. entstand, war 1747 das Schloss Sanssouci in Potsdam. „Sans souci“ bedeutet „ohne Sorge“ und drückt aus, was der König an diesem Ort empfunden haben mag.

Der Bau leitete der Architekt Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff. Friedrich II. legte bei den Planungen dazu selbst Hand an, indem er sich durch eigene Skizzen an den Entwürfen beteiligte.

Friedrich war auch der Literatur und der Philosophie zugeneigt. Er verfasste zahlreiche Bücher in französischer Sprache. In seinem bekanntesten Werk „Antimachiavelli“ aus dem Jahr 1740 beschäftigte er sich mit der Rolle des Staates, vor allem im Kriegsfall.


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