Griechischer Knoten und Haarschmuck

Etwas später setzte sich der Knoten im Nacken durch, diese Frisur bezeichnet man heute noch als "griechischer Knoten". Ein locker gebundener Dutt mit genügend lockeren Strähnen, die als kunstvoller Rahmen um das Gesicht drapiert wurden.

Je nach Stand in der Gesellschaft wurden wertvolle Diademe oder einfache Schmuckstücke auf das Haar gesetzt. Sehr beliebt waren weiße oder farbige Bänder oder ein Stirnreif. Auch silberne oder goldene Haarnetzte, die der Frisur Halt gaben und die Dame gleichzeitig schmückten waren typisch zu dieser Zeit.

Besondere Frisierkünste

In der hellenistischen Zeit (nach Alexander dem Großen) wurde die Haarpracht kunstvoll verknotet, der orientalische Einfluss wirkte sich auf die griechische Frisierkunst aus. Blond war die bevorzugte Modefarbe. Mit der Hilfe von Krorusblüten und Safran hellten die Griechinnen ihr Haar auf.

Die Entstehung der Lockenpracht war sehr aufwendig. Jede einzelne feuchte Strähne musste von einer Sklavin auf einen Metallstab gewickelt werden, dann wurde ein heißer Kupfer- oder Bronzestab, der vorher in glühender Asche erhitzt wurde, in das Hohlrohr geschoben.

Erst schlicht...

Zur Zeit der römischen Republik war schlichtes Haar bei den Römerinnen beliebt. Mit einem einfachen Dutt wurde die Haarpracht zusammengesteckt. Haarteile oder Perücken galten in Rom als Attribut von Prostituierten und waren daher verpönt.

Die Männer trugen langes Haar, das bis auf die Schultern reichte.

Dann aufwendig

In der Kaiserzeit wurden die Frisuren aufwendiger, das Haar der Damen wurde gewellt und parfümiert, um den Männern zu gefallen. Die Mode richtete sich nach dem Geschmack und Vorbild der Kaiserin. Mal wurde das Haar als Knoten gebunden, mit Haarnadeln, Haarnetzen und Bändern versehen oder kunstvoll hochgesteckt. Gelegentlich kamen zu dieser Zeit auch Haarteile zum Einsatz.

Rote und blonde Haare

Nach Kriegsende gegen die Kimbern und Teutonen kamen rötliche und blonde Haare in Mode. Als Färbemittel kamen sowohl Henna als auch Sapo aus Birkenasche und Ziegenfett zum Einsatz. Sehr häufig wurden die Haare mit einem großmaschigen Haarnetz zusammengebunden und Goldeinsätze verschönerten die Frisur.

Am Hochzeitstag trugen die Bräute eine außergewöhnliche Frisur mit sechs Zöpfen, die die Jungfräulichkeit darstellen sollten. Die Männer trugen ihr Haar nun etwas kürzer und verschieden gescheitelt.

Ganz gleich in welcher Epoche, die Römerinnen verzichteten niemals auf einen Schleier, der zumindest einen Teil der Frisur bedeckt. Erst in der späten Republik hielten sich nur noch die wenigsten Frauen an diese alten Regeln.

Langes, welliges Haar

Junge Mädchen und unverheiratete Frauen trugen in der Epoche der Romanik offenes Haar. Es wurde mit einem Brenneisen gewellt und möglichst sehr lang getragen. Verheiratete Frauen bevorzugten das Flechten ihre langen Haare, sie legten den Zopf oder die Zöpfe über die Schultern.

Mit Goldreif, Schleier oder verschiedenen Stirnreifen wurde das Haar am Hofe geschmückt.

Schleier und Tücher, erhöhter Haaransatz

Ab Mitte des 12. Jahrhunderts war die Kirche übermächtig und die Frauen hatten es besonders schwer. Es gab kirchliche Vorschriften, die verlangten, dass Frauen und auch Mädchen ihr Haar unter Tüchern und Schleiern verstecken müssen. Hervorquellende Haarsträhnen wurden im Extremfall einfach abgeschnitten oder der Kopf sogar kahl rasiert. Haare galten als sündhaft und unzüchtig.

Eine hohe Stirn galt im Zeitalter der Gotik als besonders schön. Die Frauen rasierten sich ihre Stirnhaare ab, um einen höheren Haaransatz zu bekommen und dem Schönheitsideal zu entsprechen.

Flechtkunst und Hauben

Nach der Pestepidemie (14.Jahrhundert) veränderte sich die Frisurenmode der Damen. Das Haar wurde in der Mitte gescheitelt und zu Zöpfen geflochten oder hochgesteckt. Sehr beliebt war es, die Zöpfe kreisförmig um den Kopf zu legen, alternativ wurden die Flechten in großen Schlaufen, wie eine Schaukel, um die Ohren gelegt.

Großzügige Verzierungen wie Bänder oder lange Ketten, die in das Haar eingeflochten wurden, machten die Frisur perfekt.

Im 15. Jahrhundert waren bei den verheirateten Frauen die Hauben wieder modern. Das Haar wurde damit züchtig vor fremden Blicken geschützt.

Die Vorzüge der Männer

Die Männer durften ihr Haar in jeder Epoche offen zeigen. Bürger, Pagen und Knappen trugen einen Pagenkopf, der Adel trug sein längeres Kopfhaar gewellt. Als Kopfschmuck war ein "Schapel" sehr modern. Im 15. Jahrhundert wurde das möglichst gewellte Haar von kahl rasierten Seiten und Nacken abgelöst.

Die Zeit der Renaissance war zwischen 1400 und 1700 und die Epoche Barock begann 1575, sie endete 1770. Die Damen konnten ihre Haarpracht wieder offen zeigen und mussten sie nicht unter Tüchern oder Hauben verstecken, nur weil ihre Ehemänner oder die Kirche es vorschrieb. Besonders aufwendig und prachtvoll frisiert zeigten sich die Damen dieser Epochen.

Helle Farbtöne

Die Mode wurde vielseitiger, so auch die Frisuren der Damen. Neben kunstvoll drapiertem Haar gab es auch den Einschlag der römischen und griechischen Frisurenmode, die zu dieser Zeit eher schlicht und einfach war. Ganz gleich, wie die Haare frisiert waren, helle Farbtöne wie Gold oder Blond waren in Mode und die Frauen gaben sich größte Mühe dem Modetrend zu folgen. Ob reich oder arm, mit natürlichen Färbemitteln hellen die Damen ihren Haarschopf auf.


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