Semantische Umwelt und Sprache als Symbol

Ausgangspunkt ist die semantische Umwelt. Wir sind täglich einem Schwall von Wörtern, Begriffen, Ausdrücken, einer Flut von Sprache ausgesetzt. Sprache ist nach Hayakawa ein Prozess der Symbolbildung. Symbole stehen anstelle von Dingen oder Zuständen.

Militärischer Rang wird durch Dienstgradabzeichen symbolisiert, obwohl die Schulterstücke und die Ärmelstreifen nicht der Dienstgrad an sich sind. Brauner Teint der Haut zeigt, dass man es sich leisten kann, in der Sonne oder im Solarium zu liegen. (Das war früher anders. Einst tupften sich vornehme Damen ihre Haut mit Essig oder Puder weiß, um mitzuteilen, das sie keine Bauernmädchen seinen, die auf dem Felde arbeiten müssen).

Sprache wird als die höchste und komplexeste Form des Symbolischen verstanden. Es gibt nie eine zwingende Verbindung zwischen dem Symbol und dem Ding, welches symbolisiert wird. Menschen empfinden und handeln aber oft so, als ob dies so wäre. Das Wort ist nicht die Sache, formuliert es Hayakawa. Von Korzybski stammt das Zitat, die Landschaft sei nicht das Gebiet.

Extensionale und intensionale Welt

Unsere Umwelt entsteht nicht nur durch Erleben aus erster Hand. Wissen stammt von mitgeteilten Worten, eben Symbolen. Sie stehen oft für die eigene Erfahrung. Weltbilder entstehen, indem Symbole übermittelt werden und hoffentlich mit eigenen Erfahrungen angereichert werden. Dabei ist zwischen extensionaler und intensionaler Welt zu unterscheiden.

Die extensionale Welt ist die Welt, die wir aus eigener Erfahrung kennen und mitteilen können. Wir sitzen an einem Tisch und wissen deshalb, was das Wort „Tisch“ bedeutet. Hören oder lesen wir das indonesische Wort „meja“, können wir nicht wissen, dass es Tisch meint. Wir können mit dem Finger auf das extensionale Ding zeigen und dann „Tisch“ sagen, sodass „meja“ als Symbol für Tisch erkannt wird.

Die intensionale Welt spielt sich im Gehirn, wenn man so will in der Psyche, ab. Wann immer wir die Bedeutung von Wörtern dadurch ausdrücken, dass wir mehr Wörter äußern, geben wir die intensionale Bedeutung an. Auf einen Engel kann man nicht deuten. Nur auf eine Figur eines himmlischer Wächters. Der Maler René Magritte hat dies deutlich gemacht in seinem Bild mit dem Titel „Dies ist keine Pfeife“. Darauf ist eine Pfeife abgebildet. Aber eben nur abgebildet, dargestellt.


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