Reformation

Renaissance

Vom lat. Wiedergeburt stammend, bezeichnet dieser Begriff die Wiederaufnahme antiker Kunst und Literatur vor dem Hintergrund der mittelalterlichen Sehnsucht, dieses "dunkle Zeitalter' zu überwinden. Ausgangspunkt dieser Epoche ist Italien, denn hier bildeten sich die Stadtstaaten als autonome Körperschaften zuerst heraus und bildeen die Grundlage für die Herausbildung eines neuen Menschenbildes und Selbstbewusstseins: Der Mensch begreift sich als eigenständiges Individuum und beginnt, bedingt durch die Distanz zur Religion als alles erklärende Instanz, mit der Erforschung seiner Umwelt; und er bejaht das Leben (Diesseitsbezogenheit).

Humanismus

"Humanismus (von lat. humanitas, Bildung) bezeichnet im engeren Sinne die wissenschaftlich geistige Seite der Renaissance..., sie bewirkte nicht nur eine neue Tradition,... Die Rückkehr zu den Textquellen (ad fontes), das heißt zur Wissensvermittlung aus den antiken Originalen, führte zu einem umfassenden Bildungsprogramm, das in seiner Zielsetzung tiefgreifende Änderungen hervorbrachte." (Klett, S. 14)
Das Ziel des Humanismus besteht in der an die griech. Antike angelehnte harmonische und universelleBildung des Individuums.
Petrarca, der von Italien aus wirkte, ist die erste Persönlichkeit, die entsprechend dieser Zielsetzung wirkte. Weiterhin sind zu nennen: Bonaventura, Dante, Cola die Rienzo. In Deutschland liegt der Schwerpunkt des Humanismus im Wesentlichen auf dem Gebiete der Wissenschaft, im speziellen auf dem naturwissenschaftl. Bereich.

Inhalte

  • Ersatz des kirchlichen Autoritätsglaubens durch den "Geist kritischer Forschung"
  • Individualismus
  • Ausbildung eines Nationalgefühls
  • Befreiung der Wissenschaft von kirchl. Bevormundung

Reformation

Vom lat. kommend, bedeutet dieser Begriff Umgestaltung und meint den Versuch der Wiederherstellung einer ursprünglichen Gemeinschaft. Ihre Voraussetzungen in Deutschland liegen in der Überspannung des päpstl Hegemoniestrebens und dem Erstarken der deutschen Landesfürsten, die sich gegen den Machtanspruch des Papstes wehren, begründet. Des Weiteren wird die Lebensführung der kirchlichen Oberschicht durch die Humanisten kritisiert. Am 31.10.1517 beginnt die R. mit der Veröffentlichung von Luthers Thesen in Wittenberg gegen den Ablasshandel Tetzels und sie ergreift trotz alle Sanktionsversuche gegen Luther (Wormser Reichstag) breite Bevölkerungsschichten. Es kommt in Deutschland zur Religionsspaltung (Protestanten = Schmalkaldischer Bund). Der Protestantismus breitet sich aus, wird jedoch durch den Sieg von Karl V. bei Mühlberg (1547) gestoppt, so dass von nun an Deutschland religiös gespalten ist, wobei festzuhalten ist, dass sich Preußen aufgrund seiner Säkularisierung zu entwickeln beginnt.
Folgen: Der Landesherr und damit gezwungenermaßen seine Untertanen erhalten das Recht auf freie Religionswahl;
der kirchl. Besitz wird rechtl. gesichert;
Protestantische Ethik; Ausbildung der bürgerlichen Tugenden (Triebverzicht, Sublimation; Sekundärtugenden;
für die Literatur bedeutet die Reformation einen Einschnitt, da sie sowohl bezüglich ihrer aufklärerischen Interessen als auch ihrer neuen Bewusstseinsformen wegen zu einer Vielzahl von Neuentwicklungen anregt.

Der Begriff Humanismus hat eine aktuelle und eine historische Bedeutung:

Aktuell bedeutet Humanismus das Streben nach Humanitдt, also Menschlichkeit, nach Freiheit, Toleranz, Respekt vor anderen Menschen u. д. Es geht um eine der Menschenwьrde und der freien Persцnlichkeitsentfaltung angemessene Gestaltung des Lebens und der Gesellschaft. Dieser Humanismus steht in der Tradition der europдischen Aufklдrung.

Historisch gesehen war (und ist) der Humanismus eine geistige Bewegung die im spдten Mittelalter (ca. Mitte des 14. Jahrhunderts) in Italien entstand und sich zu Beginn der Neuzeit (ca. ab dem Jahre 1500) auch in anderen Teilen Europas ausbreitete. Sie wird von den Historikern und Philosophen in verschiedene Phasen aufgeteilt und dauert bis in die Gegenwart an. Wichtigster Grundzug ist eine an der Antike orientiertemenschliche (humane), nicht theologische Bildung. Die Humanisten begannen die im Mittelalter verschollene Literatur der Antike zu sammeln und zu erschlieЯen. Die humanistische Bewegung hatte einen vorwiegend literarischen Charakter, griff aber darьber hinaus auf alle Bereiche des geistigen Lebens ьber. Es wurde versucht die antiken philosophischen Systeme in ihrem ursprьnglichen nicht von der Scholastik beeinflussten Gehalt wiederzubeleben.

Die aktuelle und die historische Bedeutung von Humanismus haben nur bedingt etwas miteinander zu tun. Viele Missverstдndnisse in den Diskussionen ьber den Humanismus entstehen dadurch, dass diese beiden Bedeutungen entweder nicht genьgend bekannt sind, oder nicht eindeutig genug unterschieden werden.

WIKIPEDIA: Der Humanismus der Renaissance war eine breite Bildungsbewegung, die auf antike oder als antik angesehene Vorstellungen zurückgriff. Die Renaissance-Humanisten erhofften sich eine optimale Entfaltung der menschlichen Fähigkeiten durch die Verbindung von Wissen und Tugend. Humanistische Bildung sollte den Menschen befähigen, seine wahre Bestimmung zu erkennen und durch Nachahmung klassischer Vorbilder ein ideales Menschentum zu verwirklichen und eine entsprechende Gesellschaftsform zu gestalten. Der humanistische Lebensentwurf, der an das antike römische Konzept der humanitas anknüpfte, trat als Alternative neben das traditionelle, aus dem Mittelalter überkommene Menschenbild, das stark auf Gott und das Jenseits ausgerichtet war. Scharf grenzten sich die Renaissance-Humanisten vom spätmittelalterlichen scholastischen Gelehrtentum ab.

Während Renaissance heute als die übergreifende Epochenbezeichnung für die Zeit zwischen (ungefähr) dem Ende des 13. Jahrhunderts und dem Ende des 16. Jahrhunderts in Gebrauch ist (er wird speziell in der Kultur-,Kunst- und Literaturgeschichte als Epochenbe­zeichnung verwendet), bezeichnet der Ausdruck Humanismus etwas spezieller den sich in der Renaissance vollziehenden Wechsel von einem an der Transzendenz (Gott) orientierten hin zu einem stärker irdischen Weltbild. Die Kultur des europäischen Mittelalters war von einem christlichen Universalismus bestimmt, in welchem der Glaube, wie er von der Kirche verbreitet und gelehrt wurde, die Position des Menschen in der Welt ein für allemal festlegen wollte (Orientierung auf Gott und Jenseits). Profane, irdische Dinge galten im Vergleich zu den ewigen Werten des Glaubens als geringfügig oder nachrangig. Die humanistischen Gelehrten beschäftigten sich mit lange nicht beachteten antiken lateinischen oder griechi­schen Autoren, welche von der mittelalterlichen Theologie als „heidnisch“ angesehen wur­den. Dieses von der scholastischen Theologie des Mittelalters verdrängte antike Erbe hatte ein vorwiegend auf den Menschen bezogenes Weltbild, welches die humanistischen Ge­lehrten entdeckten, erschlossen und propagierten.

Im Allgemeinen deutet der Begriff Humanismus auf eine geistige Richtung hin, die durch Beschäftigung mit antiken Schriftstellern, Dichtern, Philosophen und Wiederbelebung antiker Bildung eine Höchstentfaltung der menschlichen Persönlichkeit als Ideal erstrebt. Daher könnte man davon ausgehen, dass es sich um eine geistige Welthaltung handelt, die aus dem Studium und Erlebnis der Antike und ihrer Erkenntnis menschlichen Wertes und künstlerischer Formen hervorgeht und deren Menschenbild auf literarische, sprachliche und logische Grundlage.

Im Folgenden soll Renaissance und Humanismus als eng miteinander verknüpfte Richtungen in das Thema einführen. Hierfür folgt eine kurze stichwortartige Einteilung:

- europäische Bewegung, besonders in Italien vertreten - Gegenbewegung zur Scholastik und der damaligen kirchlichen Autorität - Früh- (1420-1500), Hoch- (1500-1533) und Spätrenaissance (1533-1600) - Wiedergeburt des Gedankenguts aus der Antike (allseitig ausgebildete Menschlichkeit, individuelle Persönlichkeitsentfaltung,»Der Mensch ist das Maß aller Dinge«)

Renaissance (frz. = Wiedergeburt oder Wiedererwachen): europäische Bewegung der Wiederbelebung antiker Kunst und Gedanken seit 1350, ausgehend von Italien; als Epochenbegriff von Zeitgenossen nicht benutzt, statt dessen reformatio. Im 19. Jahrhundert wird der Begriff Renaissance in der Betrachtung der französischen Kunstgeschichte gebraucht, dann übertragen auf die Literatur. Humanismus: Rückbesinnung (im wesentlichen gelehrter Kreise) auf den Humanitas-Begriff der römischen Antike.


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