Bei Sebastian Brandt lautet die These: Die Welt wird von Dummheit beherrscht. Im Jahr 1494 hat er dazu sein Bändchen "Das Narrenschiff" geschrieben; es enthält die Beschreibung von 112 Narreteien. Im Jahr 1511 verfaßte sodann Erasmus von Rotterdam "Das Lob der Torheit". Was wie eine Hymne auf die Dummen daherkommt, ist natürlich satirisch gemeint. Ähnlichkeiten mit real existierender Gesellschaft und Politik drängen sich indes in beiden Fällen geradezu auf.
Sebastian Brant Heute ist der Narr eine klassische literarische Figur: Erasmus von Rotterdam lies die personifizierte Dummheit selbst auftreten, Shakespeares (meistens) weise Narren durften dem König die Wahrheit geigen, Till Eulenspiegels Streiche sind jedermann bekannt und auch der Simplicissimus von Grimmelshausen gehört zum festen Bestand der Literaturgeschichte
1494 wurde sein "Narrenschiff" veröffentlicht, eine lose Folge von Kapiteln mit
Holzschnitten, die sich bald zu einem "Bestseller" entwickelte. Es ging ihm um
die Anprangerung aller menschlicher Schwächen, Laster und Verfehlungen. Er
schrieb als eine Art Morallehre, mit der Absicht die Menschen "zu Nutz und