Linguistische Begriffe

 

  Begriffe Deutung
  Grammatische Grundbegriffe  
  Wortarten Unter Wortart (Wortklasse, Redeteile oder lexikalische Kategorie) versteht man die Klasse von Wörtern einer Sprache auf Grund der Zuordnung nach gemeinsamen grammatischen Merkmalen.
  Inhaltswort (n) Bezeichnung für Wörter, die eine eigenständige, lexikalische Bedeutung haben.
  Funktionswort (n) Wort, das hauptsächlich eine grammatische Funktion erfüllt und keine eigenständige (lexikalische) Bedeutung hat
  Adverb (n) Das Adverb ist eine Wortart, die auf die Eigenschaft eines Vorgangs, auf dessen Ort, Zeit, Grund, Zweck usw. hinweist.
  Präposition (f) Präpositionen auch Verhältniswörter, Vorwörter oder Lagenwörter genannt, drücken Verhältnisse bzw. Beziehungen zwischen Personen, Gegenständen und/oder Sachverhalten aus.
  Partikel (f) (Plural: Partikeln) Als Partikeln werden je nach Definition entweder alle unflektierbaren Wörter einer Sprache bezeichnet oder - im engeren Sinne - nur diejenigen nicht flektierbaren Wörter, die nicht den Subklassen Präpositionen, Adverbien oder Konjunktionen angehören.
  Interjektion (f) Interjektionen sind eine Art Zwischenrufe, die nicht in die Struktur eines Satz eingebettet sind.
  Nomen (n) Der Begriff Nomen wird im Duden und in vielen Schulgrammatiken synonym mit der Bezeichnung Substantiv gebraucht.
  Substantiv (n) Ein Substantiv ist in der Grammatik eine Wortart zur Andeutung eines Lebewesens, Gegenstands oder einer Sache, die Dinge im weitesten Sinne des Wortes bezeichnet: der Mensch, die Tochter, das Schaf, der Baum...
  Eigenname (m) Ein Eigenname auch Nomen Proprium, bezeichnet einzelne Dinge oder Wesen. Eigennamen bilden eine eigene Klasse von Wörtern. Zusammen mit den Gattungsnamen (Appellativa) und den Stoffnamen (Kontinuativa) bilden sie die Nomina (Namen im allgemeinen Sinne).
  Abstraktum (n) Ein Abstraktum (Pl. Abstrakta) ist in der Grammatik und Linguistik ein Substantiv, mit dem etwas Nichtgegenständliches bezeichnet wird, z. B. der Glaube, die Liebe, die Hoffnung. Als Gegenbegriff gilt das Konkretum, etwas Dingliches.
  Konkretum (n) Als Konkretum (auch: Gegenstandswort) bezeichnet man ein Substantiv (Nomen), das etwas Gegenständliches bezeichnet, d.h. hier etwas konkret sinnlich Erfahrbares.
  Kollektivum (n) Das Kollektivum (lat., Mehrzahl Kollektiva) ist ein sprachlicher Ausdruck, der eine unbestimmte Anzahl gleichartiger Dinge oder Sachverhalte in einer Klasse zusammenfasst.
  Verb (n) Verb ist ein fachsprachlicher Ausdruck der traditionellen Grammatik für eine Wortart, die eine Tätigkeit, ein Geschehen oder einen Zustand ausdrückt, und erfasst Wörter wie gehen, denken, leben und verblühen.
  Modalverb (n) Modalverben bestimmen in der Grammatik, in welchem Verhältnis (Modus) das Satzsubjekt zur Satzaussage steht.
  Hilfsverb (n) Als Hilfsverb, auch Hilfszeitwort bezeichnet man in der Sprachwissenschaft bestimmte Verben, deren Funktion darin liegt, zusammen mit einem Vollverb eine bestimmte Tempus- oder Modus Form zu bilden.
  Kopula (f) Kopula (Plural: Kopulas bzw. Kopulae (lat. Band)) ist ein Ausdruck der traditionellen Logik und der traditionellen Grammatik, der in einem – wie man traditionell sagte – Urteil, heute eher Aussage, das Subjekt mit dem Prädikat verbindet (Kopula-Band).
  Partizip I (Präsens) (n) Ein Partizip (lat. Partizipium, zu particeps „teilhabend“; Pl.: Partizipien) ist eine infinite Verbform. Die Bezeichnung deutet auf die Teilhabe (Partizipation) an den Eigenschaften sowohl von Adjektiven als auch von Verben hin. Das Partizip I dient im Satz zur Verwendung eines Verbs als Adjektiv oder Adverb.
  Partizip II (Perfekt) (n) Das Partizip II dient im Satz zur Verwendung eines Verbs im Passiv als Adjektiv oder Adverb; zur Bildung von zusammengesetzten (analytischen) Zeitformen: Perfekt, Plusquamperfekt, Futur II; jeweils im Aktiv, sowie für sämtliche Zeitformen im Passiv.
  Gerundium (n)     Gerundiv(um) (n) Das Gerundium (nicht zu verwechseln mit dem Gerundivum) wird im Lateinischen, im Englischen und in zahlreichen romanischen Sprachen dazu verwendet, ein Verb zu substantivieren (Gerundium = substantivierter Infinitiv = Verbalsubstantiv). Das Gerundiv(um) ist als Adjektiv fungierende Verbform mit passivischer Bedeutung, die eine Notwendigkeit ausdrückt.
  Adjektiv (n) Das Adjektiv oder Eigenschafts- bzw. Beiwort, in der Grundschule auch Wiewort (Wie ist etwas?) genannt, ist in der Sprachwissenschaft die Wortart, welche die Beschaffenheit oder eine Beziehung eines (konkreten) Dinges, einer (abstrakten) Sache, eines Vorganges oder Zustandes usw. beschreibt.
  attributives Adjektiv (n) attributiv (Beifügung zu einem Substantiv oder Adjektiv): „Sie hatte braune Augen.“
  prädikatives Adjektiv (n) prädikativ (in Verbindung mit sein, werden, bleiben und wenigen ähnlichen Verben): „Er war neugierig. Er blieb immer freundlich.“
  Artikel (m) Artikel (lat. articulus „Abschnitt“, „Teil“ (einer Rede)) bezeichnet: Wortart oder Geschlechtswort, in der Grammatik Wörter in Verbindung mit einem Substantiv und dieses näher bestimmen. Es wird unterschieden zwischen bestimmtem Artikel (der, die, das), unbestimmtem Artikel (ein, eine) sowie dem sogenannten Nullartikel, also Stellen, an denen kein Artikel verwendet werden darf.
  Pronomen (n) Als Pronomen (Mehrzahl Pronomina oder Pronomen) oder Fürwort wird in der traditionellen Wortartlehre eine (recht heterogene) Wortart bezeichnet. Als Pronomen werden Wörter bezeichnet, die entweder stellvertretend für ein Substantiv (Nomen im engeren Sinn, genauer: für Substantiv/Substantivphrasem) stehen und substantivisch verwendet werden.
  Interrogativpronomen (n) Das Interrogativpronomen (auch: fragendes Fürwort) ist ein Wort in einer Frage, das nach einem bestimmten Typ von Information fragt. Es gehört mit den Interrogativadverbien (Frageadverbien) zu den W-Wörtern (= Fragewörtern).
  Personalpronomen (n) Das klassische Personalpronomen (Mehrzahl: -pronomen oder -pronomina) wird auch persönliches Fürwort genannt. Es gehört zu den veränderlichen Wortarten. Wie jedes Pronomen dient es als Ersatz für ein Nomen (Pronomen) und bildet folgerichtig einen eigenen Satzteil.
  Reflexivpronomen (n) Das Reflexivpronomen (auch: rückbezügliches Fürwort) ist ein Pronomen, das sich auf das inhaltliche oder grammatische Subjekt eines Satzes oder Textes bezieht.
  Demonstrativpronomen (n) Das Demonstrativpronomen oder auch hinweisendes Fürwort ist eine Wortart, mit der der Sprecher auf einen Gesprächsgegenstand im Raum verweist, auf den man mit dem Finger zeigen kann.
  Possessivpronomen (n) Possessivpronomen (auch: Possessivbegleiter, besitzanzeigende Fürwörter) sind eine Wortart. Mit diesem Begriff bezeichnet man Pronomen, die ein Abhängigkeitsverhältnis - oft ein konkretes Besitzverhältnisse - zum Referenten ausdrücken, beispielsweise mein Haus, sein Auto, ihre Oma.
  Relativpronomen (n) Das Relativpronomen (gelegentlich auch: bezügliches Fürwort) ist ein Wort, das in einem Relativsatz ein Gegenstandswort (Substantiv) des übergeordneten Satzes ersetzt (es bezeichnet den Referenten).
  Indefinitpronomen (n) In der traditionellen Grammatik bilden Indefinitpronomen eine Untergruppe der Pronomen. Sie dienen zur Kennzeichnung von Personen oder Sachen, die hinsichtlich ihres Genus (man, jemand, etwas, nichts, niemand) oder ihrer Zahl (jeder, mancher) unbestimmt sind.
  Konjunktion (f) Der Ausdruck Konjunktion bezeichnet in der Grammatik eine Wortart, genauer eine nicht veränderbare (nicht flektierbare) Wortart (Partikel (im weiteren Sinn)). - Beispiele: 'und' - 'oder'
  Zahlwort (n) Das Numerale, deutsch Zahlwort, wird in der Sprachwissenschaft manchmal als eigene Wortart angesetzt.
  Kardinalzahl (f) Grundzahlwörter (Kardinalia) stellen, wie der Name vermuten lässt, die grundlegenden Zahlwörter für die Kardinalzahlen dar. Beispiele: eins, zwei, zwölf, siebzehn, hundert dreiundfünfzig
  Ordinalzahl (f) Mit Hilfe der Ordnungszahlwörter (Ordinalia) ist es möglich, Reihenfolgen zu erstellen (Ordinalzahlen). Eins und drei werden stark gebeugt: der erste Ritter, mein drittes Huhn.
  Sammelzahlwort (n) Sammelzahlen (Kollektivzahlen) drücken Zusammengehöriges aus (Kollektivum).
  Eigenschaften von Nomina  
  Deklination (f) Die Deklination (deutsch: Beugung) in der Grammatik einer Sprache beschreibt formal die Regeln, nach denen bestimmte Wortarten (vor allem Substantive, Pronomen und Adjektive) gemäß den grammatischen Kategorien Kasus (Fall), Numerus (Zahl) und Genus (Geschlecht) ihre Form verändern.
  Genus (n) Das Genus oder grammatische Geschlecht ist ein in vielen Sprachen vorkommendes Klassifikationsmerkmal von Substantiven. Ist das biologische Geschlecht unbekannt oder nicht wichtig oder soll über eine gemischtgeschlechtliche Gruppe gesprochen werden, so besteht im Deutschen die Möglichkeit, Oberbegriffe in der Form eines generischen Maskulinums (der Mensch, der Hund), eines generischen Femininums (die Katze) oder generischen Neutrums (das Opfer, das Pferd) zu benutzen.
  Numerus (m) Der Numerus (Plural: Numeri) ist in der Grammatik eine Zahlform zur Bestimmung von Mengenwertigkeiten, also zur Festlegung beziehungsweise Unterscheidung der Anzahl.
  Singular (m) Der Singular bezeichnet in der Grammatik einen Numerus und repräsentiert die Einzahl. Er ist der grundlegende Numerus und geht allen anderen Formen voran.
  Plural (m) Der Plural bezeichnet in der Grammatik einen Numerus und repräsentiert die Mehrzahl. Darunter fallen alle Mengen, die in einer Sprache nicht durch einen niederwertigeren Numerus abgedeckt werden.
  Dual (m) Der Dual (auch: Zweizahl, der Dualis, lat. duo „zwei“) ist eine grammatikalische Unterkategorie des Numerus. Im Gegensatz zum Singular und zum unpräzisen Plural bezeichnet der Dual eine Zweizahl der beschriebenen Elemente mit eigenen verbalen bzw. nominalen Formen (wie die beiden weiteren auftretenden Numerus-Kategorien Trial und Paukal).
  Eigenschaften von Verben  
  Infinitiv (m) Infinitiv ist der Name für eine Verbform, in der Numerus und (normalerweise) Person nicht ausgedrückt werden. Infinitivformen gibt es gleichwohl in verschiedenen Tempora („gesehen haben“) und unterschiedlicher Diathese („gesehen worden sein“).
  Regelmäßig Ein regelmäßiges Verb ist ein Verb, dessen Beugungsformen vollständig mit den üblichen Grammatikregeln aus der Nennform abgeleitet werden können.
  Unregelmäßig Unregelmäßige Verben (unregelmäßige Zeitwörter) sind Verben, deren Stammformen – im Gegensatz zu regelmäßigen Verben – nicht vollständig aufgrund von Regeln aus dem Infinitiv oder einer anderen Nennform abgeleitet werden können.
  Stark Starke Verben sind im Deutschen – wie in einigen anderen Sprachen – durch Wechsel des Stammvokals gekennzeichnet (Ablaut), wie beispielsweise bei singen – sang – gesungen oder treffen – traf – getroffen, wobei die Vokaländerungen historisch erklärbaren Mustern folgen und keinesfalls beliebig sind.
  Schwach Die regelmäßige Bildung der Stammformen eines schwachen Verbs erfolgt durch Anfügen der Suffixe -te bzw. -t sowie des Präfixes ge- an den unveränderten Wortstamm, wie etwa in fragen – fragte – gefragt. Die Konjugation von Verben mithilfe dieser Dentalsuffixe nennt man schwache Konjugation; Verben, die nach diesem Muster flektiert werden, heißen dementsprechend schwache Verben.
  Transitiv Als transitiv (auch: zielend) werden in der Syntax Verben bezeichnet, die ein direktes Objekt, d. h. ein Akkusativ-Objekt (antwortet auf die Frage wen? oder was?), bei sich haben können, z. B. schlagen, sehen, lieben u. v. a. In Passiv-Sätzen wird das Akkusativobjekt zum Subjekt und steht im Nominativ, was aber die Einstufung des Verbs als transitiv nicht beeinflusst.
  Intransitiv Als intransitiv werden Verben bezeichnet, die nur ein Subjekt haben, z. B. lachen, denken, schlafen u. v. a. oder zusätzlich nur ein indirektes Objekt (wem? oder was?) im Dativ, z. B. helfen, danken, vertrauen u. v. a. Intransitive Verben binden im Gegensatz zu transitiven Verben kein direktes Objekt (d. h. in Akkusativsprachen wie etwa dem Deutschen ein Akkusativobjekt).
  Reflexivverb (n) Ein reflexives Verb drückt jene Tätigkeit eines Subjektes (Sprechers) aus, welche sich auf es (ihn) selbst bezieht. Reflexivität ist ein Sonderfall der Handlungsrichtung eines Verbes (Diathese).
  Valenz (f) Der Fachausdruck Valenz (Wertigkeit) bedeutet in der Sprachwissenschaft (Linguistik) die Eigenschaft eines Wortes, andere Wörter „an sich zu binden“, Ergänzungen zu „fordern“ bzw. „Leerstellen zu eröffnen und die Besetzung dieser Leerstellen zu regeln“.
  Tempus (n) Das Tempus (lat. Zeit; Plural: Tempora) gibt an, in welcher Zeit (auf welcher Zeitstufe) aus der Sicht des Sprechers (oder Schreibers) das Besprochene (=die Proposition) stattfindet. Zeitstufen sind (neben dem Modus) eine grundlegende Kategorie der Grammatik der Verben. Tempora sind sprachliche Mittel, die Zeitstufen auszudrücken.
  Präsens (n) Das Präsens (lat. Präsens - gegenwärtig(e Zeit)) ist eine grammatikalische Zeitform und beschreibt die Gegenwartsform eines Verbs. Es handelt sich dabei um eine Zeitform, mit der ein verbales Geschehen oder Sein aus der Sicht des Sprechers als gegenwärtig charakterisiert wird.
  Perfekt (n) Der Ausdruck Perfekt ist ein aus der lateinischen Grammatik übernommener traditioneller Terminus zur Bezeichnung einer Zeitform (2. Vergangenheit) des Verbs (Tempus) (prototypisch) der Vergangenheit.
  Präteritum (n) / Imperfekt (n) Das Präteritum, oft auch 1. Vergangenheit oder (fälschlich) als Imperfekt bezeichnet, ist die Vergangenheitsform, die abgeschlossene Ereignisse beschreibt − nicht nur im Deutschen. Ich lief, du lachtest oder es regnete sind Beispiele für Verben im Präteritum.
  Plusquamperfekt (n) Das Plusquamperfekt (wörtliche: mehr als vollendet, Abkürzung: PQP), auch vollendete Vergangenheit, Vorvergangenheit oder 3. Vergangenheit genannt, ist ein Tempus. Es wird für den Zeitraum benutzt, der zeitlich vor einem Referenzpunkt in der Vergangenheit liegt, wobei sich der Referenzpunkt aus dem Kontext des Textes bzw. der Erzählung ergibt (Bsp.: „Ich machte einmal eine Prüfung“).
  Futur I (n) Das Futur I ist im Deutschen seiner Hauptform nach eine Tempus-Form, die einen Zukunftsbezug ausdrückt.
  Futur II (n) Das sogenannte „Futur II“, auch „Futur exakt“ genannt, das eine in der Zukunft abgeschlossene Handlung ausdrücken soll, wird in der gesprochenen Sprache kaum verwendet. Abgeschlossene Handlungen in der Zukunft werden im Deutschen stattdessen oft durch das Perfekt ausgedrückt.
  Zeitstufe (f)  
  Gegenwart (f) Gegenwart ist eine Bezeichnung für einen nicht genau bestimmten Zeitraum zwischen vergangener Zeit (Vergangenheit) und kommender, künftiger Zeit (Zukunft). Als Synonyme dafür werden auch die Begriffe Heute und Jetzt verwendet.
  Vergangenheit (f) Die Vergangenheit ist die Menge aller zeitlich zurückliegenden Ereignisse. Dabei gibt es verschiedene Auffassungen in Abhängigkeit vom Sachgebiet, wie weit ein Ereignis zurückliegen muss, um von Vergangenheit zu sprechen.
  Zukunft (f) Die Zukunft ist die Zeit, die subjektiv gesehen der Gegenwart nachfolgt.
  Modus (m) Der Modus (auch: die Aussageweise) ist ein Konjugationsparameter beziehungsweise eine grammatische Kategorie des Verbs. Durch Modi wird die subjektive Stellungnahme des Sprechers zur Satzaussage ausgedrückt.
  Indikativ (m) Der Indikativ ist einer der drei Modi des Verbs im Deutschen und Lateinischen (die anderen zwei sind der Imperativ und der Konjunktiv). Der Indikativ wird für die Darstellung der Wirklichkeit benutzt.
  Konjunktiv (m) Der Konjunktiv ist im Deutschen neben dem Indikativ und dem Imperativ einer der drei Modi eines Verbs. Der Konjunktiv wird für die Darstellung einer Möglichkeit benutzt und daher auch als Möglichkeitsform bezeichnet.
  Konditional (m) Der Konditional(is) ist eine Unterkategorie des Modus des Verbs. Mit seiner Hilfe kann ein Sachverhalt als bedingt, als eine Implikation ausgedrückt werden.
  Imperativ (m) Der Imperativ existiert in vielen Sprachen und wird zum äußern von Aufforderungen und Befehlen oder Ratschlägen und Einladungen benutzt. Der Imperativ ist einer der drei Modi des Verbs im Deutschen (die anderen zwei sind der Indikativ und der Konjunktiv). Der Imperativ ist in den germanischen Sprachen aus dem Konjunktiv Präsenz entstanden.
  Optativ (m) Der Optativ ist ein in einigen Sprachen existierender, eigenständiger Modus des Verbs, in anderen Sprachen wiederum fällt er mit dem Konjunktiv zusammen.
  Eigenschaften von Adjektiven  
  Komparation (f) Die Komparation ist in der Sprachwissenschaft die Steigerung von Adjektiven und Adverbien. Positiv, Komparativ, Superlativ, Elativ, Exzessiv. Dieser hat im Deutschen keine eigene Adjektivform.
  Syntaktische Funktionen  
  Subjekt (n) Subjekt (traditionelle Grammatik: Satzgegenstand) wird in der Linguistik unterschiedlich definiert. Am geläufigsten ist die Auffassung, dass es sich um eine Syntaktische Funktion handelt, die eine Wortgruppe (ein Satzglied) im Satz ausübt. In vielen Sprachen (in allen Akkusativsprachen) bildet das Satzglied im Nominativ mit dem Prädikat die Kernaussage des Satzes. Dieses wichtige Satzglied wird Subjekt genannt. Es handelt sich also um dasjenige Satzglied eines Satzes, das mit der Frage "Wer oder was?" erfragt werden kann.
  Prädikat (n) Das Prädikat (auch Satzaussage) ist das zentrale Satzglied natürlich sprachlicher Sätze. In der deutschen Sprache, auf welche sich die folgenden Ausführungen beziehen, enthält das Prädikat immer genau eine finite Verbform (= Verb mit einer Personalendung). Das Prädikat kann aus einem Wort (einteiliges Prädikat) oder aus mehreren Wörtern bestehen (mehrteiliges Prädikat).
  Prädikatenlogik (n) Als Prädikativum (auch: Prädikativ) bezeichnet man eine Ergänzung des Prädikats, die nicht die Art und Weise der Tätigkeit oder des Vorgangs charakterisiert (dann handelte es sich um ein Adverbial), sondern die eine Eigenschaft des Subjekts oder des Objekts bezeichnet.
  Attribut (n) Ein Attribut oder Beifügung ist ein Begriff aus der Grammatik. Das Attribut bestimmt das Bezugswort näher. Als Wort oder Wortgruppe ist es Teil eines Satzgliedes und bestimmt dessen Eigenschaften mit. Attribute stehen abhängig von der Wortart des Bezugswortes als Linksattribut (vorangestellt) oder als Rechtsattribut (nachgestellt). Ihre Stellung im Satzglied kann durch die Umstellprobe nicht verändert werden.
  Apposition (f) Als Apposition wird in der Grammatik ein substantivisches Attribut bezeichnet, das sein Beziehungswort näher beschreibt. Dieses Beziehungswort kann ein Substantiv oder Pronomen sein oder eine substantivische Wortgruppe (Nominalphrase, Satzglied). Die Apposition ist mit dem Beziehungswort austauschbar und steht meist im gleichen Kasus wie das Beziehungswort.
  Adjunkt (n) Der Begriff Adjunkten bezeichnet in verschiedenen modernen generativen Syntaxtheorien bestimmte syntaktische Einheiten, die an eine andere Phrase angefügte werden. Im Gegensatz zu Komplementen sind Adjunkten fakultativ.
  Objekt (n) Ein Objekt (Satzergänzung) bezeichnet in der Grammatik eine Ergänzung, auf die sich das Prädikat bezieht (bzw. die – in einer anderen Bedeutung – selbst Teil des Prädikats/der Satzaussage ist). Es handelt sich um eine Kategorie der Syntax. Objekte können aus einem oder mehreren Wörtern bestehen. Ein Objekt kann aus mehreren Wortarten (Pronomen, Substantiven, Numeralien) oder anderen syntaktischen Strukturen (Infinitive mit zu oder Gliedsätze) bestehen.
  direktes Objekt (n) Das direkte Objekt identifiziert eine Person oder eine Sache, die direkt in eine Handlung einbezogen ist.
  indirektes Objekt (n) Das indirekte Objekt steht in syntagmatischer Relation mit dem Subjekt und dem direkten Objekt, weshalb es nicht unabhängig von diesen definiert werden kann. Das indirekte Objekt besetzt die semantische Funktion des Rezipienten. Beispiel: Paul [Subjekt/Agens] gibt ihm [indirektes Objekt/Rezipient] ein Buch [direktes Objekt/Patiens].
  propositionales Objekt (n) Das Präpositionalobjekt antwortet auf eine Frage, die eine Präposition enthält. Diese Präposition ist immer eine spezielle, mit dem Verb verbundene. So kann man mit „auf wen?“ oder „worauf?“ erfragen, auf wen jemand wartet.
  Adverbiale Bestimmung (f) Die adverbiale Bestimmung (auch Adverbial, Adverbiale, Adverbialbestimmung) oder Umstandsbestimmung (auch: Umstandsangabe) ist ein Begriff aus der Grammatik und bezeichnet ein Satzglied bzw. eine Satzgliedergänzung. Sie bestimmt die Umstände eines Geschehens und charakterisiert die Art und Weise einer Tätigkeit oder eines Vorgangs genauer.
  Temporal temporal: gleichzeitig: während, indem, indes[sen], solange, sowie, sooft, als, wie, denn, nun vorzeitig: nachdem, als, wenn, sobald, sowie, seit[dem] nach zeitig: bis, bevor, ehe, (selten:) als, wenn
  Modal modal: instrumental (modal) i. e. S.: indem zur Kennzeichnung des fehlenden oder stellvertretenden Umstands: ohne dass, (an)statt dass restriktiv/adversativ (zur Kennzeichnung der Einschränkung und des Gegensatzes): (in)soweit, (in)sofern, soviel, während, wohingegen vergleichend: wie, als, als ob, als wenn, wie wenn
  kausal kausal: kausal i. e. S.: weil, da, zumal, nun, dass (im Sinne von wie) konsekutiv (Folge kennzeichnend): sodass oder so dass, als dass, dass konditional (Bedingung kennzeichnend): wenn, falls, im Falle, sofern, soweit, (veralt.:) so proportional (gleich bleibendes Verhältnis kennzeichnend): je (Korrelate: desto, umso, veralt.: je) konzessiv (einräumend): obgleich, obwohl, (selten: ob, obschon, obzwar, wenngleich, wenn auch, wennschon, wiewohl, ungeachtet, gleichwohl) final (zielsetzend): damit, dass, veralt.: auf dass
  Satzarten Satzart (auch Satz typ, Satzmodus) ist spezifisch ein sprachwissenschaftlicher Terminus, mit dem Satzformen nach ihrer typischen kommunikativen Funktion (ihrem Handlungszweck, ihrer (oberflächlichen) illokutiven Funktion) unterschieden werden.
  Nebensatz (m) Nebensatze sind Steilste, die in einem übergeordnet Telesatz, einem Matrixsatz, eingebunden sind und von ihm abhängigen. Im Gegensatz zum Hauptsatz steht in einem Nebensatz die finite Verb Form als sogenanntes Prädikat grundsätzlich am Satzende (Ausnahmen: siehe Sonderfällen). Ein infinites Verb befindet sich in solchen Nebensätzen direkt vor dem finiten Verb. Teilsätze ohne finite Verb Form (Infinitiv- oder Partizipialsätze) können ebenfalls zu den Nebensätzen gezählt werden. Da ein Nebensatz einen Matrixsatz voraussetzt, kann er im Gegensatz zu einem Hauptsatz nie alleine stehen. Nebensätze kann man weiter in Gliedsätze und Attributsätze unterteilen.
  Hauptsatz (m) Ein Hauptsatz ist ein selbständig vorkommender einfacher Satz oder ein Teilsatz in einem Satzgefüge, der keinem anderen Teilsatz untergeordnet ist, also von keinem anderen Teilsatz abhängig ist. In manchen Handbüchern wird nur der untergeordnete Teilsatz, nicht aber der selbständig vorkommende einfache Satz als Hauptsatz verstanden (Bußmann; Lewandowski).
  Komplementsatz (m) / Objektsatz (m) - Subjektsatz (m) Subjekt- und Objektsätze nehmen immer eine komplette Argumentstelle eines verbalen Prädikates ein und werden in vielen Fällen − aber nicht immer − durch ein Komplement wie dass, ob oder ein Fragepronomen eingeleitet. Steht ein Subjektsatz in Endstellung, wird er oft durch das Pronomen es vorsignalisiert. Beispiele für Subjektsätze: Es ist nicht gut, dass der Mensch allein ist. Wann er kommt, ist unklar. Beispiel für Objektsätze: Und er sah, dass es gut war. Ich frage mich, ob sie mich noch kennt.
  Adverbialsatz (m) Adverbialsätze werden durch verschiedene Konjunktionen eingeleitet. Je nach ihrem Bedeutungsgehalt unterscheidet man: Temporalsätze (Zeit): Als das hohe Pfingstfest gekommen war, waren sie alle an einem Ort. Konditionalsätze (Bedingung): Wenn/Falls ich gewinne, bezahlst du. Konzessivsätze (Einschränkung/Gegengrund): Obwohl es regnet, spielen sie draußen. Kausalsätze (Grund): Weil du gesehen hast, glaubst du. Modalsätze (Art und Weise): Indem sie schwiegen, zeigten sie die Ignoranz. Komparativsätze (Vergleich zweier Dinge/Sachen): Es ist besser, als ich es mir erträumt habe. Adversativsätze (Gegenüberstellung): Während der Konzessivsatz einen logischen Widerspruch angibt, ist das beim Adversativsatz nicht der Fall. Finalsätze (Absicht, Zweck): Damit du mich verstehst, erkläre ich es noch einmal. Konsekutivsätze (Folge): Er verpasste den Bus, sodass er sich verspätete. Lokalsätze (Ort): Ich wohne da, wo die großen Häuser sind.
  Aussagesatz / Deklarativsatz (m) Der Deklarativsatz ist neben Fragesatz und Aufforderungssatz eine der drei grundlegenden Satzarten. Deklarativsätze sind Satzarten, welche eine Behauptung aufstellen, also eine Aussage machen und dazu Verben verwenden wie der Meinung sein, behaupten, feststellen, sagen usw.
  Fragesatz / Interrogativsatz (m) - Ausrufesatz (m) Fragesätze sind solche Sätze, mit denen man typischerweise eine Frage stellt, um darauf eine Antwort zu erhalten, die der Beseitigung einer Wissenslücken dient. Der Fragesatz ist wie der Aussagesatz und der Aufforderungssatz eine Satzart. Der Ausrufe-Fragesatz ist sowohl mit einem Ausrufezeichen, als auch einem Fragezeichen am Ende eines Satzes versehen und ist des Öfteren schon im schriftlichen Gebrauch. Manche Grammatiker erweitern die Palette der Satzmodi noch um: den Ausrufesatz (Exklamativsatz) oder auch um den Wunschsatz (Desiderativsatz).
  Morphologie (f) Morphologie bezeichnet in der sprachwissenschaftlichen Bedeutung ein Teilgebiet der Grammatik. Die Morphologie widmet sich der Erforschung der kleinsten bedeutungs- oder funktionstragenden Elemente einer Sprache, der Morpheme.
  Morphem (n) Unter Morphem versteht die Sprachwissenschaft (Linguistik) diejenigen sprachlichen Bestandteile, aus denen Wörter bestehen und die eine Bedeutung oder eine grammatische Funktion haben.
  Flexion (f) bezeichnet in der Grammatik die Änderung der Gestalt eines Wortes (eines Lexems) zum Ausdruck seiner grammatischen Funktion in einem Satz. Dies geschieht mit Hilfe von Morphemen (Flexionselemente/Flexive).
  Stamm (m) Der Begriff Wortstamm oder kurz Stamm wird unterschiedlich verwendet. Gemeinsam ist den verschiedenen Verwendungsweisen, dass der Wortstamm der Bestandteil eines Wortes ist, auf den andere Wörter (oder Wortformen) bezogen werden können.
  Wurzel (f) Unter Wurzel versteht man in der Linguistik den Bedeutungskern eines Wortes. Die Wurzel eines Wortes bildet somit die kleinste Einheit (morphologisches Atom) für die Wortbildung.
  Wortbildung (f) Die Wortbildung untersucht und beschreibt Verfahren und Gesetzmäßigkeiten bei der Bildung neuer komplexer Wörter (Lexeme) auf der Basis schon vorhandener sprachlicher Mittel. Hierfür werden sprachliche Elemente wie einfache und komplexe Wörter, Morpheme, Affixe und Fugenelemente eingesetzt. Sie ist also eine Möglichkeit der Wortschatzerweiterung. Weitere Arten der Wortschatzerweiterung sind Entlehnung, Bedeutungswandel und Neuschöpfung. Die Wortbildung ist neben Bedeutungswandel und Entlehnung eines der Hauptverfahren der Bezeichnungsfindung beziehungsweise des Bezeichnungswandels; diese sind Untersuchungsgegenstand der Onomasiologie. Hauptverfahren im Deutschen zur Bildung neuer Wörter ist die Neukombination vorhandener Wörter oder besonderer Wortbildungselemente.
  Komposition (f) Die Komposition (auch: Zusammensetzung) ist nach herrschender Bestimmung (Definition) die Bildung eines neuen Wortes durch die Verbindung mindestens zweier selbstständig vorkommender Wörter oder (in anderen Worten) „die Verbindung von zwei oder mehreren sonst frei vorkommenden Morphemen oder Morphemfolgen (Wörtern) zu einem Kompositum.“
  Derivation (f)/ Ableitung (f) In der Linguistik ist die Derivation (lateinisch, deutsch auch die Ableitung) ein Mittel der Wortbildung. Mit Hilfe von lexikalischen Morphemen (Lexemen/Grundmorphemen) und Affixen (grammatische Morpheme) werden neue Wortformen gebildet, die selbst nicht unbedingt Lexeme sein müssen, es jedoch in den meisten Fällen sind. Als Derivation bezeichnet man den Prozess der Bildung. Das Ergebnis nennt man Derivat. Zusammen mit der Komposition (Zusammensetzung) ist die Derivation das wichtigste Wortbildungsmittel der deutschen Sprache. Weitere Wortbildungsverfahren unter Wortbildung.
  Affix (n) In der Linguistik ist ein Affix ein gebundenes Morphem, das keine lexikalische, sondern nur eine grammatikalische Bedeutung hat. Es ist daher von gebundenen lexikalischen Morphemen (Konfixe, unikales Morphem) zu unterscheiden. Die Affixe können eingeteilt werden nach ihrer Stellung oder nach ihrer Funktion.  
  Präfix (n) ist ein Affix, das vorne an den Wortstamm angehängt wird. Das Anfügen von Präfixen (Präfigierung) ist eine Methode zur morphologischen Wortbildung. Oft ändert eine Präfigierung die Wortbedeutung (z. B. an-kaufen und ver-kaufen). Es gibt produktive und nicht mehr produktive Präfixe. Mit produktiven Präfixen kann man neue Wörter bilden. Nicht mehr produktive Präfixe sind teilweise kaum noch als solche zu erkennen.
  Suffix (n) Ein Suffix (n, von lat. suffixum, „An-, Aufgestecktes“) ist eine an ein Wort angehängte Ableitungs- oder Nachsilbe (z. B. -ung, -chen, -heit). Fachterminologisch ist es ein Affix, das einem Grundmorphem (Wortstamm) angehängt wird. Als Affix ist es ein gebundenes, nicht lexikalisches Morphem. Es dient als Flexionssuffix der Flexion oder als Derivationssuffix der Wortbildung eines Grundwortes durch Ableitung (Derivation).
  Phonologie (f) untersucht, welche Laute unter welchen Bedingungen Wörter voneinander unterscheiden können. So kann sie etwa feststellen, dass in einem Wortpaar wie "Bann - Mann" die beiden Anlaute allein dazu dienen, diese Wörter zu unterscheiden; solche Laute werden als Vertreter verschiedener Phoneme (= kleinste bedeutungsunterscheidende Einheiten) betrachtet.
  Phonetik (f) untersucht die Faktoren und Komponenten sprachlicher Laute.
  Aussprache (f)  
  Assimilation (f) Mit Assimilation bezeichnet man in der Phonologie Sprachlautveränderungen, die meist durch Koartikulation (artikulatorische Vereinfachung) entstehen. Assimilation lässt sich sowohl in auf synchroner wie auch auf diachroner Ebene beschreiben. Synchrone Assimilation ist ein natürlicher Prozess innerhalb jeder Sprache. Diachrone bzw. historische Assimilation liegt vor, wenn sich die Lautangleichung historisch entwickelt hat.  
  Bindung (f)  
  Elision (f) Von der Elision Können Sowohl einzelne Segmente als auch ganze Silben betroffen sein
  Phon (n) / Laut (m) Ein Laut ist allgemein ein Geräusch oder ein Klang, hervorgerufen durch die menschliche oder tierische Stimme
  Phonem (n) Ein Phonem (selten: Fonem) ist die abstrakte Klasse aller Laute (Phone), die in einer gesprochenen Sprache die gleiche bedeutungsunterscheidende (distinktive) Funktion haben. Das Phonem kann somit als die kleinste, bedeutungsunterscheidende Einheit der Sprache definiert werden. Die Phoneme sind Untersuchungsgegenstand der Phonologie, während die Phonetik die Phone untersucht.  
  Allophon (n) Als Allophon (aus griech. allo „anders als“, fone „Stimme“, bed. „andersklingend“) bezeichnet man in der Linguistik die lautliche Variante eines Phonems. Allophone werden auch als Phonemvarianten oder subphoneme Varianten bezeichnet.
  Konsonant(m) Unter einem Konsonanten (v. lat.: con = mit + sonare = tönen; auch Mittöner oder Mitlaut) versteht man einerseits einen Laut, dessen Artikulation eine Verengung des Stimmtraktes beinhaltet, so dass der Atemluftstrom ganz oder teilweise blockiert wird und es zu hörbaren Turbulenzen (Luftwirbelungen) kommt. Konsonanten sind Hemmnis überwindende Laute. Hierzu zählen im Deutschen die Gruppe der Obstruenten (Plosive, Frikative, Affrikaten) und die Gruppe der Sonoranten (Liquide/Laterale, Nasale) sowie der Halbvokal oder Halbkonsonant /j/.
  Umlaut (m) Der Begriff Umlaut wird für zwei unterschiedliche Dinge benutzt: · für eine bestimmte Art der Veränderung eines Vokals in den germanischen Sprachen mit Ausnahme des Gotischen: a-Umlaut, i-Umlaut und u-Umlaut. Vom Umlaut zu unterscheiden ist der Ablaut, der eine andere Etymologie und Funktionsweise hat. · für spezielle Buchstaben im deutschen Alphabet, mit denen die entsprechenden Laute des Neuhochdeutschen dargestellt werden, die sprachgeschichtlich allesamt i-Umlaute sind: д, ц, ь und der Zweilaut äu. Der Name Umlaut rührt von Jacob Grimm her, der auch den Ausdruck Brechung für den a-Umlaut erfand.  
  Diphthong (m) Ein Diphthong (von griechisch δίφθογγος: Dis „zweimal“ und phthóngos „Laut“) ist ein Doppellaut aus zwei verschiedenen Vokalen, auch Zwielaut oder Zweilaut. Die bekanntesten Schreibungen von Diphthongen im Deutschen sind „ei“, „au“, „äu“ und „eu“; seltener sind „ai“ oder „ui“. Diphthonge kommen auch in vielen anderen Sprachen vor.
  Prosodie (f) Prosodie ist die Gesamtheit spezifischer sprachlicher Eigenschaften wie Akzent, Intonation, Quantität und (Sprech-)Pausen. Prosodie, auch als Prosodik (veraltet) bezeichnet, bezieht sich im Allgemeinen auf Einheiten, die größer sind als ein einzelnes Phonem.
  Intonation (f) Intonation ist in der Linguistik ein Teilbereich oder ein Merkmal der Prosodie. In der Phonetik versteht man unter Intonation den wahrgenommenen, zeitlichen Verlauf der Tonhöhe innerhalb eines Wortes (Wortmelodie), Satzes oder Sprechakts. Intonation wird fälschlicherweise oft gleichgesetzt mit der Prosodie, ist jedoch im engeren Sinne nur ein Teil davon.
  Betonung (f) Hervorhebung einer bestimmten Silbe durch höheren Atemdruck oder größere Tonhöhe
  Wortakzent (m) Der Wortakzent ist in der Phonologie die lautliche Hervorhebung einer Silbe einer mehrsilbigen Wortform. Der Wortakzent ist ein prosodisches Merkmal des Wortes und einer von verschiedenen linguistischen Akzenten. In längeren oder zusammengesetzten Wörtern kann es einen Haupt- und einen oder mehrere Nebenakzente geben. In einigen Sprachen wird der Wortakzent in der Schrift kenntlich gemacht, vgl. Akzent (Schrift). Der Wortakzent ist einbezogen in die Satzmelodie und von der Umgebung abhängig.  
  Satzakzent (m) Der Satzakzent zählt zu den sogenannten Suprasegmentalia und bezeichnet das betonte Satzglied eines Satzes. Seine Besonderheit liegt darin, dass er aus der Schrift nicht unmittelbar herauszulesen ist. In der gesprochenen Sprache ist der Satzakzent von großem Wert, weil der Sprecher die Aufmerksamkeit des Hörers durch die Stimmgebung auf sein eigenes, subjektiv als wichtig erachtetes Thema lenken kann.
  Orthographie (f) Die Orthographie oder Orthografie (seit der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts als Übersetzung des griech.-lat. Terminus orthographia) ist die allgemein übliche Schreibung der Wörter einer Sprache in der verwendeten Schrift. Eine davon abweichende Schreibung wird allgemein als Rechtschreibfehler bezeichnet.
  Graphem (n) Grapheme (auch: Grafeme) sind die kleinsten im Schreibfluss aufeinanderfolgenden bedeutungsunterscheidenden Einheiten des Schriftsystems einer bestimmten Sprache, während Schriftzeichen und Buchstaben sprachunabhängig sind. Sie sind der wissenschaftliche Untersuchungsgegenstand der Graphematik.
  Grundbegriffe des Strukturalismus (m) Der Strukturalismus begreift Sprache als System. Dieses System besteht aus einer Menge von Einzelelementen, zwischen denen Beziehungen bestehen - diese Beziehungen bilden nun die Struktur der Sprache, die der Strukturlist durch Untersuchung der Einzelelemente Offenlegen will. Die relevanten Elemente können nicht direkt beschrieben werden, sondern nur indirekt: durch die Beziehungen, in denen sie zu anderen Elementen stehen und durch die sie definiert sind.
  Synchronie (f) sprachwissenschaftlicher Ansatz zur Erforschung des Systems einer Sprache in einem begrenzten Zeitabschnitt
  Diachronie (f) sprachwissenschaftlicher Ansatz zur Erforschung der historischen Entwicklung der Sprache
  Langue (f) Langue (frz.: langue = ‚Sprache (eines Volkes)') ist in der Sprachwissenschaft, im Speziellen in der Allgemeinen Linguistik ein von Ferdinand de Saussure eingeführter Fachbegriff und bezeichnet das (allgemeine, überindividuelle, soziale) Sprachsystem als ein System von Zeichen und grammatischen Regeln. „Langue“ ist der Gegenbegriff zu „Parole“ (frz. parole = ‚Wort, Redeweise'), der definiert ist als die konkrete räumlich-zeitliche Realisierung der Langue in sprachlichen Äußerungen. Die Langue stellt gewissermaßen das sprachliche Inventar einer Einzelsprache dar, Parole dessen Anwendung.
  Parole (f) Parole ist die französische Bezeichnung, die Ferdinand de Saussure für die Rede, die individuelle Sprachverwendung (performance im Sinne von Noam Chomsky), gewählt hat. Auch die Sprechakt-Theorie von John Langshaw Austin benutzt diesen Begriff.
  Sprachsystem (n) Sprachsystem ist die Menge von sprachlichen Einheiten und Regeln, die eine beliebige Sprache ausmachen und Voraussetzung dafür sind, dass man sich in dieser Sprache Ausdrücken und verständigen kann. Man muss also unterscheiden zwischen dem Sprachsystem einerseits (langue) und der Verwendung dieses Systems (parole), bei jeder Art sprachlicher Kommunikation andererseits. Ganz grob kann man sagen, dass das Sprachsystem aus dem Wortschatz einer Sprache, ihrem Lautsystem und ihrer Grammatik besteht. Als Gegenbegriff zum Sprachsystem wird der Sprachgebrauch (oder seltener die Sprachverwendung) angesehen.
  Sprachverwendung (f) Mit Sprachverwendung wird die Verwendung des Sprachsystems beim Sprechen und Schreiben bezeichnet, also die Nutzung seiner Einheiten und Regeln. Dabei handelt es sich auch um Merkmale, die zur Unterscheidung der drei Textfunktionen (Appell, Darstellung, Ausdruck) gelten. Sprachverwendung ist ein Terminus, der als Stichwort nur selten vorkommt, offenbar, weil er als synonym mit Sprachgebrauch aufgefasst wird
  Paradigma (n) Das Wort Paradigma bedeutet „Beispiel“, „Vorbild“, „Muster“ oder „Abgrenzung“, „Vorurteil“; in allgemeinerer Form auch „Weltsicht“ oder „Weltanschauung“.
  Syntagma (n) Ein Syntagma (von griechisch σύνταγμα, syntagma, „Zusammengesetztes“ oder „Verfassung“) bezeichnet in der Linguistik eine Gruppe grammatikalisch und syntaktisch zusammengehöriger Wörter und kann sowohl einzelne Satzglieder als auch vollständige Sätze bezeichnen. Der Begriff wurde hier von Ferdinand de Saussure eingeführt. Weiterhin bezeichnet der Begriff eine Verfassung.
  Semantik (f) Semantik (gr. σημαίνειν sēmainein „bezeichnen“), auch Bedeutungslehre, nennt man die Theorie oder Wissenschaft von der Bedeutung der Zeichen. „Zeichen“ können in diesem Fall Wörter, Phrasen oder Symbole sein. Die Semantik beschäftigt sich typischerweise mit den Beziehungen zwischen, und Bedeutungen dieser Zeichen. Soweit Semantik sich mit Zeichen aller Art befasst, ist sie ein Teilbereich der Semiotik (Zeichentheorie); sofern sie sich nur mit sprachlichen Zeichen befasst, ist sie eine Teildisziplin der Sprachwissenschaft (Linguistik).
  Bedeutung (f) Bedeutung steht allgemeinsprachlich entweder für den Sinn, oder aber fьr die einem Gegenstand beigemessene Wichtigkeit. Fachsprachlich, in der Semantik, ist es dasjenige, was ein sprachlicher Ausdruck oder ein anderes Zeichen zu verstehen gibt. Das Wort Bedeutung ist bereits im mittelhochdeutschen als bediutunge belegt, die ursprüngliche Wortverwendung zielte auf „Auslegung“. Die Adjektive bedeutend („wichtig“, „hervorragend“, eigentlich „auf etwas hinweisend“, „bezeichnend“) und bedeutsam („bedeutungsvoll“) entstanden im 18. Jahrhundert.  
  Denotation (f) Denotation ist ein mehrdeutiger Ausdruck der Semantik. Er bedeutet · zum einen die neutrale Bedeutung, Grundbedeutung, den inhaltlichen Kern eines Wortes. Gegensatz ist die Konnotation. Es überlagert jede subjektive, emotionale, assoziative Nebenbedeutung. · zum anderen die Bezeichnung (Bedeutung im Sinne von Frege) im Sinne einer extensionalen Bezugnahme. Gegensatz ist die intensionale Bezugnahme  
  Konnotation (f) Der Ausdruck Konnotation ist ein mehrdeutiger Ausdruck, insbesondere der Logik und der Sprachwissenschaft. In der Logik bezeichnet er den Begriffsinhalt, in der Sprachwissenschaft die Nebenbedeutung.
  Wahrheitswert (m) Ein Wahrheitswert (logischer Wert) gibt in der Logik den Grad der Wahrheit eines Satzes an. Gibt es in einem logischen System mehr als zwei Wahrheitswerte, spricht man oft lieber von Quasiwahrheitswerten, Pseudowahrheitswerten oder Geltungswerten. Unter einer Wahrheitswertzuordnung (synonym: Wahrheitsfunktion, Wahrheitswertefunktion, Denotationsfunktion oder Bewertungsfunktion) versteht man eine Funktion im mathematischen Sinn, die die Menge der Aussagen einer (meist formalen) Sprache auf die Menge ihrer Wahrheitswerte abbildet.
  Wortfeld (n) Unter Wortfeld versteht man allgemein eine Menge (Gruppe) von partiell synonymen Wörtern, deren Bedeutungen voneinander abhängen. Nahezu gleichbedeutend mit „Wortfeld“ sind: Lexikalisches Feld, Bedeutungsfeld, Begriffsfeld, Sinnbezirk. In der neueren Lexikologie wird in diesem Zusammenhang auch von „Synset“ gesprochen. Den Begriff des „Wortfeldes“ hat Jost Trier 1931 in der linguistischen Diskussion etabliert. Er bezeichnete damit eine Gruppe von sinnverwandten Wörtern einer Sprache, deren Bedeutungen sich gegenseitig begrenzen und die lückenlos einen bestimmten begrifflichen Bereich abdecken sollen.
  Semantische Beziehungen  
  Synonymie (f) Synonymie bezeichnet die Gleichheit oder Ähnlichkeit der Bedeutung von verschiedenen sprachlichen oder lexikalischen Ausdrücken oder Zeichen. Dies betrifft insbesondere Wörter. Zwei Wörter mit gleicher oder ähnlicher Bedeutung sind synonym. Statt von Synonymie kann man auch von Bedeutungs-, Sinn- oder Verwendungsgleichheit, -ähnlichkeit oder -verwandtschaft sprechen.
  Antonymie (f) Antonyme sind in der Sprachwissenschaft Wörter mit gegensätzlicher Bedeutung. In gleicher Bedeutung werden auch die Ausdrücke Gegensatzwort (oder (kürzer) Gegenwort) verwandt. Zwei Wörter, die füreinander Gegensätzlicher sind, heißen Gegensatzpaar.
  Polysemie (f) Polysemie bezeichnet in den Sprachwissenschaften ein Wort bzw. ein sprachliches Zeichen, das für verschiedene Begriffe steht, in Unterscheidung zur Homonymie aber primär in Ausdifferenzierung eines gemeinsamen semantischen Zusammenhangs. Polysemie kann zu Missverständnissen und Fehlschlüssen führen. Dort, wo es auf die genaue Bedeutung ankommt, sollten die Verwendung von Polysemen vermieden werden. Mehrdeutigkeiten (Unschärfe) sollten aufgelöst werden (Disambiguierung).
  Homonymie (f) Unterschiedliche Bedeutung und auch oft unterschiedliche Herkunft.
  Hyperonymie (f) In der Linguistik wird mit Hyperonym der Oberbegriff eines Begriffs bezeichnet. Der Unterbegriff eines Begriffs wird als Hyponym bezeichnet.
  Hyponymie (f) In der Linguistik wird mit Hyponym der Unterbegriff eines Begriffs bezeichnet. Den Oberbegriff eines Begriffs nennt man Hyperonym. Die Hyponymie ist eine zentrale semantische Relation zwischen Begriffen in semantischen Netzen, Taxonomien und Thesauri.
  Lexikologie (f) Die Lexikologie (auch: Wortlehre, Wortkunde, Wortschatzuntersuchung) ist innerhalb der Linguistik die Theorie vom Lexikon im Sinne von Wortschatz. Sie wird definiert als "Wissenschaft vom Bestand bzw. dem System der Wörter und ihren Bedeutungen". Es geht um die interne Bedeutungsstruktur sprachlicher Ausdrücke und um die Zusammenhänge zwischen einzelnen Wörtern (Lexemen). Unterschieden wird die lexikalische Morphologie und die lexikalische Semantik
  Wortschatz (m) / Lexikon (n) Als Wortschatz (auch Vokabular oder Lexik(on)) bezeichnet man 1. die Gesamtheit aller Wörter einer Sprache zu einem bestimmten Zeitpunkt. 2. die Gesamtheit aller Wörter einer Sprache, die ein einzelner Sprecher kennt oder verwendet. Man unterscheidet in dieser Bedeutung zwischen passivem (präziser: rezeptivem) und aktivem (präziser: produktivem) Wortschatz.
  Lexikographie (f) Die Lexikografie oder Lexikographie (von griech.: lexikon (biblion) = Wörterbuch + graphein = schreiben) beschäftigt sich mit dem Erstellen von Wörterbüchern. Das Erstellen eines Wörterbuches ist ein komplexer und meist langwieriger Prozess. Bei allen größeren Projekten wird die Arbeit von mehreren Personen ausgeführt. Sie führt zu einem gedruckten Wörterbuch, einem elektronischen Wörterbuch oder zu einer lexikalischen Datenbank, die Grundlage für beides sein kann.
  Textlinguistik (f) Die Textlinguistik ist eine vergleichsweise junge Disziplin der Linguistik, die sich ab den sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts entwickelt hat. Sie beschäftigt sich mit satzübergreifenden sprachlichen Strukturen. Nachbardisziplinen der Textlinguistik sind Literaturwissenschaft, Jura und Theologie. Vorläufer der Textlinguistik sind Gattungslehre, die Rhetorik und die Stilistik.
  Textsorte (f) Der Begriff Textsorte ist ein zentraler Begriff der Textlinguistik. Er beruht auf der Regelhaftigkeit von Merkmalen, die eine Klassifikation von Texten zu Textsorten ermöglichen.
  Texttiefenstruktur (f) Tiefenstruktur ist in der generativen Transformationsgrammatik die abstrakte syntaktische Basis eines Satzes oder Satzgliedes, die ausschließlich Information enthält, die direkt aus dem Lexikon projiziert ist.
  Thema (n) den Teil der Aussage, über den gesprochen wird.
  Rhema (n) Rhema ist ein Begriff der allgemeinen Linguistik und gehört zum Bereich der funktionalen Satzperspektive. Diese bezeichnet die funktionale Methode, die Stellung der Wörter nach dem Informationsgehalt für den Leser/Hörer zu interpretieren. Dabei wird vorausgesetzt, dass im alltäglichen, nicht emotional gefärbten Satz am Satzanfang das schon aus dem (Gesamt-)Text bekannte Thema steht, in der Mitte des Satzes oder am Ende die bisher unbekannte Information, das Rhema.
  Rhetorische Mittel Eine rhetorische Figur (auch Stilfigur, Stilmittel oder Redefigur) ist ein sprachliches Gestaltphänomen der Oberflächen- und Tiefenstruktur von Texten, das vom eigentlichen Ausdruck abweicht. Sie wird vom Autor meist gezielt eingesetzt, um eine bestimmte Wirkung beim Leser hervorzurufen.
  Vergleich (m) eine rhetorische Figur
  Metapher (f) Die Metapher ist eine rhetorische Figur, bei der ein Wort nicht in seiner wörtlichen, sondern in einer übertragenen Bedeutung gebraucht wird, und zwar so, dass zwischen der wörtlich bezeichneten Sache und der übertragen gemeinten eine Beziehung der Ähnlichkeit besteht.
  Metonymie (f) Die Metonymie ist eine rhetorische Stilfigur, bei der ein sprachlicher Ausdruck nicht in seiner eigentlichen Bedeutung, sondern in einer übertragenen Bedeutung gebraucht wird, und zwar in der Weise, dass zwischen der eigentlich bezeichneten und der übertragen gemeinten Sache eine Beziehung der Kontinuität, das heißt der Nachbarschaft oder realen sachlichen Zusammengehörigkeit ('proximitas'), besteht.
  Hyperbel (f) Bezeichnet in der Literatur eine Übertreibung, siehe Hyperbel (Sprache).
  Litotes (f) Die Litotes ist eine Stilfigur, die sich der verneinenden Umschreibung eines Sachverhalts – meist seines Gegenteils – bedient, um durch Untertreibung oder Abschwächung die Hervorhebung eines Begriffs zu erreichen.
  Paraphrase (f) Paraphrase bezeichnet in der Sprache eine erklärende Umschreibung eines Sachverhalts oder Textes, siehe Paraphrase (Sprache).
  Periphrase (f) Die Periphrase ist eine Umschreibung eines Begriffs oder Sachverhalts.
  Euphemismus (m) Ein Euphemismus, auch: Beschönigung, Hehlwort, Hüllwort oder Verbrämung, ist ein sprachlicher Ausdruck, der eine Person oder Personengruppe sowie einen Gegenstand oder einen Sachverhalt beschönigend, mildernd oder in verschleiernder Absicht benennt.
  Dysphemismus (m) Dysphemismus, auch Kakophemismus ist ein Fachbegriff aus der Sprachwissenschaft für einen sprachlichen Ausdruck, der über Personen, Dinge oder Sachverhalte eine (oft starke) negative Wertung beinhaltet oder negative Assoziationen zu diesen weckt. Mit einem Dysphemismus wird das Bezeichnete – vielfach in drastischer Weise – herabgesetzt und Missachtung ausgedrückt.  
  Anapher (f) Die Anapher ist eine rhetorische (Wort-)Figur; sie bezeichnet die (einmalige oder mehrfache) Wiederholung eines Wortes (oder einer Wortgruppe) am Anfang aufeinander folgender Verse, Strophen, Sätze oder Satzteile. So dient sie der Strukturierung und Rhythmisierung von Texten. Die wiederholten Einheiten werden ggf. als besonders bedeutsam hervorgehoben.
  Epiphora (f) Epiphora ist eine rhetorische Wortfigur, siehe Epiphora (Rhetorik).
  Parallelismus (m) Als Parallelismus bezeichnet man in der Rhetorik die Wiederholung eines Satzes oder einer Phrase, siehe Parallelismus (Rhetorik).
  Klimax (f) Klimax steht für Klimax (Sprache), eine rhetorische Figur der Häufung und Steigerung.
  idiomatische Wendung (f) Eine Redewendung, auch Phraseologismus, Idiom oder idiomatische Wendung, ist eine feste Verbindung mehrerer Wörter („feste Wortverbindung“) zu einer Einheit, deren Gesamtbedeutung sich nicht unmittelbar aus der Bedeutung der Einzelelemente ergibt. Es handelt sich um den Spezialfall einer Kollokation.
  Diachronisch sprachwissenschaftlicher Ansatz zur Erforschung der historischen Entwicklung der Sprache.
  Archaismus (m) Als Archaismus wird in der Lexikologie ein Wort bezeichnet, dessen Gebrauchshäufigkeit abnimmt und das von den Sprechern einer Sprachgemeinschaft als altmodisch empfunden wird. Archaismen werden aber noch von einigen (vor allem älteren) Sprechern verwendet und sind vielen Sprechern geläufig, sie gehören zu deren passivem Wortschatz.
  Neologismus (m) Ein Neologismus (auch: Neuwort, neues Wort) ist ein lexikalisches Zeichen (= neues Wort oder mit neuer Bedeutung verwendetes, bereits vorhandenes Wort), das in einem bestimmten Zeitraum in einer Sprachgemeinschaft aufkommt und sich verbreitet. Schließlich nehmen es die Wörterbücher auf, die den Wortschatz dieser Sprache kodifizieren.
  Diatopisch  
  Dialekt (m) Die Dialekte gehören zu den regionalen Sprachvarietäten, Der Dialekt bzw. (bedeutungsgleich) die Mundart hat eine ortsbezogene regionale Färbung und ist daher die Sprachform mit der geringsten kommunikativen Reichweite. Der Dialektsprecher wird mancherorts bereits im Nachbardorf als ortsfremd erkannt.
  Regionalsprache (f) Der Begriff Regionalsprache wird in drei Bedeutungen verwendet: 1. Im Gegensatz zu Nationalsprache (Standardsprache) ist eine Regionalsprache eine nicht standardisierte Sprachvarietät, die in einem Raum, welcher keine staatliche Einheit bildet, verwendet wird. Handelt es sich dabei nur um einen einzelnen Ort, z. B. ein Dorf oder Tal, wird auch der Begriff „Lokalsprache“ verwendet, insbesondere wenn zusätzlich eine diesen Ort umfassende Sprache der Region existiert. 2. In der Sprachwissenschaft wird mit Regionalsprache eine nicht standardisierte Sprachform (Sprachvarietät) bezeichnet, welche der Standardsprache zwar nahe kommt, aber regionale Färbungen aufweist. Oft handelt es sich um eine Übergangsform zwischen einem Dialekt und einer Standardsprache, vgl. auch Regiolekt 3. Im Rahmen der Europäischen Charta der Regional- oder Minderheitensprachen wird vom Land bestimmt, welche Sprachvarietäten Regionalsprache heißen dürfen. In Deutschland und den Niederlanden hat Niedersächsisch diesen Status. Das in Deutschland und Belgien gesprochene Limburgische wird nur in den Niederlanden als Regionalsprache anerkannt.
  Regionalismus (m) Die Sprachwissenschaftler bezeichnen als „Regionalismen“ Begriffe, die nur in bestimmten Regionen eines Sprachareals verbreitet sind (Beispiel: Kaum ein Norddeutscher weiß, was „Karfiol“ bedeutet = österreichisch-süddeutsche Bezeichnung für „Blumenkohl“).
  Abstand (m) räumlicher oder zeitlicher Zwischenraum, räumliche Entfernung zwischen zwei Punkten, Zeitabschnitt zwischen zwei Zeitpunkten auch im übertragenen Sinn.
  Diastratisch  
  Soziolekt (m) Als Soziolekt oder Gruppensprache werden in der Soziolinguistik diejenigen Varietäten bezeichnet, die durch eine bestimmte Gruppe (z. B. Altersgruppe) hervorgebracht sind bzw. allgemein auf gesellschaftlichen Faktoren beruhen.
  Jugendsprache (f) Jugendsprache ist ein Oberbegriff für eine Reihe von Ausdrucksweisen, die unterschiedliche Gruppen von Jugendlichen zu verschiedenen Zeiten, in verschiedenen Altersstufen und unter verschiedenen Kommunikationsbedingungen verwenden oder verwendet haben. Der Begriff ist laut Glück (2005) nicht streng definiert. Löffler bezeichnet die Jugendsprache als eine transitorische Sondersprache („Lebensalter-Sprache“), womit auf die zeitliche Begrenzung dieser Sprachformen im Leben des Menschen hingewiesen wird.
  Jargon (m) Der Jargon ist als Umgangssprache eine Sondersprache (Soziolekt), die der (häufig vereinfachten) Kommunikation innerhalb der Anwendergruppe (als Berufs- und Spezialistensprache auch Fachjargon genannt) sowie der Abgrenzung nach außen und somit zur Identitätsbildung dienen kann.
  Register (n) eine funktionsspezifische Sprechweise
  Stil (m) In der Sprache handelt es sich bei Stil um diejenigen Merkmale einer Äußerung oder eines Textes, die nicht die Bedeutung betreffen, sondern nur die Art und Weise, wie diese Bedeutung versprachlicht wird. Die gleiche Bedeutung kann auf unterschiedliche Art und Weise, also mit unterschiedlichem Stil versprachlicht sein.
  Umgangssprache (f) / familiä

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