Die Voraussetzung – предпосылка

Einleitung in die Wirtschaftslehre

Mit der Wirtschaft scheint es sich wie mit der Gesundheit zu verhalten: Solange man gesund ist, kümmert man sich weder um die Kranken, noch um die vielen Krankheiten, ja, man erachtet oft genug die eigene Gesundheit nicht einmal als ein besonders wertvolles Geschenk. Ähnlich ist es im Wirtschaftsleben. Solange es den Menschen wirtschaftlich gut geht, kümmern sie sich herzlich wenig um all die Gegebenheiten, die Impulse, die ihre wirtschaftliche Existenz in Gang halten. Wenn aber plötzlich die Preise zu steigen beginnen, wenn man merkt, dass das Geld, welches man als Gegenleistung für die oft harte Arbeit bekommt, laufend seine Kaufkraft einbüβt, wenn man gar von einem Tag auf den anderen seinen Arbeitsplatz verliert, dann beginnt man doch, sich auch hier Gedanken zu machen.

Schlagen wir heute unsere Zeitung auf, dann stellen wir bald fest, daβ die Innenpolitik einer Regierung fast ausschlieβlich aus Wirtschafts- und Sozialpolitik besteht. Vielseitig wirkt die Wirtschaft auf den Menschen ein. Sie beeinfluβt alle Lebensbereiche. Ob die Menschen arbeiten oder Freizeit verbringen, ob sie Geld ausgeben oder sparen, etwas kaufen oder verkaufen, Verträge abschlieβen, Miete, Heizung und auch Steuern zahlen – immer handelt es sich um wirtschaftliche Vorgänge. Umgekehrt beinfluβt der Mensch seinerseits die Wirtschaft. Dabei spielt er im Wirtschaftsleben passive und aktive Rollen. Er ist nicht Produzent (= Hersteller), sondern gleichzeitig auch Konsument (= Verbraucher). Alle wirtschaftenden Menschen treffen täglich Entscheidungen und beeinflussen dadurch ständig das wirtschaftliche Geschehen.

Wirtschaften bedeutet, sinn – und planvoll zu handeln. Je aktiver der Mensch sich am Wirtschaftsleben beteiligt, um so nachhaltiger kann er sein eigenes Leben, das Leben seiner Familie, seiner Mitbürger und letzten Endes die Wirtschaft und Wirtschaftspolitik unseres Staates mitgestalten.

Texterläuterungen:

Nicht einmal – даже не,

In Gang halten – не давать остановиться,

Die Gegenleistung – зд. вознаграждение,

Die Kaufkraft einbuben – терять покупательскую способность.

 

 

Wesen und Aufgaben der Wirtschaft

Drei Grundfragen jeder Wirtschaftsordnung sind:

– Was soll produziert werden?

– Wie soll produziert werden?

–  Für wen soll produziert werden?

Unternehmer und Verbraucher müssen die Grundfragen des Wirtschaftens lösen. Jeder Unternehmer muss sich entscheiden: Was stelle ich her, wie viel, wie teuer, wann, für wen...? Jeder Verbraucher ist gezwungen, täglich wirtschaftliche Entscheidungen zu treffen: Was kaufe ich, wo, wann, wie viel, zu welchem Preis...?

Das Leben stellt vor uns immer wieder neue Probleme und Fragen:

– Energie wird knapper... Atomkraft ja oder nein?

– Benzin wird teurer... Weniger Autofahren?

– Staatsverschuldung nimmt wieder stark zu... Müssen wir mit höheren Steuern rechnen?

– Arbeitslosigkeit hält weiter an... Gröβere Berufschancen durch bessere Ausbildung?

Die wenigen Beispiele zeigen, wie vielseitig die Wirtschaft auf den Menschen einwirkt. Sie beeinfluβt alle Lebensbereiche. Die Wirtschaft beeinfluβt den Menschen, der Mensch beeinfluβt die Wirtschaft. Jeder Mensch, der arbeitet, aber auch jeder, der nicht mehr arbeitet, der Rentner, der Kranke, und jeder Mensch, der noch nicht arbeitet, jedes Baby, jedes Schulkind, nimmt in diesem System (in der Wirtschaft) einen bestimmten Platz ein. Jeder hat seine Funktion.

Selbstverständlich löst ein Topmanager, der Direktor einer Groβbank, der Generaldirektor, der Präsident eines multinationalen Unternehmens einen gröβeren Impuls aus, als ein Baby, das gerade geboren ist. Trotzdem hat auch das Baby seine Funktion. Wenn es nämlich keine Babys mehr gibt, bleiben die Kliniken halb leer, dann bleiben die Babywäschefabrikanten auf ihren Waren sitzen, dann verkaufen die Kinderwagenfabrikanten nicht mehr so viele Kinderwagen, dann müssen die Hersteller von Babynahrung sich umstellen oder Konkurs anmelden, dann sind die Kindergärten nicht mehr voll. Die Kindergärtnerinnen haben nicht mehr genug Arbeitsplätze. Die Schulen stellen einen "Geburtenknick" fest, und es werden keine gröβeren Schulen mehr gebaut, dann haben die Architekten, die Baufirmen weniger zu tun.

Man könnte dieses und viele andere Beispiele noch unendlich fortsetzen. Sie lassen aber auch erkennen, daβ Wirtschaft letzten Endes Politik ist, die Wirtschaftspolitik.

Unter Wirtschaft versteht man, so Stackelberg, die Gesamtheit aller Einrichtungen und Maβnahmen zur planvollen Deckung des menschlichen Bedarfs an Gütern. Das Wesen der Wirtschaft bildet das ökonomische Prinzip, d. h. das Rationalprinzip. Das ökonomische Prinzip läβt sich auf dreifache Weise ausdrucken:

1. Mit gegebenen Mitteln ist der gröβtmögliche Erfolg zu erzielen

(Maximalprinzip).

2. Ein geplanter Erfolg ist mit dem geringsten Einsatz an Mitteln anzustreben (Minimalprinzip, Sparprinzip).

3. Es gilt, einen möglichst groβen Überschuβ an Erfolg über den Mitteleinsatz zu erlangen.

Texterläuterungen:

Der Topmanager – англ. главный менеджер,

Konkurs anmelden – объявить о банкротстве,

"Geburtenknick" – зд.: резкое снижение рождаемости.

So Stackelberg – по мнению Штакельберга,

Es gilt – нужно, необходимо.

 

Wirtschaft der BRD

Die Bundesrepublik Deutschland gehört zu den groβen Industrieländern, sie steht in der Welt an der vierten Stelle. Im Welthandel nimmt sie sogar den zweiten Platz ein. Das Wirtschaftsystem im Land hat sich seit dem zweiten Weltkrieg zu einer sozialen marktwirtschaftlichen Ordnung mit globaler Steuerung des Wirtschaftsablaufs entwickelt. Es verbindet die freie Initiative des einzelnen mit dem Stichwort (= Prinzipien) des sozialen Fortschritts. Unter dem Stichwort "So wenig Staat wie möglich, soviel Staat wie nötig" hat der Staat in erster Linie eine Ordnungsaufgabe.

Die Voraussetzung für das Funktionieren des Marktmechanismus ist der Wettbewerb. Ohne Konkurrenz kann es keine Marktwirtschaft geben. Die Triebkraft des Marktes ist das Streben nach Gewinn. Deshalb muβ er überall dort versagen, wo keine Gewinne erzielt werden sollen oder können. Aus diesem Grund waren einige Bereiche der deutschen Wirtschaft nie ganz dem marktwirtschaftlichen System unterworfen, z. B. die Landwirtschaft, Teile des Verkehrswesens und der Steinkohlenbergbau. Die Deutsche Bundesbahn und die Deutsche Bundespost gehören auch noch zum Besitz der öffentlichen Hand. Folgende Gremien wirken an der Koordinierung der Wirtschafts – und Finanzpolitik mit:

Der Konjunkturrat für die öffentliche Hand besteht aus den Bundesministern für Wirtschaft und Finanzen, je einem Mitglied jeder Landesregierung und Vertretern der Gemeinden.

Die Deutsche Bundesbank, die von der Regierung unabhängig ist, ist für die Geldpolitik zuständig.

Der Finanzplanungsrat hat die Aufgabe, die Finanzplanung von Bund, Ländern und Gemeinden zu koordinieren. Die wichtigsten Industriezweige der BRD sind Steinkohlenbergbau, Metallurgie, Maschinenbau, Schiffbau, Automobilindustrie, Luft – und Raumfahrtindustrie, feinmechanische, chemische, elektrotechnische, optische Industrie, Verbrauchsgüterindustrie, Nahrungs – und Genuβmittelindustrie.

Die Bundesrepublik verfügt auch über eine leistungsfähige Landwirtschaft.

Bäuerliche Familienbetriebe bestimmen nach wie vor das Bild der Landwirtschaft. 70 % aller Betriebe bewirtschaften eine Fläche von weniger als 50 Hektar.

Texterläuterungen:

die Voraussetzung – предпосылка,


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