Text 13. Die Kybernetik

Die Kybernetik ist nach ihrem Begründer Norbert Wiener die Wissenschaft der Steuerung und Regelung von Maschinen (Systemtechnik), lebenden Organismen und sozialen Organisationen; der Begriff wird auch mit der Formel „die Kunst des Steuerns“ beschrieben.

Der Ausdruck wurde Mitte des 20. Jahrhunderts aus der englischen (cybernetics „Regelungs­techniken“) in die deutsche Sprache eingedeutscht. Der englische Begriff wiederum wurde geprägt nach dem substantivierten griechischen Adjektiv κυβερνητικός („steuermännisch“), welches sich aus den entsprechenden Subjektiven κυβερνήτης („Steuermann“) und κυβέρνησις, („Leitung, Herrschaft“) ableitete. Sie werden im Altgriechischen kybernétes bzw. kybérnesis ausgesprochen.

Seit der Antike findet man schriftliche Zeugnisse systemorientierten Denkens: Der griechische Ependichter Homer schrieb κυβερνήτης und meinte damit den Steuermann eines Schiffes. Platon benutzte den Begriff im übertragenen Sinne, wenn er von einem „Mann am Steuerruder einer Regierung“ sprach. Der Apostel Paulus wiederum benutzt den griechischen Begriff kybérnēsis im 1. Korintherbrief (1 Kor 12,28 EU), um die „Fähigkeit zu leiten“ zu thematisieren.

Durch den hohen Abstraktionsgrad kann die Kybernetik das Verhalten äußerst unterschiedlicher Systeme modellieren, zum Beispiel jenes eines Flugkörpers oder eines Wirtschaftsmarktes, das eines Unternehmens oder einer Gesellschaft. Im Falle von Organismen oder physiologischen Systemen spricht man auch von Homöostase bzw. Selbstregulierung.

Ein Beispiel für das Prinzip einer kybernetischen Regelung ist ein Thermostat. Er vergleicht den Istwert eines Thermometers mit einem Sollwert, der als gewünschte Temperatur eingestellt wurde. Ein Unterschied zwischen diesen beiden Werten veranlasst den Regler im Thermostaten dazu, die Heizung so zu regulieren, dass der Ist-Wert dem Soll-Wert näher kommt bzw. ihn erreicht.

In den 1940er Jahren entstanden die Wurzeln der Wissenschaft Kybernetik, als man Gemeinsamkeiten und Schnittstellen verschiedener Einzeldisziplinen, die Themen wie menschli­ches Verhalten, Nachrichtenübertragung, Regelung, Entscheidungs- und Spieltheorie und statistische Mechanik betrachten, erkannte. Katalysator dieser Entwicklung waren die bahnbrechenden Macy Conferences mit dem Thema „Circular causal, and feedback mechanisms in biological and social systems“, die von 1946 bis 1953 stattfanden. Norbert Wiener hat den Begriff Kybernetik schließlich im Sommer 1947 von dem griechischen kybernétes für „Steuermann“ abgeleitet und damit den nach seiner Einschätzung ersten bedeutenden Artikel über einen Rückkoppelungsmechanismus von James Clerk Maxwell (On Governors, 1867/68) geehrt.

Aufgaben zum Text

1. LesenSie den Text.

2. Formulieren Sie den Hauptgedanken des Textes in einem Satz.

3. Markieren Sie die Schlüsselwörter.

4. Teilen Sie den Text in inhaltlich zusammenhänge Abschnitte ein.

5. Stellen Sie einen Plan zum Text zusammen.

6. Schreiben Sie den Hauptgedanken jedes Abschnittes des Textes in einem Satz.

7. Finden Sie die detaillierte Information in jedem Abschnitt des Textes.

8. Verkürzen Sie den Text, schließen Sie detaillierte Information aus.

9. Schreiben Sie eine Annotation zum Text.

10. Schreiben Sie ein Kurzreferat zum Problem des Textes.

Text 14. Nachrichtentechnik

Die Nachrichtentechnik ist eine Ingenieurwissenschaft und beschäftigt sich als Teilgebiet der Elektrotechnik mit der Aufnahme, Übertragung, Verarbeitung und Speicherung von Nachrichten (Informationen).

Die Nachrichtentechnik beschäftigt sich mit der Gewinnung, Umwandlung, Übertragung, Vermittlung, Speicherung und Verarbeitung von informationstragenden Signalen. Die Hauptaufgabe der Nachrichtentechnik ist es, Informationen möglichst unverfälscht von einer Informationsquelle zu einer oder mehreren -senken zu übertragen. Zur Nachrichtentechnik zählt neben zahlreichen anderen Disziplinen auch die Telekommunikation. Telekommunikation ist Informationsaustausch zwischen räumlich entfernten Informationsquellen und -senken unter Benutzung nachrichtentechnischer Systeme.

Gelegentlich wird die Nachrichtentechnik/Kommunikationstechnik mit der Kommunika­tionswissenschaft verwechselt. Die Nachrichtentechnik befasst sich mit den technischen Systemen zur Kommunikation, die Kommunikationswissenschaft befasst sich hingegen mit Massenmedien-Inhalten (zum Beispiel Werbung), die über nachrichtentechnische Systeme (zum Beispiel Rundfunk), aber auch über klassische Medien (zum Beispiel Zeitungen) verteilt werden.

Bedingt durch neue wissenschaftliche Erkenntnisse erweiterten sich die Möglichkeiten der Nachrichtentechnik kontinuierlich. Diese Entwicklung fand auch im Wandel des Namens dieser Ingenieurdisziplin ihren Ausdruck. Sprach man anfänglich von Schwachstromtechnik, so wurde etwa 1909 durch Rudolf Franke der Name Fernmeldetechnik geprägt. Heute spricht man auch von Informations- und Kommunikationstechnik.

Die Nachrichtentechnik umfasst ein sehr großes Aufgabengebiet, so dass sich eine ganze Reihe von Teilgebieten herausgebildet haben.

Technische Teilgebiete: Antennentechnik, Elektronische Datenverarbeitung, Filtertechnik, Funktechnik, Kanalkodierung, Modulation, Schaltungstechnik, Signalverarbeitung, Telekommu­nikation, Übertragungstechnik, Vermittlungstechnik, Rechnernetze, Dienste, Mobilkommunika­tion, Hochfrequenztechnik, Sensorik, Radartechnik, Ortung, Endgerätetechnik.

Theoretische Grundlagen: Signaltheorie, Informationstheorie, Codierungstheorie, Systemtheorie, Nachrichtenverkehrstheorie, Datenkompression, Schaltungstheorie.

Aufgaben zum Text

1. LesenSie den Text.

2. Formulieren Sie den Hauptgedanken des Textes in einem Satz.

3. Markieren Sie die Schlüsselwörter.

4. Teilen Sie den Text in inhaltlich zusammenhänge Abschnitte ein.

5. Stellen Sie einen Plan zum Text zusammen.

6. Schreiben Sie den Hauptgedanken jedes Abschnittes des Textes in einem Satz.

7. Finden Sie die detaillierte Information in jedem Abschnitt des Textes.

8. Verkürzen Sie den Text, schließen Sie detaillierte Information aus.

9. Schreiben Sie eine Annotation zum Text.

10. Schreiben Sie ein Kurzreferat zum Problem des Textes.


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