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Die Perioden der deutschen Sprachgeschichte

Zwölf Jahrhunderte sind eine lange Zeit, in der mancherlei Veränderungen in der Sprache vorgehen. Schon wenige Zeilen aus dem Vaterunser können das zeigen.

Um 825 schreibt ein Mönch im Kloster Fulda:

si giheilagot thin namo, queme thin rihhi, si thin willo, so her in himile ist, so si her in erdu.

Im Kloster Milstatt in Kärnten lautet derselbe Text um 1200:

geheiliget werde din name, zuchom uns din rich, din wille werde hie uf der erde als da ze himele.

In Luthers Bibeldruck von 1544 heißt es:

Dein Name werde geheiliget. Dein Reich kome. Dein Wille geschehe auff Erden wie im Himel,

und so steht es auch heute noch, mit geänderter Rechtschreibung, in den Ausgaben der Luther-Bibel.

Man erkennt sofort, dass die Entwicklung der Sprache in Stufen vor sich geht. Die vollen Endvokale des Textes von 825 (namo, willo, erdu, rihhi, giheilagot) sind um 1200 zu „e“ geworden oder verschwunden (name, wille, erde, rich, geheiliget). Aber das lange „i“ der betonten Silbe (din, rihhi) zeigt sich erst bei Luther als „ei (dein, Reich), wie wir es heute noch sprechen. Auch Wortlaut und Wortfolge der drei Texte sind verschieden.

Um auch das Nacheinander solcher Veränderungen richtig einordnen zu können, teilt man die Geschichte der deutschen Sprache in vier Perioden ein:

Das Althochdeutsche (etwa 750 bis 1050)

Das Mittelhochdeutsche (etwa 1050 bis 1350)

3. Das Frühneuhochdeutsche (etwa 1350 bis 1650)


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