III. Контрольная работа

Thema I „Deutsche Sprache“

Text I „Deutsche Sprache in der Welt“

Aufgabe 1. Lesen Sie den Lexikonartikel, indem Sie Komposita und Satzstrukturen beachten.

Deutsch zählt zu zum westgermanischen Sprachzweig der indoeuropäischen Sprachen und wird von ca. 100 Mio. Menschen in Deutschland, Österreich, Liechtenstein, im deutschsprachigen Teil der Schweiz, in Luxemburg, Ostbelgien und in Teilen Südtirols (Italien) gesprochen. Dort ist Deutsch, zum Teil neben anderen Sprachen Amtssprache, im Elsass Regionalsprache. Innerhalb und außerhalb Europas gibt es in einer Reihe von weiteren Ländern deutschsprachige Minderheiten, für die Deutsch die Verkehrssprache (linqua franca) ist.

In der Schule wird die Standardsprache gelehrt, deren Grammatik und Rechtschreibung weitgehend normiert sind. (In den deutschsprachigen Ländern existieren zum Teil Varietäten in Aussprache, Wortschatz und Grammatik.) im öffentlichen Bereich und im schriftlichen Gebrauch wird meist Standardsprache verwendet; im informellen und privaten Kontext häufig regional gefärbte Umgangssprache gesprochen und in vielen Regionen sind Dialekte noch sehr lebendig (Bairisch, Berlinerisch, Hessisch, Kölsch, Nordniedersächsisch, Ruhrdeutsch, Sächsisch, Schwäbisch). Hinzu kommen Fachsprachen (z.B. Juristen, Wirtschaftler, Mediziner) und Sondersprachen bestimmter Gruppen, wie z.B. die der Jäger. Der deutsche Wortschatz, zu dessen Umfang es unterschiedliche Berechnungen gibt, wird auf 300.000 bis auf 500.000 Wörter geschätzt (ohne Fachsprache und viele Zusammensetzungen) (aus: DaF kompakt B1).

Aufgabe 2. Machen Sie Notizen zu den Punkten: a) Sprachfamilie; b) Anzahl der Sprecher; c) Amtssprache von…; d) Standardsprache wo…; e) Umgangssprache wo …; f) Dialekte; g) Weitere Sprachtypen; h) Wortschatz.

Aufgabe 3. Tauschen Sie zu zweit Informationen aus. Sprecher in Europa Als Amtssprache:

Deutschland 77 Mio. Österreich 7,6 Mio. Schweiz 5 Mio. Liechtenstein 35 Tsd. Deutsche Minderheiten: Frankreich 1,2 Mio. Luxemburg 474 Tsd. Italien 333 Tsd. Belgien 78 Tsd. Dänemark 20 Tsd. Polen 150 Tsd. Russland 75 Tsd. Rumänien 45 Tsd. Slowakei 5,5 Tsd. Tschechische Republik 30 Tsd. Ungarn 35 Tsd. Sprecher außerhalb Europas Argentinien ca. 350 Tsd. Brasilien 850-900 Tsd. Paraguay ca. 165 Tsd. USA 1,1 Mio. Kanada 438 Tsd. Namibia 30 Tsd. Südafrika 300-500 Tsd. Australien 78 Tsd. Kasachstan 358 Tsd. Kirgistan 20 Tsd. Sibirien 767 Tsd.

Muster: Deutsch ist Amtssprache in … / Deutsch wird als Regionalsprache in … gesprochen. / Außerhalb Europas gibt es Minderheiten in …./ Die Anzahl der Sprecher in … beträgt …..

Text II „Deutsche Sprache“

Aufgabe 1. Lesen Sie den Text, indem Sie Komposite, die Art der Nebensätze, erweiterte Attribute, die Deklinationsart der Adjektive, Passivkonstruktionen beachten.

Deutschland ist ein föderal verfasster Staat in Mitteleuropa, der aus den 16 deutschen Ländern gebildet wird. Die Bundesrepublik ist ein freiheitlich-demokratischer und sozialer Rechtsstaat und stellt die jüngste Ausprägung des deutschen Nationalstaates dar. Bundeshauptstadt sowie bevölkerungsreichste deutsche Stadt ist Berlin. Gemessen am nominalen Bruttoinlandsprodukt ist Deutschland die größte Volkswirtschaft Europas und viertgrößte der Welt. Im Jahr 2014 war es die drittgrößte Export- und Importnation. Der Index für menschliche Entwicklung zählt Deutschland zu den sehr hoch entwickelten Ländern.

An Deutschland grenzen neun Staaten und naturräumlich im Norden die Gewässer der Nord- und Ostsee, im Süden das Bergland der Alpen. Es liegt in der gemäßigten Klimazone. Deutschland zählt 82 Millionen Einwohner (davon fast 42 Millionen Frauen). Etwa 6,7 Millionen Ausländer leben in Deutschland (8,2% der Gesamtbevölkerung)

Mit einer durchschnittlichen Lebenserwartung von 77 Jahren für Männer und 82 Jahren für Frauen liegt Deutschland über dem OECD-Durchschnitt. 89% der Bevölkerung leben in Städten und Ballungszentren. In Deutschland gibt es 81 Großstädte mit über 100000 Einwohnern. Die Fläche beträgt etwa 357.340 Quadratkilometer.

Deutsch wird als Standardsprache im Amtsgebrauch (Amtssprache), in den überregionalen Medien und als Schriftsprache in Deutschland, Österreich, Lichtenstein, dem größten Teil der Schweiz verwendet. Als Sprache des Alltags wird Deutsch oft regional leicht eingefärbt gesprochen. Der Übergang zu den deutschen Dialekten ist fließend. Neben Französisch und Englisch ist Deutsch eine von den drei am häufigsten verwendeten Amts- und Arbeitssprachen der Europäischen Union. (www.tatsachenüberdeutschland.de)

Aufgabe 2. Stellen Sie 10 W-Fragen zum Text.

Thema II „Deutsche Geschichte“

Aufgabe 1. Lesen Sie die folgenden Texte, indem Sie Komposita, Satzgefüge, Passiv, Verben mit trennbaren und untrennbaren Präfixen beachten.

Deutsche Geschichte bis 1500

VON EINEM DEUTSCHEN VOLK und seiner Geschichte spricht man, seitdem das Reich Karls des Großen (768-814) unter seinen Enkeln aufgeteilt wurde. Da der östliche Teil eine rein germanische Bevölkerung hatte, hieß sein erster Herrscher Ludwig, Rex Germanorum (König der Germanen); erst viel später ist daraus Ludwig der Deutsche geworden.

Deutsche Geschichte von 1517 bis 1815

Für die Abgrenzung der Neuzeit zum Mittelalter sind besonders die Entdeckung Amerikas (1492) und die Reformation (1517) maßgeblich geworden. Beide Ereignisse haben auch für die deutsche Geschichte eine grundlegende Bedeutung.

Deutsche Geschichte von 1815 bis 1990

In den letzten 180 Jahren haben sich Deutschlands politische Verfassung und sein Gebietsumfang weit gründlicher verändert als je zuvor: 1815-66 war Deutschland ein Staatenbund, 1871-1933 ein Bundesstaat, 1933-45 ein Einheitsstaat, 1945-49 Besatzungsgebiet; 1949-1990 bildete es zwei Teilstaaten, und nun ist es wieder eine vereinigte Republik. Durch die Novemberrevolution 1918 wurde Deutschland eine Republik, der die Weimarer Nationalversammlung 1919 eine demokratisch-parlamentarische Verfassung gab.

Deutsche Geschichte von 1990 bis heute

Deutschland von 1990 bis heute: Die neuen Bundesländer – Rot-Grün kommt zur Macht.

Das Jahr 1990 war ein wichtiges Datum der deutschen Geschichte: Die Bundesrepublik Deutschland und die ehemalige DDR sind ein gemeinsamer Staat geworden. Deutschland mit seinen nun über 80 Millionen Einwohnern wurde dadurch der größte Staat Europas. Bundeskanzler Kohl mit seiner Christlich-demokratischen Union (CDU) hatte die Wiedervereinigung herbeigeführt.

300 Jahre Preußen

Entstanden ist Preußen aus der „Mark Brandenburg“. Das ist das Land rund um die Hauptstadt Berlin, zwischen Elbe und Oder. Seit 1415 regierte hier die Familie der Hohenzollern (bis 1918). Die Mark Brandenburg war ursprünglich nur etwa so groß wie das heutige Bundesland Brandenburg. Langsam dehnte sie sich jedoch in Norddeutschland aus. So gewann der „Große Kurfürst“ Friedrich Wilhelm 1660 das Herzogtum Ostpreußen mit der Hauptstadt Königsberg für Brandenburg. Weil Brandenburg größer geworden war, wollte der Sohn des Großen Kurfürsten König werden. Deshalb krönte er sich selbst 1701 in Königsberg in Ostpreußen zum König Friedrich I. in Preußen. Damit war der preußische Staat begründet. Bald gebrauchte man den Namen „Preußen“ nicht nur für Ostpreußen, sondern für das ganze bisherige Land Brandenburg. Seinen Namen hat Preußen von dem Volk der Preußen oder „Pruzzen“, die früher im Gebiet Ostpreußens wohnten.

Texterläuterungen:

-Eine Mark war im mittelalterlichen Europa ein Grenzgebiet eines Reiches.

-Die Bezeichnung Kurfürst geht auf das mittelhochdeutsche Wort kur oder kure für Wahl zurück. Im 13. Jahrhundert entstandene Gruppe von Fürsten, die bis 1806 alleinig zur Wahl (Kur) des deutschen Königs berechtigt war. In der ursprünglichen Ausformung handelte es sich um sieben Kurfürsten, davon drei geistliche (Erzbischöfe von Mainz, Trier, Köln) und vier weltliche (Böhmen, Pfalz, Sachsen, Brandenburg). Die Forschung diskutiert verschiedene Theorien, warum ausgerechnet diese Gruppe das Recht der Königswahl erhielt (Bestimmung durch den Papst, Inhaber der Erzämter, Festlegung im Sachsenspiegel, Erbrecht, Reichsgesetz). Die später als "Reichsgrundgesetz" bezeichnete Goldene Bulle von 1356 schrieb Zahl und Rechte der Kurfürsten fest. Erst 1648, 1689/1708 und 1803 entstanden weitere Kurwürden (www.historisches-lexikon-bayerns.de/Lexikon/Kurfürsten)

Aufgabe 2. Stellen Sie zu jedem Textabschnitt 2 W-Fragen.

Aufgabe 3. Ergänzen Sie die Sätze mit den passenden Verben im Präsens, Präteritum oder Perfekt Aktiv/Passiv.

1. Das Reich Karls des Großen (768-814) _________ unter seinen Enkeln ____________.

2. Der östliche Teil des Reiches _________eine rein germanische Bevölkerung.

3. Der erste Herrscher des Reiches Karls des Großen Ludwig ________Rex Germanorum (König der Germanen).

4. Für die deutsche Geschichte _______die Entdeckung Amerikas (1492) und die Reformation (1517) sehr __________.

5. In den letzten 180 Jahren ________ Deutschlands politische Verfassung stark ___________.

6. 1815-66 __________Deutschland ein Staatenbund, 1871-1933 ein Bundesstaat, 1933-45 ein Einheitsstaat.

7. 1945-49 _______Deutschland Besatzungsgebiet; 1949-1990 _________es zwei Teilstaaten.

8. Heute _______ Deutschland wieder eine vereinigte Republik.

9. Durch die Novemberrevolution 1918 ________ Deutschland eine Republik.

10. Die Weimarer Nationalversammlung 1919 __________der Republik eine demokratisch-parlamentarische Verfassung.

11. Das Jahr 1990 __________ein wichtiges Datum der deutschen Geschichte.

12. Die Bundesrepublik Deutschland und die ehemalige DDR _________ ein gemeinsamer Staat __________.

13. Deutschland __________ durch die Wiedervereinigung der größte Staat Europas.

14. Preußen _________ aus der „Mark Brandenburg“ ___________.

15. Preußen _________ das Land rund um die Hauptstadt Berlin, zwischen Elbe und Oder.

16. Seit 1415 ___________ bis 1918 die Familie der Hohenzollern.

17. Der „Große Kurfürst“ Friedrich Wilhelm ___________ 1660 das Herzogtum Ostpreußen für Brandenburg.

18. Friedrich Wilhelm ____________ sich selbst 1701 in Königsberg zum König.

19. Mit der Krönung 1701 in Ostpreußen __________ der preußische Staat ____________.

20. Kurz nach der Krönung ____________ man den Namen „Preußen“ auch für das ganze Land Brandenburg.

__________________________________________________________________

haben, aufgeteilt werden, heißen, wichtig sein, sich verändern, sein, bilden, regieren, werden, gewinnen, geben, entstehen, sich krönen, begründet sein, gebrauchen.

Aufgabe 4. Ordnen Sie zu und bilden Sie dann Ihre Sätze mit diesen Wortverbindungen.

A. eine grundlegende Bedeutung 1. werden
B. das Reich 2. geben
C. eine demokratisch-parlamentarische Verfassung 3. haben
D. ein gemeinsamer Staat 4. herbeiführen
E. die Wiedervereinigung 5. aufteilen
F. verschiedene Theorien 6. berechtigt sein
G. zur Wahl (Kur) des deutschen Königs 7. diskutieren

Aufgabe 4a. Bilden Sie Ihre Sätze mit diesen Wortverbindungen.

Aufgabe 5. Finden Sie 5 inhaltliche Fehler in der Übersetzung.

1. Т.к. восточная часть империи была населена романским и германским населением, ее первого правителя называли королем Германцев. 2.Для разграничения средневековья от нового времени важными событиями стали путешествие в Америку (1492) и реформация (1517). 3. За последние 180 лет в политической системе Германии произошли самые большие перемены за всю историю, особенно, что касается расширения ее территории. 4. 1990 год является важной датой в истории Германии. 5. В этом году была образована Германская Демократическая Республика. 6. Великий курфюрст Фридрих Вильгельм основал в 1660 г. Восточную Пруссию. 7. Сын великого курфюрста короновался в 1701 г в Кёнигсберге.

 

Thema III „Feste und Bräuche“

Aufgabe 1. Lesen Sie den Text „Feste und Traditionen in Deutschland“,

indem Sie Komposita, die Art der Nebensätze, Passivkonstruktionen beachten.

Die meisten Feste in Deutschland sind natürlich stark vom Christentum geprägt, haben aber oftmals auch Wurzeln in germanischen Riten. Zur Zeit der Christianisierung in Europa verschmolzen germanische, keltische und christliche Traditionen. Bei Familienfesten wie Ostern oder Weihnachten wird aber die Verschmelzung von germanischen Frühlingsbräuchen und christlichen Ritualen deutlich.

Viele christliche Feste werden mittlerweile auch in Ländern gefeiert, in denen nur ein kleiner Teil der Bevölkerung den christlichen Glauben ausübt. Weihnachtsmänner zieren Tannenbäume in aller Welt. Wie sich diese Figur entwickelt hat oder woher der Tannenbaum kommt, wissen dabei die wenigsten.

Im Frühling beginnt die Volksfest-Saison. Abwechselnd finden in den Städten für 1-2 Wochen im Jahr kleine Freiluftmärkte und Bürgerfeste statt. Die Feste sind Anziehungspunkt für Jung und Alt. Gerade am Sonntag, bei schönem Wetter, bummeln am Nachmittag zahlreiche Familien über die Märkte und schauen beispielsweise den Schützen- oder auch Trachtenumzügen zu.

Es gibt drei Arten von Volksfesten:

-Feste mit Fahrgeschäften, Essensbuden und Bierzelten: diese werden oftmals zu einem besonderen Anlass, wie beispielsweise einem Schützenfest, aufgebaut.

-In den Städten gibt es jährliche Stadtfeste mit verschiedenen Musikbühnen und Essensbuden. Als Abschluss wird oftmals ein Feuerwerk veranstaltet.

-Märkte mit verschiedenen Verkaufsständen: vom Gemüsehobel über Gewürze, Geschirr, Kleidung, Taschen, Blumen bis zum Spielzeug findet man (fast) alles auf den Märkten. Es wird natürlich auch Essen in allen Variationen verkauft. Diese Märkte finden sowohl in den Städten als auch in ländlichen Gebieten statt. Oftmals werden auch themenorientierte Märkte wie Handwerker-, Bauern- oder Mittelaltermärkte veranstaltet.

Aufgabe 2. Stellen Sie schriftlich acht W-Fragen zum Inhalt des Textes.

Thema IV „Die Reise nach Deutschland“

Aufgabe 1. Was fällt Ihnen ein, wenn Sie das Wort “Deutschland” hören?

- Welche deutsche Städte und Landschaften kennen Sie? Welche würden Sie gerne besichtigen?

- Was wissen Sie über Nixe Loreley?

- Welche deutschen Städte liegen am Rhein?

Aufgabe 2. Beachten Sie:

I. die folgenden erweiterten Attribute:

- das von zahllosen Dichtern, Malern und Musikern des 19. Jahrhunderts verklärte Rheintal;

- im bis zur Wende von 1989 zweigeteilten Berlin;

- an Bergsteilhängen befindliche Höhenburgen;

- der stark befestigte turmartige Bergfried;

- der zwischen den beiden Mauern befindliche Platz.

II. Konj. II im Attributsatz:. Eindrücke, für die man sonst ein Kontinent durchqueren müsste, serviert einem Deutschland praktisch auf einer Handfläche.

III. Perf. Aktiv mit Modalverben: Das kulturelle Leben der Länder hat kleine und große Zentren unterschiedlichen Charakers entstehen lassen.

Aufgabe 3. Lesen Sie den Text „Deutschland als Reiseland“, indem Sie Komposita, Satzstrukturen beachten.

 

Deutschland ist ein attraktives Reiseland. Es bietet dem Touristen eine Vielfalt an sehenswerten Städten und Landschaften; es lädt zu Reisen in eine lange Geschichte sowie zu Begegnungen mit allen Formen modernen Lebens ein. Wer möchte, findet Oasen der Ruhe genau so leicht wie Stätten pulsierender Aktivität.

Deutschland ist ein Land, das Reisende von jeher angezogen und begeistert hat. Zu den schönsten Landschaften Deutschlands zählt das burgengeschmückte, von zahllosen Dichtern, Malern und Musikern des 19. Jahrhunderts verklärte Rheintal. Mark Twain beschreibt in seinem „Bummel durch Europa“ seine Reiseabenteuer in Deutschland und erzählt die alte Rheinsage von der wunderschönen Nixe Lorelei, die durch ihren verlockenden Klagegesang vom Felsen herab die Schiffer so betörte, dass sie alles um sich vergaßen und orientierungslos von den tosenden Stromschnellen ins Verderben gerissen wurden.

Wer nach Deutschland reist, erlebt eine Überraschung. Denn was man vorher über dieses Land erfährt, ist immer nur ein Teil vom Ganzen. Das liegt daran, dass Deutschland aus vielen Welten besteht. In ihrer langen und bewegten Geschichte waren die deutschen Städte stets Metropolen auf der Höhe ihrer Zeit. Und sie sind es heute mehr denn je. Jede von ihnen ist eine unverwechselbare Mischung aus Vergangenheit und Gegenwart, weltoffen und höchst lebendig. Alle sind voller Kunst, Zentren des Konsums und der Unterhaltung und besitzen eine attraktive Umgebung. Und sie liegen so dicht bei einander, dass man bequem jeden Tag eine andere erleben kann.

Die deutschen Landschaften sind außerordentlich vielfältig und reizvoll. Niedrige und hohe Gebirgszüge wechseln mit Hochflächen, Stufenländern, Hügel-, Berg- und Seenlandschaften sowie weiten, offenen Ebenen. Eindrücke, für die man sonst ein Kontinent durchqueren müsste, serviert einem Deutschland praktisch auf einer Handfläche. Jede Landschaft ist Heimat für Menschen, die unter ihrem Einfluss stehen. Man hört es am Klang ihrer Sprache, sieht es an ihren Gebäuden und Gebräuchen und schmeckt es in ihren Gasthäusern.

Über Jahrhunderte hin war das deutschsprachige Gebiet ein loser Bund vieler souveräner Einzelstaaten mit kleinen und größeren Residenzen oder Hauptstädten. In fast allen blühte ein eigenständiges gesellschaftliches und kulturelles Leben. Nirgendwo ist die föderale Struktur der Bundesrepublik deutlicher ausgeprägt als auf dem Gebiet des kulturellen Lebens. Es gab in Deutschland nie die zentrale Metropole vergleichbar mit Paris für Frankreich oder London für England. Das kulturelle Leben der Länder hat kleine und große Zentren unterschiedlichen Charakters entstehen lassen. Kulturelles und wissenschaftliches Leben entfaltet sich selbst in kleinen Städten und Gemeinden. Deutschland ist ein Land mit vielen kulturellen Zentren. Eine abgelegene „Provinz“ gibt es nicht. Niemand muss Hunderte von Kilometern fahren, um gutes Theater oder ein bedeutendes Kunstwerk zu sehen. Auch manche kleinere Städte beherbergen wertvolle Bibliotheken oder interessante Kunstsammlungen. Unzählige Quellen speisen das Kulturleben in Deutschland.

Seit der Wiedervereinigung ist das touristische Angebot durch den ungehinderten Zugang zu den klassischen Stätten der deutschen Kultur, z.B. Weimar, Eisenach oder Dresden besonders bereichert worden. Aber auch die Vielfalt der Landschaften lockt. An Nord- und Ostsee mit ihren Küsten und Inseln schätzt man das ausgeglichene Seeklima, das zu Badeferien und Erholungsreisen einlädt.

Fast 100 Touristikstraßen abseits der großen Verkehrsadern, wie die „Norddeutsche Hansestraße“, die „Straße der Romanik“, die „Klassikerstraße“ in Thüringen, die „Deutsche Märchenstraße“, die „Moselweinstraße“, die „Deutsche Weinstraße“, die „Burgenstraße“, die „Deutsche Alpenstraße“, die „Oberschwäbische Barockstraße“ und demnächst die „Route der Industriekultur“ durch das Ruhrgebiet in Nordrhein-Westfalen erschließen die alten Kultur- und Industrielandschaften und schaffen Nähe zu den Natursehenswürdigkeiten, idyllischen alten Städten und Dörfern. Sie führen durch besonders schöne Teile des Landes und laden zum Anschauen, Verweilen und Einkehren ein.

Auch an den Orten, die nicht im Reiseführer stehen, stößt der Besucher auf Spuren einer langen Geschichte. In manchen Orte scheint die Zeit stillzustehen. In anderen, wie im bis zur Wende von 1989 zweigeteilten Berlin, wird der Umbruch und Wandel an der größten „Baustellelandschaft Europas“ sinnfällig.

Küche und Unterkünfte haben in den letzten Jahrzehnten einen hohen Standard erreicht. Das Angebot beginnt beim preiswerten Bauernhof und Privatquartier und reicht über die gutbürgerliche Pension und den Gasthof bis hin zu aufwendigen Ferienparks und internationalen Spitzenhotels. Auch in den unteren Preisklassen werden Standards gesetzt und kontrolliert, so dass man in jedem Fall ein Mindestmaß an Komfort erwarten kann.

Entgegen langläufiger Meinung besteht die deutsche Küche nicht nur aus Eisbein und Sauerkraut. Es gibt für den Feinschmecker eine Vielzahl von Restaurants, in denen die hohe Kunst des Kochens kultiviert wird. Die regionale deutsche Küche präsentiert sich mit ihrem reichen Angebot an besonderen Speisen und Getränken. Die deutschen Weine genießen in aller Welt höchstes Ansehen. Dass die Deutschen auch heute die Tradition des Bierbrauens pflegen, braucht nicht besonders erwähnt zu werden.

„Deutschland ist klassisch, modern, geschäftig, faul, dynamisch, lässig, anstrengend, genießerisch, bergig, flach, Poesie, Sport, Bier, Musik für Augen und Ohren. Deutschland ist nicht einfach Deutschland, sondern einfach wunderbar“. So wirbt die Deutsche Zentrale für Tourismus (DZT) für ihr Land im Internet. „Wenn Sie jetzt nichts mehr zu Hause hält, dann können Sie sich auf eine schöne Reise durch diese wunderbare Vielfalt begeben .“ (Tourismus S. 16-19)

Texterläuterungen:

- auf der Höhe seiner Zeit sein/stehen = mit der Zeit Schritt halten/mit der Zeit gehen

- Das ist Musik für Augen und Ohr = umg. ist mir sehr willkommen

- Deutsche Zentrale für Tourismus (DZT) – wirbt als internationale Marketingorganisation im Ausland für Reiseland Deutschland, hat rund 30 Auslandsvertretungen und Repräsentanzen.

- Deutscher Bund. 1806 Rheinbund der Mittelstaaten mit Napoleon I.; Habsburgs Vormacht in Europa gebrochen; am 6.8.1806 legte Franz II. die Kaiser-Krone nieder, Ende des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation. 1866 nach der Auflösung des Deutschen Bundes wurde Norddeutscher Bund gegründet, deutscher Bundesstaat, dem 22 Mittel- und Kleinstaaten nördlich der Mainlinie unter preußischen Vorherrschaft angehörten (Das große Universallexikon in Farbe S.148).

 

Aufgabe 3a. Antworten Sie auf die Fragen zum Text:

- Warum ist Deutschland ein attraktives Reiseland?

- Was gehört zu den schönsten Landschaften Deutschlands?

- Was erzählt die alte Rheinsage von der Nixe Lorelei?

- Warum ist man überrascht, wenn man nach Deutschland reist?

- Wie sind die deutschen Landschaften?

- Wo ist die föderale Struktur der Bundesrepublik besonders deutlich ausgeprägt?

- Seit wann und wodurch ist das touristische Angebot besonders bereichert worden?

- Was ermöglichen viele Touristikstraßen?

- Welche Unterkunftsmöglichkeiten werden angeboten?

- Welche deutschen Spezialitäten kennen und mögen Sie?


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