Text 5. Zwinger mit Semperbau

Der weltbekannte Zwinger gehört zu den großartigsten Bauwerken des Barock in Deutschland. Mit seinen Pavillons und Galerien, dem»Kronentor«, dem»Nymphenbad«und nicht zuletzt dem Garten im Zwingerhof ist er eine Oase für jeden Dresden-Besucher. Der befremdlich erscheinende Begriff»Zwinger«stammt aus der Befestigungskunst und verweist auf die ursprüngliche Lage des Baus vor der Ringmauer der Stadt. Doch schon zu Zeiten Augusts des Starken hatte der Zwinger keineswegs die Funktion einer Befestigungsanlage. Der Zwingerhof war Garten und Orangerie – eine Stätte für höfische Festivitäten, und seine Gebäude beherbergten schon damals die kurfürstlichen Kunstsammlungen und die Bibliothek.

Mit den von Balustraden, Figuren und Vasen gesäumten Galerien ist der Zwinger ein barockes Gesamtkunstwerk, in dem Architektur und Skulptur unauflöslich miteinander verbunden sind. Auch die Malerei spielte ehemals eine große Rolle für das Aussehen der Gebäudeanlage. Der ursprünglich weiß getünchte Sandstein, die blau gestrichenen Dächer und vergoldeten Kronen unterstrichen das Bild einer märchenhaften Festarchitektur.

Neben dem Architekten Matthäus Daniel Pöppelmann und dem Bildhauer Balthasar Permoser wirkte auch Gottfried Semper am Bau des Zwingers. Mitte des 19. Jahrhunderts schloss er die zur Elbe hin offene Seite mit einem Galeriegebäude ab, in dem heute unter anderem die Gemäldegalerie Alte Meister untergebracht ist.

  Der Dresdner Zwinger (im alten Sprachgebrauch, ein zu ritterlichen Übungen dienender Burghof)

Zwinger - Blick auf den Innenhof und Semperbau
© Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Foto: Hans-Peter Klut / Elke Estel



Geschichte

 

August der Starke ließ die Anlage 1711 bis 1728 von dem Architekten Matthäus Daniel Pöppelmann (1682-1737) konzipieren, der bereits seit 1705 als Landbaumeister angestellt war. In dieser Funktion plante Pöppelmann schon vor Errichtung der Gebäude eine aufwendige Gartenanlage mit einer Orangerie. Als der Zwinger im Jahr 1719 anlässlich der Hochzeit des Kurprinzen Friedrich August mit der habsburgischen Kaisertochter, Erzherzogin Maria Joseph, eingeweiht wurde, stand die markante Anlage mit ihren Pavillons und Bogengalerien. Die endgültige Fertigstellung der Gebäude, mit der die Räume als Sammlungs- und Bibliothekssäle genutzt werden konnten, wurde jedoch erst 1728 erreicht.

Durch die Bombardierungen im Zweiten Weltkrieg wurde der Zwinger weitgehend zerstört.

Doch schon von 1945 an erfolgte der Wiederaufbau, so dass das Galeriegebäude bereits 1960 vollständig wiedereröffnet werden konnte. Von 1988 bis 1992 erfolgte eine grundlegende Modernisierung des Semper-baus, bei der die Erhaltung und Rekonstruktion der historischen Substanz im Vordergrund stand.

Heute sind im Zwinger die Gemäldegalerie Alte Meister sowie die Rüstkammer, die Porzellansammlung, der Mathematisch-Physikalische Salon und auch die Skulpturensammlung während der Schließung des Albertinums beheimatet.

Gemäldegalerie Alte Meister

Der weltweite Ruhm der Dresdner Gemäldegalerie Alte Meister gründet sich auf die hervorragende Auswahl hochkarätiger Meisterwerke. Zu den Sammlungsschwerpunkten gehört die italienische Malerei der Renaissance mit Hauptwerken von Raffael, Giorgione und Tizian sowie die Malerei des Manierismus und Barock. Ebenso bedeutend ist der Bestand holländischer und flämischer Malerei des 17. Jahrhunderts. Mit einer großen Anzahl von qualitätvollen Werken sind Rembrandt und seine Schule vertreten, außerdem Vermeer und Ruysdael und darüber hinaus die großen Flamen Rubens, Jordaens und Van Dyck.

Die Galerie präsentiert ferner herausragende Gemälde altdeutscher und altniederländischer Malerei, darunter Jan van Eyck, Dürer, Cranach und Holbein. Außerdem besitzt das Museum großartige Werke spanischer und französischer Künstler des 17. Jahrhunderts. Zu den Bekanntesten zählen hier Ribera und Murillo, Poussin und Lorrain.

Die Qualität des Bildbestandes, aber auch der großzügige Bau Sempers und seine glanzvolle Ausstattung setzen bis heute Wertmaßstäbe. So zieht die Gemäldegalerie Jahr für Jahr Hunderttausende Kunstinteressierter an.

 

Museum für Sächsische Volkskunst mit Puppentheatersammlung

Bezaubernde Schnitzereien und Lichterpyramiden aus dem Erzgebirge, bedruckte Leinenwebereien aus der Lausitz, prachtvolle Trachten der Sorben und virtuose Spitzen aus dem Vogtland; bemalte Möbel, reich verzierte Keramik und eine ungewöhnlich vielfältige Sammlung historischen Spielzeugs. Ob jung oder alt, wer immer die reiche Volkskunst Sachsens kennen lernen oder genießen möchte, findet hier im stimmungsvollen Jägerhof eine einzigartige Präsentation.

Ein besonderes Erlebnis sind die Oster- und Weihnachtsausstellungen. Dann werden sächsische Volksbräuche und Festtraditionen lebendig. Fantasievoll geschmückte Weihnachtsbäume oder Ostersträuße stimmen auf die Festtage ein, und überall im Haus werden traditionelle künstlerische Techniken vorgeführt. Für die Kinder gibt es in der Bastelstube reichlich Gelegenheit, ihre Geschicklichkeit zu üben.

Seit 2005 ist das Museum um eine Attraktion reicher. Die Puppentheatersammlung, eine der größten und bedeutendsten Sammlungen weltweit, zeigt im Obergeschoss ihre poetische, dramatische, zauberhafte und komische Welt des historischen Puppentheaters.

 

Kunstgewerbemuseum

In dem idyllisch zwischen Elbe und Weinbergen gelegenen Schloss Pillnitz residiert heute das Kunstgewerbemuseum. In barocker Kulisse sind darin virtuose Spitzenleistungen der Hofwerkstätten der sächsischen Kurfürsten und Könige sowie eine breit gefächerte Auswahl regionalen und internationalen Kunsthandwerks aus fünf Jahrhunderten zu besichtigen.

Der Thron Augusts des Starken, seine einzigartigen Silbermöbel und farbenprächtigen Lackmöbel im chinesischen Stil aus königlichen Gemächern geben dem Besucher einen Einblick in das Leben am sächsischen Hof. Abgerundet wird das Bild durch die aufwändig bemalten und geschliffenen Gläser der Hofkellerei, durch edelste Textilien wie Damaste, Stickereien und Spitzen sowie durch ausgewählte Stücke aus der königlichen Sammlung italienischer Majoliken, Delfter Fayencen und deutschen Steinzeugs.

Auf einer Zeitreise durch die Geschichte des Kunsthandwerks bis zum modernen Industriedesign sind die zahlreichen Werke des Dresdner Jugendstils und die Maschinenmöbel der Deutschen Werkstätten Hellerau besondere Höhepunkte, die auf die Rolle Dresdens als Wiege der Moderne verweisen. Vom Schaffen zeitgenössischer Designer zeugen Beispiele Piero Fornasettis, Shiro Kuramatas, Ron Arads, Dale Chihulis und vielen anderen.

Skulpturensammlung

Die Skulpturensammlung umfasst Werke aus mehr als fünf Jahrtausenden – von den antiken Kulturen des Mittelmeerraumes und Vorderasiens über alle Epochen der europäischen Plastik vom frühen Mittelalter bis zur Gegenwart. Herzstück ist die Antikensammlung mit Skulpturen wie dem „Dresdner Knaben“ nach dem griechischen Bildhauer Polyklet sowie Vasen, Bronzen und Terrakotten. Wegen umfangreicher Sanierungsarbeiten ist die Antikenhalle im Albertinum derzeit geschlossen.

Bis Ende 2005 wurden im Albertinum Meisterwerke der Plastik aus Renaissance und Barock präsentiert, darunter Bronzestatuetten u.a. von Filarete und Giambologna sowie Marmorskulpturen von Balthasar Permoser. Einige Plastiken des 19. und 20. Jahrhunderts waren in einer gemeinsamen Ausstellung mit gleichzeitig entstandenen Werken der Malerei der Galerie Neue Meister im Obergeschoss zugänglich. Die mittelalterlichen Skulpturen sind auf der Albrechtsburg in Meißen ausgestellt.

Das Albertinum bleibt aufgrund umfassender Sanierungsarbeiten und des Neubaus eines Depot- und Werkstattgebäudes ab Januar 2006 Jahre geschlossen. Seit dem 25. März 2006 wird in der Interimspräsentation "Skulptur im Zwinger" eine wechselnde Auswahl aus dem reichen Bestand der Skulpturensammlung im Zwinger, in der Bogengalerie, präsentiert. Während der etwa dreijährigen Bauzeit des Albertinums werden ab dem 25. März 2006 ausgewählte Werke im Dresdner Zwinger präsentiert. Im Dialog mit dieser barocken Symbiose aus Architektur und Skulptur ist die Rolle Augusts des Starken als Auftraggeber und Sammler von Skulpturen zu erleben. Hauptwerke von Permoser und Heermann, Beispiele der Antikensammlung und Bronzen der Renaissance, aber auch Werke des 19. und 20. Jahrhunderts veranschaulichen u.a. Inspirationen aus der Antike und den Kontrast von graziöser Anmut und entfesselter Natur. Zur Wiedereröffnung des Albertinums werden auch die zahlreichen Gipsabgüsse wieder zu sehen sein.

Textaufgaben:

1.Definieren Sie fett gedruckte Termini.

2. Erzählen Sie über die Geschichte von Zwinger.

3. Was zieht viele Touristen nach Zwinger an? Präsentieren Sie die wichtigsten Sehenswürdigkeiten.

 


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