Formen der internationalen Zusammenarbeit

 

Viele Märkte in Deutschland und den westlichen Industrienationen sind gesättigt. Deshalb müssen die erzeugten Produkte[2] auf dem internationalen Markt abgesetzt werden. Für Deutschland als rohstoffarmes Land ist der Export schon seit vielen Jahren von großer Bedeutung und wird wahrscheinlich noch an Bedeutung zunehmen. Die Ware wird also in Deutschland hergestellt und dann an Kunden im Ausland geliefert, die hoffentlich viel Freude an ihrem Produkt "made in Germany" haben werden.

Wenn man sich ein ausländisches Produkt kauft, hat man vielfach Angst, dass der Service mangelhaft sein könnte. Damit Kundendienst im Ausland gewährleistet ist, schaffen viele Firmen auch Auslandsniederlassungen, die dann die Kunden betreuen und gleichzeitig auch den Verkauf ankurbeln sollen sowie für eventuell notwendige Logistik zuständig sind. In Osteuropa finden wir häufig die Form eines Joint Ventures, ein Unternehmenszusammenschluss mit einem ausländischen Partner. An diesem Zusammenschluss kann die deutsche Firma zu einem ganz unterschiedlichen Prozentsatz beteiligt sein, oft sind es 50 %, also in Form einer Gleichheitsbeteiligung, aber auch Minderheits- oder Mehrheitsbeteiligungen sind denkbar.

Eine relativ neue, aber heute sehr akzeptierte, häufig zu findende Form der Kooperation ist das sogenannte Franchising. Bei dieser Art der Zusammenarbeit stellt die Mutterfirma gegen eine Gebühr verschiedene Dienstleistungen zur Verfügung. Meist ist es das Marketingkonzept, aber auch die Organisation und der Aufbau der Läden sind bei so einem Franchiseunternehmen auf der ganzen Welt gleich.

Etwas länger gibt es dagegen schon die sogenannten Lizenzverträge, wo die Nutzungsrechte an bestimmten Warenzeichen oder Patente verkauft worden sind. Im Rahmen der Globalisierung wird nicht nur der Umfang der internationalen Zusammenarbeit wachsen, es werden sich wohl auch noch vielfältige neue Formen herausbilden.

 

Joint Venture

Es war einmal ein Huhn. Das traf ein Schwein. Das Huhn sprach zum Schwein: "Ich hab´eine tolle Idee. Wir machen ein Joint Venture auf." "Und wie geht das?", fragte das Schwein. "Wir verkaufen Spiegeleier mit gebratenem Schinken." Das Schwein fand die Idee grundsätzlich nicht schlecht, überlegte eine Weile und je länger es überlegte, desto merkwürdiger kam ihm der Vorschlag des Huhns vor. Schließlich sagte das Schwein nachdenklich: "Für dich ist das ja kein Problem, du legst täglich Eier. Aber wie soll ich das mit meinem Speck machen?" Und das Huhn antwortete: "Ja, das ist ja gerade das besondere an einem Joint Venture. Einer geht immer drauf."

Das Joint Venture ist eine Unternehmensform, die insbesondere bei internationalen Geschäftsbeziehungen zwischen ausländischen Partnern beliebt ist. Ins Deutsche übersetzt heißt Joint Venture "gemeinsames Wagnis". Das bedeutet, zwei Firmen gründen ein gemeinsames Unternehmen, das sogenannte Joint Venture, um zusammen ihre Ziele zu erreichen. Die beiden Partner wollen voneinander profitieren. Jeder hat etwas, was der andere nicht hat. Gemeinsam sind sie dann den Anforderungen gewachsen. Zu einem Joint Venture gehören zwangsläufig immer zwei Partner – zum Beispiel das Huhn und das Schwein oder aber wie bei den Geschäftsleuten, zwei Unternehmen oder Organisationen.

Die beiden Partner gründen das Gemeinschaftsunternehmen, indem sie einen Vertrag aushandeln, der die Beteiligungsverhältnisse festlegt. Bei einer Beteiligung mit jeweils fünfzig Prozent kommen Gewinne und Verluste des Joint Ventures auf beide Partner auch zu gleichen Teilen zu. Läuft das Geschäft gut, wird jeder von ihnen versuchen, seine Beteiligung aufzustocken, um mehr Einfluss auf die Geschäftspolitik nehmen zu können - und natürlich, um mehr zu verdienen. Das kann schließlich dazu führen, dass einer die gesamten Anteile des anderen aufkauft und ihn "schluckt".

Fällt aber bei einem Joint Venture einer der Partner plötzlich weg, dann ist die Sache vorbei - wie in einer Ehe. Es folgt die Scheidung, die im Geschäftsleben sogenannte Liquidation, und dann trennt man sich, versucht sein Glück mit jemand anderem.

 


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